Am 01.09.2025
Allgemeine BerichteDas Kommunale Kino zeigte „Freibad“ - eine Komödie von Dorris Dörrie
Andernach. Obwohl draußen sommerliche Temperaturen herrschten, war im Gemeindesaal der evangelischen Christuskirche wieder volles Haus angesagt: Das Andernacher „Kommunale Kino“ zeigte die spritzige Komödie „Freibad“ aus dem Jahr 2022.
Bei diesem Freibad handelt es sich um ein reines Frauenfreibad - hier treffen Welten aufeinander. Frauen im knappen Bikini sieht man neben Frauen mit Ganzkörper-Burkini einschließlich Kopfbedeckung. Auf der Liegewiese lästern Gabi (Maria Happel) und Eva (Andrea Sawatzki) ordentlich ab. „Sind wir dafür jahrelang auf die Straße gegangen?“, fragt Eva - und Gabi antwortet lakonisch: „Sind doch olle Kamellen: Mein Körper gehört mir.“
Dieses Freibad entpuppt sich als ein brodelnder Hexenkessel, jede beurteilt jede - keine ist frei von Aggressionen, und eine jede hält an ihren ureigenen Moralvorstellungen fest. Was die bekannte deutsche Regisseurin Doris Dörrie hier zeigt, ist ein Aufeinanderprallen von Kulturen und Selbstbestimmung. Oft witzig, manchmal klamaukig - und bisweilen auch zum Nachdenken.
„Je ernster die Dinge sind, umso mehr müssen wir uns um Humor bemühen“, lautet das Credo von Doris Dörrie. „Tragisch kann jeder, komisch ist besonders schwer.“
„Im nächsten Film wenden wir uns wieder einem ernsten Thema zu“, kündigt Kümmerin Sigrid Schug an, denn das „Kommunale Kino“ hat sich Vielfältigkeit auf seine Fahnen geschrieben. Am 16. September wird ein Film mit Ulrich Tukur in der Hauptrolle gezeigt, der im Nationalsozialismus spielt - einer Zeit, als konträre religiöse und idealistische Ansichten tödlich enden konnten.