Nachruf: Achim Welsch, Präsident der Prinzengarde Mayen e.V. überraschend verstorben

Mayener Karneval verliert eines seiner prägenden Gesichter

Mayener Karneval verliert eines seiner prägenden Gesichter

Achim Welsch beim Rosenmontagszug 2019 ganz in seinem Element. Foto: Roland Schäfges - www.myfoto24.eu

07.09.2021 - 08:19

Mayen. Der allseits beliebte Präsident der Prinzengarde Mayen e. V., Achim Welsch, ist im Alter von nur 70 Jahren überraschend am vergangenen Samstag in Mayen verstorben. Der im Sommer 2016 mit großer Zustimmung als Nachfolger von Hermann Wagner, dem heutigen Vize-Präsident der Rheinischen Karnevals Kooperationen (RKK) ins Amt gewählte Karnevalist, war in den letzten zehn Jahren eines der prägendsten und bekanntesten Gesichter in der Mayener Fastnacht. Der „Spätberufene“, wie er sich selbst im Bezug auf das rheinische Brauchtum titulierte, ist erst im Jahr 2000 der Garde des Prinzen beigetreten. Dort diente er sich schnell durch die diversen „karnevalistischen Ränge“ im Verein hoch. Bereits im Jahr 2002 wurde er in den Vorstand gewählt, wo er im Verlauf der Zeit diverse Aufgaben mit vollem Elan übernahm. Acht Jahre später wurde er gar zum Geschäftsführer der Gesellschaft bestellt. Der leidenschaftliche Ehrenamtler übte diese verantwortungsvolle Aufgabe bis zu seiner Präsidentschaft aus und führte in dieser Position somit gemeinsam mit Wagner, den Verein in rosige Zeiten. Welsch galt auch als großer Förderer, des vor einigen Jahren durch Yvonne Müller und Svenja Portz neu begründeten Tanzcorps seines Vereins. Bei vielen Auftritten fuhr er als fachkundiger Zuschauer mit. Wenn es Probleme oder Fragen gab, war er auch dort immer mit Rat und Tat zur Stelle. Mit großem persönlichen Einsatz etablierte er somit auch wieder den gemeinschaftlichen Tanzsport in der Prinzengarde. Aber auch in diversen, seinem Verein übergeordneten Arbeitsgruppen rund um die fünfte Jahreszeit, brachte er sich oft und gerne ein. Auch die für den geregelten Ablauf einer Prinzensession wichtige Aufgabe des Mayohdomus, übernahm Welsch.

In seinem vor Jahren beendeten zivilen Arbeitsleben beim Arbeitsamt in Mayen und später in der Agentur für Arbeit des Kreises Mayen-Koblenz, wo er zusammengerechnet insgesamt über 40 Jahre tätig war, übernahm er Verantwortung im Betriebsrat, wo er schnell zum Betriebsratsvorsitzenden aufstieg. Eine Funktion, die der überzeugte Sozialdemokrat über viele Jahre zur Zufriedenheit seiner Kollegen geprägt und mit voller Energie gelebt hat.


Ein bescheidener Mensch


Achim Welsch war, so muss man ihn letztlich beschreiben, charakterlich ein bescheidener, bodenständiger und sehr unaufgeregter Mensch, der das Rampenlicht, die Bühne nie aktiv suchte, sich nie in der Aufmerksamkeit seiner Ämter sonnte oder sich gar darin profilieren musste. Er war stets ein ehrlicher, aufrichtiger Arbeiter, ein im besten Sinne hemdsärmeliger Macher im Hintergrund. Engagiert und dabei immer fleißig. Ein sehr sozialgeprägter Teamspieler, der für jeden, mit dem er es gut hielt, auch jederzeit greifbar war und der gerne immer andere in den Vordergrund schob, wenn dieser einen größeren Anteil am Erreichten hatte. Das gesellschaftliche und kulturelle Leben in der Eifelstadt, aber vor allem sein, ebenfalls vom schweren Hochwasser betroffener Verein, seine Freunde und selbstverständlich auch seine Familie, verlieren ein echtes Original sowie einen herzlichen, einzigartigen Menschen. Jemanden, der noch viele Pläne für sein Leben hegte und sich sehr darauf freute, wenn es endlich wieder mit seinem geliebten Karneval weitergegangen wäre. Achim Welsch, der am 26. November 1950 geboren wurde, wäre am Ende des Jahres 71 Jahre alt geworden.

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