Neues Stück der „Theaterfreunde Dreigestirn e. V.“ feierte Premiere

„Charleys Tante“ begeisterte das Publikum

09.10.2019 - 09:18

Ein Bericht von Alfred Eich

Wormersdorf. Wenn sich in „Willis Scheune“ im „Land der Liebe“ der Vorhang öffnet, ist es Zeit für die Wormersdorfer Theaterwochen. In diesem Jahr wird der Klassiker „Charleys Tante“, ein Schwank von Brandon Thomas, gespielt. Die Premiere auf der Bühne in der Brückenhofstraße, war für die „Theaterfreunde Dreigestirn e. V.“ am 3. Oktober. An drei aufeinanderfolgenden Wochenenden präsentieren die Laiendarsteller um Regisseur Harald K. Lohmer in insgesamt neun bereits restlos ausverkauften Vorstellungen ein temporeiches Verwirrspiel mit abstrusen Verwechslungen und viel Situationskomik. Der Inhalt des weltberühmten Stücks ist der Folgende: Die Freunde Jack Chesney und Charley Whykeham sind College-Studenten aus guter Familie. Sie bewohnen ein schickes Haus in Oxford, sind jedoch chronisch pleite und darüber hinaus schrecklich verliebt in Amy Spettigue und Kitty Verdun. Allerdings haben sie sich ihren Angebeteten noch nicht erklärt und suchen fieberhaft nach einer geeigneten Gelegenheit. Was für ein Glück, dass ausgerechnet jetzt ein Telegramm eintrifft, das die Ankunft einer bis dato unbekannten, aber dafür sehr reichen Tante aus Brasilien verkündet. Kurzerhand beschließen die beiden Junggesellen, dass diese Tante als Anstandsdame herhalten muss und laden ihre Angebeteten zum Lunch ein. Ungünstig nur, dass die Dame aus Brasilien nicht rechtzeitig erscheint. In ihrer Not überreden die beiden Helden den Gärtner Brassett, in Frauenkleidern die Tante zu mimen, damit das Treffen nicht platzt. Die Verwirrung ist komplett, als neben Jacks Vater, Sir Francis Chesney, zu guter Letzt auch noch die echte Tante, Donna Lucia d’Alvadorez, auf der Bildfläche erscheint.


Beleibte „Charlys Tante“ tanzt Samba


Als Regisseur und Hauptdarsteller Harald Lohmer als vermeintliche „Charlys Tante“ Samba tanzend über die Bühne schwebte, riss es die Gäste von den Stühlen. Weitere Darsteller waren Jan Hofmann als der verliebte Jack Chesney, Volker Link als dessen bester Freund Charles Whykeham, Harald Lohmer in einer Doppelrolle als Gärtner Brasset und als Charlys Tante. Weiterhin Marlen Dietrich als Amy Spettigue, Alexandra Link als Kitty Verdun, Günther Grohs als Sir Francis Chesney und Sabine Ploenes als Donna Lucia d’Alvadorez, die echte „Charlys Tante“. Nicht nur den Darstellern auf der Bühne galt der Dank von Harald Lohmer am Schluss der Aufführung. „Ohne unsere Theaterfreunde hinter den Kulissen und in der Bewirtung wäre das nicht möglich gewesen. Ihnen gebührt ein besonderer Dank. Das sind Dirk Lenders als Souffleur, Dirk Dolff und Team für den Bühnenbau. Das Bühnenbild entwarf Martina Hoffmann, und für die Maske zeichnete sich Birgit Lenders verantwortlich“, lobte Harald Lohmer seine Mitstreiter. Nicht zu vergessen seien Kai Dierkes, Hermann Lanzrath, Christof Fey und Frank Klett, von der Technik. Damit das leibliche Wohl nicht zu kurz komme, hätten Martina Hoffmann und Petra Zavelberg-Lohmer mit ihren Teams für Getränke und Catering gesorgt, fügte Lohmer hinzu. Nicht unerwähnt sollte Peter Meier bleiben, ein langjähriger Freund der Theatergruppe.


