Japanischer Staudenknöterich.michael papenberg

Am 03.08.2016

Allgemeine Berichte

Streuobstwiesen Bad Bodendorf

Kleinod in der Landschaft an der Ahr

Kreis Ahrweiler. Eine Exkursion der BUND-Kreisgruppe Ahrweiler mit dem Arbeitskreis Streuobstwiesen des Heimat- und Bürgervereins Bad Bodendorf führte in die dortigen Streuobstwiesen.

Eine Handvoll von Teilnehmern erwartete eine spannende Tour mit den Referenten Maren Milsmann und Michael Papenberg. Zudem wurden die Ziele der Renaturierungsmaßnahmen an der Ahr vom Vorsitzenden der BUND-Kreisgruppe Ahrweiler, Reinhard van Ooyen, erklärt.

Die Wiesen westlich von Bad Bodendorf sind ein beliebtes Naherholungsgebiet s und haben besonders zur Blütezeit der Obstbäume einen besonderen Reiz.

Wer auf den Wegen bleibt, kann das unter dem europäischen Flora-Fauna-Habitat-Gesetz (FFH-Schutz) stehende Gebiet genießen, ohne Spuren zu hinterlassen.

Je nach Jahreszeit sind in den Wiesen verschiedene Arten von Schmetterlingen und zahlreiche andere Insekten zu entdecken. In den alten Obstbäumen befinden sich für Vögel viele Bruthöhlen. Insbesondere Reviere des Steinkauzes, dessen Bestand in Deutschland stark gefährdet ist, kommen hier fast flächendeckend vor. Die Bäume werden von ihm auch als Ansitzwarten für den Beutefang genutzt und beweidete Flächen bei der Nahrungssuche bevorzugt. Die vormalige Kombination der Nutzung von Obstanbau und Beweidung mit Rindern und Schafen war somit optimal für den Steinkauz, ist jedoch heute abgelöst durch eine fast flächendeckende Grünlandnutzung ohne wirkliche Obstnutzung.

Von dem Gebäude der im Kriegsjahr 1941 zerstörten ehemaligen Mühle ist im Gelände nichts mehr zu erkennen, nur der trocken gefallene Mühlgraben ist durch seinen durchgängigen Baumbestand weithin sichtbar. Früher wurden die Wiesen mit einem aufwendigen Bewässerungsnetz aus Gräben feucht gehalten und einen sehr hohen Ertrag mit verschiedenen Obstsorten geliefert, der bis weit über Bad Bodendorf hinaus verkauft wurde.

Die Wiesen werden heute noch von den Landwirten gemäht und im derzeitigen Zustand gehalten.

Jahrzehntelang wurde jedoch das Nachpflanzen von Obstbäumen unterlassen und der Biotoptyp „Obstwiese“ mit seiner Leitart, dem Steinkauz, ist hierdurch stark gefährdet.

Seit 2009 ist der Arbeitskreis Streuobstwiesen Bad Bodendorf in Absprache mit den Eigentümern und Bewirtschaftern vor Ort tätig, u. a. vom BUND gespendete Neupflanzungen sind wichtig.

Für die Pflege von neu gepflanzten Bäumen werden noch Mithelfer auf freiwilliger Basis gesucht.

Südlich an die Obstwiesen angrenzend lohnt es sich, einen Blick auf die Ahr zu werfen. Die dort im letzten Jahr durchgeführten Renaturierungsmaßnahmen durch die SGD Nord (Koblenz) zeigen erste Erfolge: Erste Uferabbrüche sind zu erkennen und die Ahr beginnt sich umliegende Fläche zurückzu erobern. An den entstehenden Steilufern werden für Vögel und Insekten wertvolle Strukturen entstehen und im Fluss Inseln, die für Fische wie den Lachs oder das Bachneunauge als Laichplätze interessant sein werden.

Zum Abschluss der Tour wurde noch die Problematik pflanzlicher Neubürger (Neophyten) besprochen. An vielen Stellen entlang der Ahr macht sich zum Beispiel der Staudenknöterich breit. Mit zwei Arten und einigen sehr invasiven Bastarden verdrängt er die ursprüngliche Vegetation. Nach dem Hinweis, dass eine der Bekämpfungsmethoden das Abschneiden der junge Triebe zum anschließenden Dünsten in der Pfanne ist, zückte ein Teilnehmer gleich sein Messer und erntete Triebe für sein Sonntags-Menü.

Winfried Sander, BUND-Kreisgruppe Ahrweiler

Pressemitteilung des

BUND-Kreisgruppe Ahrweiler

Maßnahmen zur Renaturierung Ahr.michael papenberg

Maßnahmen zur Renaturierung Ahr.Foto: michael papenberg

Japanischer Staudenknöterich. Foto: michael papenberg

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