Workshop erarbeitet Strategie für Demokratieförderung, Vielfaltsgestaltung und Extremismus-Prävention
„Partnerschaften für Demokratie“ in Remagen
Remagen. Bereits zum zweiten Mal haben sich rund 20 Vertreter*innen von Vereinen, Parteien, Aktionsgruppen wie auch der Verwaltung der Stadt Remagen zusammengesetzt, um die Grundlagen für ein Konzept für die Umsetzung der durch die Bundesregierung geförderten „Partnerschaften für Demokratie“ in der Römerstadt auszuarbeiten.
Auf Einladung des Arbeitskreises für entwicklungspolitische Bildung (AeB e.V.) wurde im Rathaus über die Ursachen von antidemokratischen Tendenzen in Deutschland wie auch in Remagen diskutiert und nach Lösungen gesucht.
Frank Bliss, der Arbeitskreisvorsitzende, wandte sich in seiner Einführung gegen die „allgemeine miese Stimmung, die derzeit in Deutschland grassiere und auch in Remagen Einzug gehalten habe, denn „Deutschland befindet sich auf der UNO-Liste der menschlichen Entwicklung von derzeit 193 Staaten der Welt auf dem fünften Platz“, so der Referent.
Das bedeute, den Menschen in 187 Ländern, darunter die USA, Frankreich, Großbritannien und fast überall in Europa gehe es bezogen auf Bildung, Gesundheit und selbst die Wirtschaft weniger gut als den Deutschen. Spanien, Italien und die meisten anderen Länder diese Welt hätten zudem etwas, was in Deutschland fast unbekannt sei, nämlich zum Teil eine hohe Jugendarbeitslosigkeit. Entsprechend sei es notwendig, aktiv gegen Verschwörungsdenken, politischen Extremismus, religiös Intoleranz und Hass und Desinformation im Internet anzugehen.
Bettina Fellmer (Aeb) und Oliver Diehl (Ortsmitte Ödingen e.V.) moderierten den Tag über die intensive Arbeit in kleinen Gruppen. Im Ergebnis der ganztägigen Veranstaltung steht ein Katalog von vorgeschlagenen Maßnahmen wie z.B. „mehr und bessere Bürgerinformationen und Beteiligungsmöglichkeiten über und in Remagen“, die „intensivere Zusammenarbeit der Remagener Vereine gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ oder die „Durchführung niederschwelliger interreligiöser Gespräche“. Bereits Anfang 2026 soll es „Informationsangebote für alle Bürgerinnen und Bürger über antidemokratische Tendenzen im Internet“ und zum Umgang mit „Verhetzung im Netz“ geben.
Unter dem Stichwort „Lebensschilderungen“ oder „oral history“ wird auch vorgeschlagen, dass sich Menschen unterschiedlicher nationaler, religiöser oder sozialer Herkunft im Rahmen von öffentlichen Veranstaltungen über ihre persönlichen Biographien austauschen. Da Deutschland und gerade auch Remagen eine Migrationsgesellschaft aufweise, so die Teilnehmer des Workshops, gäbe es sicher sehr vielfältige und spannende Geschichten über Lebensumstände und -erfahrungen der Mitbürgerinnen und Mitbürger, die in das gesellschaftliche Miteinander in der Römerstadt bereichern können und zu mehr Verständnis führen.
Pressemitteilung AeB e.V.
