
Am 01.09.2025
Allgemeine BerichteOpenAir Merengue Tanzkurs in den Goethe-Anlagen
Neuwied feierte drei Tage lang den creole_sommer
Neuwied.Allen Wetterprognosen über einen feuchten Sommerabgang zum Trotz feierten die Neuwieder ihren schon traditionellen creole_sommer. Petrus hatte ein Einsehen und ließ pünktlich zur Eröffnung am Freitag die Wolken verschwinden.
Und so erlebten rund dreihundert Menschen einen lauschigen Sommerabend mit lateinamerikanischen Rhythmen. Rody Reyes & Havanna con Klasse brachten das Blut der Besucher sprichwörtlich in Wallung. Dass es zu später Stunde auf den Bierbänken ausreichend Sitzplätze gab, lag nur daran, dass es die Menschen dicht vor die Bühne zog. Hier wurde getanzt und sich im Takt bewegt. Rody Reyes hatte sichtlich gefallen an seinen „Ladys and Gentlemans“ gefunden.
Lautstark erwiderte das Publikum die Frage, ob Interesse an einem Merengue-Kurs besteht. Kurzerhand sprang der Frontmann von der Bühne und lehrte den begeisterten Fans die Grundschritte des berühmten Lateinamerikanischen Tanzes. Die Begeisterung war groß und wurde noch größer, als die Band zum Konzertende Guantanamera anstimmte. Erst mit Rody Reyes und dann ohne als großer Chor, sang das ganze Publikum mit voller Leidenschaft das Lied von dem Mädchen aus Guantánamo mit.
Mal wieder erwiesen sich die Goethe-Anlagen als prima Location. Denn die Atmosphäre, mit Blick auf die erleuchteten Neuwieder Wahrzeichen, die Rheinbrücke und den Pegelturm, ließ sich auch mit Abstand von den Steinterrassenbänken genießen. Viele machten es sich auf mitgebrachten Decken und sogar Klappstühlen, bequem. Vielfach auch mit Leckereien und Getränken aus den Picknickkörben. Für alle anderen hatte das Amt für Stadtmarketing mit Cocktailständen und Don Terrino gesorgt.
Nach dem eigentlichen Ende von Rody Reyes & Havanna con Klasse Konzert mochte noch keiner nach Hause. In Anbetracht vehementer Zugabe Forderungen drückte der Veranstalter ein Auge zu und auf einen allerletzten Song verschmolz die Band mit dem Publikum.
Nicht minder die Begeisterung tags darauf. El Flecha brannten eine feurige Fiesta ab. Auf der Songliste standen lateinamerikanische Rhythmen, Cumbia, Reggae und Ska. Das an Tag zwei und auch am Sonntag alles andere als Mainstream auf dem Programm stand war kein Zufall. Neuwied und ganz speziell die südöstliche Innenstadt, rund um die Goethe-Anlagen, ist das Zuhause unterschiedlichster Kulturen. Der ein oder andere kam damit in den Genuss heimatlicher Klänge, Musik aus Kinder- und Jugendtagen. Für alle anderen war der creole_sommer eine Bereicherung und die seltene Gelegenheit auf musikalische Abwechslung. Bei dem ein oder anderen kam so etwas wie Fernweh auf. Am Sonntag war die Ferne nicht ganz so weit. Sie lag in Europa. Abwechslungsreich war der Nachmittag aber allemal. Gefeiert wurde das Revival des finnischen Tangos. Uusikuu, mit Liedsängerin Laura Ryhänen, hatten neben Tango verträumte Walzer, freche Jenkkas, schwungvolle Humppas und Swing in die Deichstadt gebracht. FF

Rund dreihundert Menschen erlebten einen lauschigen Sommerabend mit lateinamerikanischen Rhythmen.
