16. Auflage des Barbarossamarktes lockte Tausende von Mittelalter-Fans
Mit Musik, Gauklern und Feuershow zurück ins Mittelalter
Buntes, mittelalterliches Treiben im Schlosspark - Jahnwiese gehörte mit zum Marktgeschehen
Sinzig. Es war einmal mehr eine nahezu perfekte Zeitreise ins Mittelalter. Und das Abendspektakel hatte es am Samstag in sich. Den weit über 1000 Besuchern wurde eine fulminante Feuershow geboten. Die mittlerweile 16. Auflage des Barbarossamarktes zu Sinzig rund um das Schloss lockte am Wochenende Mittelalter-Fans aus der gesamten Republik. Und der Markt ist noch größer und bunter geworden. Denn die Jahnwiese wurde mit in das Marktgeschehen eingebunden. Dort schlugen viele Clans und Mittelaltergruppen ihre Lager auf, aber auch Verkaufsstände fanden Platz. Für den Mittelaltermarkt eine überaus positive Entwicklung. Ausreichend Parkplätze fanden die Besucher im Grünen Weg sowie an den Schulen im Dreifaltigkeitsweg, von wo aus es nur ein paar Schritte bis zum Marktgeschehen sind. Und die Veranstalter von „Wir helfen“ hatten Glück mit allerschönstem Spätsommerwetter. Als die Dudelsäcke von The Rhine Aera Pipes und Drums das Abendspektakel pünktlich eröffneten war der Markt rekordverdächtig besucht. Und der Sonntag als traditioneller Familientag blieb ebenfalls trocken und schön. Vor der beeindruckenden neugotischen Kulisse des Sinziger Schlosses, die einfach zum Fest passt, sorgte man in den Reihen der Veranstalter weiterhin für viel Authentizität.
Musik, Tanz und Feuershow
Das Abendspektakel selbst hat sich ebenfalls etwas gewandelt. Waren es einst filmreife Stunts und Schaukämpfe, die im Mittelpunkt standen, war es am Samstag mehr ein großes Unterhaltungsprogramm mit Musik und Tanz und einer grandiosen Feuershow. Showkämpfe und Mittelalterturniere nicht nur mit Schwert und Schild gibt es immer noch reichlich, aber die fanden in diesem Jahr an den Nachmittagen statt.
Es gab natürlich auch den historischen Schlenker: So oder so ähnlich wie auf dem Barbarossamarkt kann man es sich vorstellen, wenn die Pfalz in Sinzig Zwischenstation bei der Krönungsreise der in Frankfurt gewählten deutschen Herrscher nach Aachen war. Die Pfalz in Sinzig lag an einem Schnittpunkt der Frankfurt-Aachener Heerstraße. Auch Kaiser Friedrich I. Barbarossa nutzte diesen Weg, um sich in Aachen krönen zu lassen.
Ein großes Mitmach- programm für die Jugend
Und es gibt noch eine Entwicklung: Die Besucher im mittelalterlichen Gewand bilden eher die Mehrheit. Vor allem für den Nachwuchs wurde ein Besuch auf dem Barbarossamarkt zu einer richtig spannenden Angelegenheit.
Beim Schmied mitzuhelfen Hufeisen zu bearbeiten oder seine Künste im Bogenschießen ausprobieren. Und es gibt viele Spiele für die Kleinen. Das Herumtollen im Stroh oder das Nachspielen der Schaukämpfe mit Schwert und Schild aus Holz hatten zudem seinen ganz besonderen eigenen Reiz. Für die Pänz ist ein Besuch auf dem Barbarossamarkt so etwas wie das Eintauchen in einem richtig großen Abenteuerspielplatz mit viel Angebot. „Knack das Ei“, Schießt die
Schweine, Treff den Storch. Die Spielaufforderungen für den Nachwuchs waren gleichzeitig auch so etwas wie die Namen für die zahlreichen Kinderspiele, die sich in diesem Jahr im Angebot befanden. Eine breite Auswahl wurde bei den Krämerständen geboten. Weihrauch, Knöpfe und Gewänder, Kerzen, Bernsteinschmuck und Imkerei aber auch Sämereien, Vilzzeug und Stickereien waren ebenso erhältlich wie Bogen, Pfeile und Lederwaren. „Geschmeyde“ (Schmuck auch in der Kupfervariante) und Schabau (hochprozentige Obstbrände) gehen im Marktgeschehen immer. Und dann gab es viele Kräuter und Tees.
Die Marktbesucher bekamen viel Unterhaltung vor allem im musikalischen Bereich geboten.
Schlosspark verwandelte sich in eine Zeltstadt
Der Schlosspark wandelte sich während des Marktes zur kleinen Zeltstadt. Sehr bunt und ebenfalls im Mittelalter-Stil. Denn für Händler, Musikanten und Macher ist der Barbarossamarkt ja auch so etwas wie ein großes Familientreffen. Man kennt sich halt seit vielen Jahren. Für das Essen und Trinken wurde so authentisch wie möglich gesorgt. Feldbäckerei und Vulkanbräu und Deftiges von der Sau, aber auch andere Grillspezialitäten sorgten dafür, dass kein Magen knurrte. Auch die 16. Auflage des Barbarossamarktes war veranstaltungstechnisch ein Volltreffer. Und das ganze Spektakel diente ja auch der guten Sache: Denn der Reinerlös wird eben nicht nur an den Trägerverein des Frauenhauses im Kreis Ahrweiler, sondern auch an andere soziale Einrichtungen gehen. Der Verein „Wir helfen“, der den Markt seit Anfang an organisiert konnte sich einmal mehr über ein überaus gelungenes Wochenende freuen. Über einen nostalgischen Hingucker gilt es zu berichten. Das kleine, muskelbetriebene Kettenkarussell „Hexenflugschule“ drehte auf der Jahnwiese seine Runden. Eine weitere Attraktion die Falknerei Skyhunters aus Frechen mit ihren großen Greifvögeln aus aller Welt.
BL
Die Besucher machten sich auf den Strohballen gemütlich und schauten den Kämpfen zu.
Viele Clans und Mittelaltergruppen Schlugen ihr Lager auf und zeigten sich in ihren Gewändern.