Theaterfreunde Dreigestirn feiern Jubiläum


Mit dem diesjährigen Bühnenstück galt es auch, ein Jubiläum zu feiern. Vor zehn Jahren haben die Theaterfreunde „Dreigestirn“ ihr erstes Stück aufgeführt. Auch kulinarisch kommt das Publikum nicht zu kurz: Bereits vor der Vorstellung, aber auch in der Pause und nach der Vorstellung ist für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Das Theaterspielen der „Theaterfreunde Dreigestirn e. V.“ entstand aus karnevalistischem Hintergrund. Vor nunmehr über zehn Jahren waren sich die Brüder Günter und Georg Grohs (beide waren 2007/08 gemeinsam mit Klaus Beer Tollitäten im Wormersdorfer Dreigestirn) nach einer gelungenen Karnevalssession einig, dass das nicht alles gewesen sein konnte und gründeten die „Theaterfreunde Dreigestirn e. V.“. Viele der Mitglieder dieser Truppe waren seinerzeit bereits als Adjutanten mit den Tollitäten unterwegs gewesen. Im Verlauf des Gründungsabends wurde Harald K. Lohmer zum Regisseur ernannt. Er übernahm die Aufgabe, ein Stück auszusuchen, die Rollen zu besetzen und das Ganze dann auch auf der Bühne zu inszenieren. Das erste Stück „Zwischen Wahnsinn und Mallorca“ war so erfolgreich und wurde von den Zuschauern so gut angenommen, dass dies die Truppe in dem Entschluss weiterzumachen bestärkte. So folgten bis heute neun Produktionen, von denen sechs an historischer Spielstätte im Saal des Gasthauses „Dahlem“ aufgeführt wurden. Nachdem diese Spielstätte jedoch geschlossen wurde, erfolgte im Jahr 2016 der Umzug in „Willis Scheune“ in der Brückenhofstraße. Mit viel Fleiß und großem Engagement wurde schließlich aus einer Scheune ein Theater. Zahlreiche Überlegungen forderten nun viele Gespräche und so manche schlaflose Nacht: Wie lassen sich die Bühne und die Vorrichtung für den Vorhang am besten bauen? Wie erhält die Kulisse optimale Standfestigkeit? Wie sollten die Bestuhlung und damit die Sichtmöglichkeiten für das Publikum am besten umgesetzt werden? Wo wird die Technik untergebracht? Wie sieht es mit der Bewirtung aus?


Theater mit Hightech-Ausstattung


Als sich schließlich der Vorhang in „Willis Theaterscheune“ zum ersten Mal öffnete, wurden alle Mühen von einem begeisterten Publikum honoriert. In den folgenden zwei Jahren entwickelte die Truppe die Spielstätte immer weiter. Heute kommt neueste, digitale Bühnentechnik zum Einsatz, über stromsparende LED-Scheinwerfer bis hin zum eingesetzten „Head-Set“ oder „In Ear-Empfänger“, was natürlich auch den Einsatz der Schauspieler etwas erleichtert. Die Bestuhlung wurde komplett neu angeschafft und im vergangenen Jahr haben sich die „Theaterfreunde“ darüber hinaus neue Bühnenpodeste und einen neuen Vorhang „gegönnt“, da der Alte vor fast 25 Jahren von einer anderen Theatergruppe angeschafft worden war und wirklich ausgedient hatte. „Zu guter Letzt wurde auch am Bewirtungs- und Getränkeangebot immer wieder gearbeitet – obwohl z.B. die legendäre und „handgemachte Currywurst“ nicht fehlen darf“ so Petra Zavelberg- Lohmer hinter der Speisetheke, an der es zudem Frikadellen, Käsebrötchen und Brezeln gab.

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K. Schmidt:
Ich glaube, innerhalb der anderen Parteien verstehen das sehr, sehr viele. Aber weil die Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene zu sehr befürchten, Macht abzugeben, oder aus anderen unerfindlichen Gründen, nimmt man dort schon gar nicht mehr wahr, was die eigene Parteibasis denkt. Wenn man...
Amir Samed:
Am meisten nutzt es der AfD aber, dass die in Bund und Ländern regierenden Parteien immer noch nicht verstehen wollen, was ihnen die meisten AfD-Wähler mit ihrer Stimmabgabe eigentlich sagen möchten....
K. Schmidt:
Herr Müller: "Die Lüge gehört zum politischen Geschäft... Man mag mit der Politik der vergangenen Jahrzehnte nicht einverstanden sein, was man auch nicht kann..." Richtig erkannt. Nur wen wählt man nun? Und wie stehen Sie zu der von den "Omas" offenbar gefeierten "Brandmauer", die in sehr vielen Konstellationen...
Gabriele Friedrich:
@Amir Samed, Sie sollten besser aufpassen mit ihrem Betondenken der AfD....
Gabriele Friedrich:
Ach die AfD, blamiert sich mittlerweile nur noch und langsam kommen die Straftaten raus. Ist doch hervorragend wie *Krah* sich selber entfernt von den Wahlplakaten, wie Höcke sich schwitzend blamiert mit seinem Geschichtsbuch und er vor Gericht musste. Die Weidel wird auch immer blasser und Chrupalla...
Amir Samed :
@Utz der Bär, ich bevorzuge wissenschaftliche Literatur. ...
Utz der Bär:
@Amir Samed: Glauben Sie ernsthaft, dass mehr als 200 Jahre Industrialisierung spurlos an unserer Umwelt vorbeigegangen sind? Denken Sie doch einfach mal selber nach, anstatt nachzuplappern, was ihnen irgendwelche Pseudo-Schwurbler auf Tiktok oder wo-auch-immer weismachen wollen! Was uns alle noch viel...
Amir Samed :
@juergen mieller, ich habe schon einiges an Niveaulosen und inhaltsleeren gelesen, Sie schaffen es dies noch zu unterbieten. Solange Sie auf dieser Ebene weiter agieren und sich einer sachlichen Diskussion und Argumentation verweigern, bleiben ihnen Antworten von mir erspart. Es ist nie zu spät, lernen...
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