Junggesellen- und Bürgerverein luden am Wochenende zur Rheinbreitbacher Magdalena-Kirmes ein
Im Mittelpunkt der Feier stand das Königspaar Moritz Wolf und Dana Herborn
Drei Tage wurde auf dem Festplatz an der „Unteren Burg“ Maria Magdalenas Patrozinium gefeiert

Rheinbreitbach. Nach der Kinderdisco am frühen Nachmittag eröffnete der 1. Beigeordnete Ansgar Federhen in Vertretung von Bürgermeister Roland Thelen mit dem traditionellen Fassanstich am Freitagabend offiziell die Magdalena-Kirmes von Rheinbreitbach auf dem Festplatz am
Bodendenkmal der „Unteren Burg“. Richtig Fahrt nahm das Fest dann mit dem Einzug des Kirmesmanns ins Festzelt auf, in dem der Junggesellenverein 1833 dann am Abend mit DJ Andy zur Party einlud.
Kirmesmann wurde verunstaltet
Etwas zu ausgiebig hatten wohl einige Gäste, dabei dem Gerstensaft, wenn nicht gar der „Cinderella“ oder ähnlichem zugesprochen. Jedenfalls sahen sie sich genötigt, ihr „Mütchen“ zu kühlen, indem sie den Kirmesmann nächtens von seinem „Logenplatz“ über dem Königstisch holten und ihn bis zur
Unkenntlichkeit malträtierten, um dem armen Kerl dann auch noch ein Messer in den Strohbauch zu rammen, bevor er in eine Ecke geworfen wurde. Mühsam rekonstruiert, präsentierte sich der Kirmesmann dann zum Stiftungsfest am frühen Samstagnachmittag beim Preisschwenken um den Amtspokal der Verbandsgemeinde wieder an seinem Stammplatz und das sogar höchst akrobatisch-elastisch in weit gestrecktem Spagat.
Fähndelschwenken
Viel bewundern konnte er da zunächst jedoch nicht. Denn fast hätte der „Titelverteidiger“, Fähnrich Jan-Philipp Wallek, seines Zeichens auch Vorsitzender und noch amtierender König der Unkeler Junggesellen, kampflos den Pokal behalten, wenn nicht der Burchhausener Philipp Schmitz im Festzelt erschienen wär, um seine fünfminütige Darbietung in dem kleinen Kreis der dreiköpfigen Jury um Stefan Olbrück, Christian Richarz und Carsten Walbröhl zu präsentieren. Zwar überzeugte diese der Rheinland-Pfalz-Meister Rheinlandmeister aller Klassen aus Unkel mit seinem Schwenken durchaus, allerdings bewerteten sie die Leistung des Nönghüüder-Fähnrichs zum rheinischen Schwenkmarsch minimal besser, sodass dieser den Amtspokal mit einem Vorsprung von gerade einmal zehn Pünktchen nach Bruchhausen entführte.
Festzug zu ehren der Majestäten
Einige Stunden später gesellten sich weitere Delegationen aus den übrigen fünf Junggesellenvereinen zu dem Team um den Vorsitzenden Florian Hammerschmidt. Pünktlich um 17 Uhr ließ dieser dann als Hauptmann zusammen mit den beiden anderen Offiziere des Vereins, Oberleutnant Axel Weber und Leutnant Tim Lansberg, auf dem Kirmesplatz den Festzug antreten lassen. In diesen reihte sich natürlich auch der Sankt Josephs-Bürgerverein um die Vorsitzenden, Frank Scheika und Peter Riznar, ein zusammen mit seiner alten und neuen Bürgerkönigin, Petra Heck nebst Prinzgemahl Klaus-Peter. Musikalisch begleitet von den Burgbläsern und dem Tambourcorps Oberwinter marschierte der Königszug durch den Ort zur Oberen Burg, in deren Park bereits viele Zaungäste warteten, die Inthronisierung des Junggesellenkönigs, Moritz Wolf, durch die Kettenübergabe.
Dieser war mit seiner Königin Dana Herborn und dem Ehrenpaar, Mona Weber und Kai Stauf, längst im Park erschienen, anstatt sich, wie in alten Zeiten üblich, in seiner Königsburg abholen zu lassen. Mit dabei natürlich auch sein Vorgänger, Sebastian Unger samt Königin Vanessa Becker. Während sich immer mehr Zuschauer im Park versammelten, zogen sich die Majestäten in das ehrwürdigen Gemäuer zurück, als Marschklänge das Nahen des Königszuges ankündigten. Dieser zog von der Schulstraße auf das hochherrschaftliche Gelände ein, auf dem die Musiker und „Mannschaften“ fürstlich bewirtet wurden, während sich die Offiziere der Junggesellenvereine mit dem Vorstand des Bürgervereins samt Königspaar in den Konzertsaal der Oberen Burg begeben hatten.
Zu den Klänge des Präsentiermarschs trat die Festgesellschaft dann kurz vor 18 Uhr auf die Treppe der Oberen Burg , von der aus Frank Scheika die Zuschauer im Park begrüßte. Sein Dank galt zunächst Petra und Klaus-Peter Heck, die sich bereit erklärt hatten, den Bürgerverein ein weiteres Jahr zu repräsentieren. „Ihr seid eine unheimlich tolle Truppe, die Tradition und Brauchtum pflegt, die sich für die Dorfgemeinschaft engagiert und die damit auch dazu beiträgt, dass unsere jungen Mitbürger soziale Kompetenz erwerben“, lobte er den Junggesellenverein, bevor er Florian Hammerschmidt das Wort erteilte.
Dieser wandte sich zunächst an das scheidende Königspaar, das er für das Engagement dankte, bevor er Sebastian Unger die Königskette abnahm und diese Moritz Wolf unter dem Jubel der Zuschauer umhängte. Danach wurde zu Ehren der jungen Majestäten die Fahnen geschwenkt. Nach dem Einzug ins Kirmeszelt. eröffneten Moritz Wolf und Dana Herborn mit dem Königswalzer eine rauschende Kirmes-Ballnacht.
Am Sonntag ging es weiter mit der Patronats-Festmesse und der anschließenden Prozession. Entsprechend willkommen war den Kirmesgästen da der Weißbier-Königs-Frühschoppen zur Musik der Burgbläser, bevor am Nachmittag dann auch noch der „Nagelkönig“ ermittelt wurde. DL
