
Am 03.03.2025
Allgemeine BerichteEtwa 300 Karnevalisten waren am Schloss beim Koblenzer Rathaussturm
In luftiger Höhe musste Stadtspitze kapitulieren
Koblenz. „The same procedure as last year?“ wird in Dinner for one gefragt und das galt nicht so ganz beim Sturm der närrischen Truppen auf Rathaus und Bundeswehr. Zwar war der Sturm wie „last year“ wieder vor dem Koblenzer Schloss, aber nicht drinnen, da das Innere wegen Bauschäden für jeden gesperrt ist, sogar für die Stadtspitze mit Oberbürgermeister David Langner. Die hatten sich von einem Hubwagen auf einer riesigen Arbeitsbühne auf Balkonhöhe hieven lassen, also eigentlich unerreichbar für die etwa 300 stürmenden närrischen Kämpfer.
Ist denn ein Rathaussturm vor dem Schloss passend? „Ja“, erklärte Andreas Münch, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Koblenz Karneval (AKK) gegenüber BLICK aktuell, „wir wollen ja nur den Schlüssel. Und hier ist doch viel mehr Platz für die Zuschauer als am Rathaus und es gibt Parkmöglichkeiten.“
Bundeswehr und Stadtverwaltung hatten vor dem Schloss Hindernisse aufgebaut, die es galt zu überwinden. Um da dran zu kommen mussten einige Narren der über 40 Koblenzer Karnevalsvereine lustige Spielchen gegen Soldaten gewinnen. Jennifer de Luca und Vanessa Höfer vom AKK-Vorstand steuerten diese Aktionen und moderierten sie mit lustigen, launischen Kommentaren.
Und was wurde gespielt? „Hula-Hoop-Reifen an der Schnur, Luftballons, die beim Drehen zwischen Bäuchen und Rücken gehalten wurden, Karnevalslieder raten und Staffellauf“, erläuterte Jennifer de Luca, die auch AKK-Medienbeauftragte ist. Sie warnte die Soldaten beim Staffellauf: „Passt auf, dass ihr euch nicht verletzt“, schließlich bestanden die „Staffelhölzer“ aus Wattepadsrollen. Bei solch schwierigen Aufgaben hatten die Bundeswehrler keine Chance gegen die Karnevalisten, die eine Hürde nach der anderen nahmen. Vor der Rheinfeste bäumten sich die Soldaten durch Einsatz ihrer Konfettikanonen, die jedoch mit Gummibällen bestückt waren, noch einmal auf.
Aber es nutzte nichts, schließlich mussten sie Prinz Lars und Confluentia Kim mit Gefolge Kapitulationsurkunde und den Schlüssel der Macht übergeben. Aber da waren hoch oben ja noch Oberbürgermeister David Langner und Bürgermeisterin Ulrike Mohrs. Die wurden mit Gummibällen aus den Karnevalskanonen sturmreif geschossen und mussten sich ergeben. Nachdem Prinz und Confluentia einen Antrag auf einen Passierschein gestellt und den dann auch erhalten hatten, bekamen sie einen gelben Bauhelm aufgesetzt und durften durch das Schängellandtor auf eine weitere Hebebühne klettern. Oben angekommen überreichte David Langner dem Tollitätenpaar den Rathausschlüssel und damit die Macht über Koblenz bis Aschermittwoch.
HEP

Etwa 300 Karnevalisten und viele Zuschauer waren zum Rathaussturm ans Koblenzer Schloss gekommen.

Nur mit Bauhelm durfte das Tollitätenpaar durch das Schängellandtor.

Beim Drehen Luftballon halten war eines der Spiele beim Rathaussturm.