Das „Närrische Kurhaus“ ließ die Jecken im Bürgerzentrum in Ahrweiler ausrasten
Kölsches Fastelovendsjeföhl im Ahrtal
Ahrweiler. Karnevalistischer „Etikettenschwindel“ in der Kreisstadt: seit eh und je – Nomen est Omen – im mondänen Bad Neuenahrer Kurhaus stattfindend, musste das „närrische Kurhaus“ aus bekannten (Flut)-Gründen ins architektonisch etwas sprödere, dafür aber nicht minder stimmungsvolle Helmut-Gies-Bürgerzentrum nach Ahrweiler ausweichen. Das auch diesmal vom Organisationsteam um Udo Willerscheid zusammengestellte Line-up ist in dieser geballten Form selbst auf den etabliertesten Sitzungen Kölns alles andere als alltäglich – die Creme de la Creme des kölschen Fastelovends hatte sich an einem Dienstagabend auf den Weg ins Ahrtal gemacht und der restlos ausverkaufte Saal ließ es fast fünf Stunden lang richtig krachen. Darüber hinaus ist das Närrische Kurhaus schon immer auch für seinen Charity-Aspekt bekannt. So kam an diesem Abend eine beträchtliche Spendensumme für „Botzedresse für Kinderherzen in Not“ zusammen – ein Verein, der in Not geratene Kinder und deren Familien unterstützt.
Altmeister und legendäre Bands
Traditionell entert zum „Kurhaus-Auftakt“ stets die Prinzengarde Köln, diesmal begleitet vom bestens aufgelegten Ahrweiler Karnevalsprinzen Milan I. die Bühne – erstklassigen Funkenpaartanz inklusive. Noch spektakulärer wurde es aus tänzerischer Sicht mit der Tanzgruppe „Kölsche Greesberger“, die keine Hebefigur und keinen Wurf ausließen. Um ein in Feierlaune surrendes Wespennest wie das Närrische Kurhaus für einen Redner zur Räson zu bringen, braucht es das Beste vom Besten. Und genau das gab es, denn Altmeister Guido Cantz zog das Volk ebenso leicht auf seine Seite, wie der unnachahmliche „Sitzungspräsident“ Volker Weininger. Und das alles unter der gewohnt souveränen Regie von Sitzungspräsident Udo Groß. Fehlten nur noch die Bands, die sich sozusagen darin überboten, den Jecken richtig einzuheizen. Ob „Druckluft“ mit ihrem brassig-groovigen Sound, die rockigen „Cat Balou“ und „Kasalla“ oder die legendären Höhner samt Hits wie „Hey Kölle“ – mehr kölsches Jeföhl geht nicht.