Allgemeine Berichte | 07.08.2022

Verbandsbürgermeister Dominik Gieler lobte das „Leuchtturmprojekt“

Richtfest für vom Donau-Ries-Kreis gestiftetes Freundschaftshaus Marienthal

Rolf Schmitt (re.) erläuterte den Wiederaufbau in Marienthal. Fotos: WITE

Marienthal. In Marienthal konnte jetzt Richtfest für das „Freundschaftshaus“ gefeiert werden. Das Projekt ist eine Spende des Donau-Ries-Landkreises. Die Holzelemente für das Gebäude wurden in monatelanger Vorarbeit von gleich drei örtlichen Zimmereibetrieben, Lehrlingen und Studenten an der Berufsschule Donauwörth gefertigt. In Marienthal wurden die fertigen Holz-Module jetzt angeliefert, und in einer knappen Woche komplett aufbaut. Das rund zehn Meter breite und 15 Meter lange Holzgebäude hat auf 50 Quadratmetern einen Gemeinschaftssaal für etwa 50 Personen. Weiterhin einen kleinen Lagerraum, eine barrierefreie Toilette sowie jeweils eine Damen- und Herren-Toilette. Der Ausbildungsleiter der Berufsschule Donauwörth, Günter Enßlin, übernahm mit den Handwerkern auch den stilechten Richtspruch. Unmittelbar neben dem Freundschaftshaus entstehen gerade die Gebäude zur Nahwärmeversorgung. Diese soll noch in diesem Jahr in Betrieb gehen. Gleichzeitig wurden, in einem Arbeitsweg mit der Verlegung der Rohre für das Dorfwärmenetz, die Leitungen für Glasfaser, Strom, Wasser sowie Beleuchtung verlegt. Nächstes Projekt ist die vollständige Neugestaltung des Dorfplatzes, der direkt an das Freundschaftshaus anschließt.  Im Rahmen dieser Planungen wird entlang der Bundesstraße auch eine eigene Busspur auf dem Gelände des Dorfplatzes angelegt. Und in der Straßenmitte gibt es innerorts eine kleine Verkehrsinsel. Schließlich gibt es gute Chancen, dass Marienthal auch einen Bahnhaltepunkt erhält. Dieser sei gleichermaßen wichtig für Einheimische (Stichwort junge Familien) und den Tourismus, erläuterte Rolf Schmitt am Rande der Veranstaltung. Schmitt ist vom ersten Tag der Katastrophe an Flutkoordinator für den Wiederaufbau und „Kümmerer von Marienthal“. Er dankte allen, die sich in Marienthal engagiert haben: Angefangen von den vielen Helferinnen und Helfern direkt nach der Flut, bis hin zu dem hohen aktuellen Engagement sowie den vielen Spendern. Der dreifache Familienvater sprach, sehr gerührt und unter langanhaltendem Beifall der vielen Gäste und Marienthaler, auch die große Unterstützung durch seine Ehefrau Ingrid an. Diese habe ihm immer den Rücken freigehalten. Ohne deren große Unterstützung hätte er sich nicht so intensiv einbringen können. Als Schatzmeister der Fluthilfe Marienthal fungiert Professor Knichwitz. Unter den Gästen war auch MdB Mechtild Heil.

Bedeutung Wiederaufbau

Thomas Weimer, Leiter des Verbindungsbüros für den Wiederaufbau im Kreis Ahrweiler, betonte die hohe Bedeutung der Maßnahmen in Marienthal. Das Ergebnis zeige auch, was freiwillige Helfer und Marienthaler geschaffen haben. Von Beginn an habe man in Marienthal strukturierte Pläne gehabt. Vieles sei über den „Dorfkümmerer“ Rolf Schmitt gelaufen. Landrätin Cornelia Weigand dankte für das große Engagement von Fachschule, Studenten und Zimmereibetrieben im Donau-Ries-Kreis. Dies sei faszinierend, und Sie sei zutiefst beeindruckt. Und das Gesamtergebnis in Marienthal zeige Zukunftsfähigkeit: Freundschaftshaus, Nahwärme sowie eine völlig neue Infrastruktur. Das neue Freundschaftshaus sei ein wichtiger Treffpunkt für die Dorfbevölkerung. Stefan Rößle, Landrat des Donau-Ries-Kreises, merkte man auch die große Freude an. Der Kreis hat die Finanzierung des Projekts, auch über Spenden, organsiert. Zunächst habe man nach der furchtbaren Flutkatastrophe beim Wiederaufbau an eine Freundschaftshütte gedacht. „Aber jetzt ist es ein sehr schönes Haus geworden, so Rößle erfreut. Der Landrat betonte auch die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten. Beim Bau seien drei lokale Zimmereien Partner geworden. Hierdurch sei „an der Berufsschule einiges gewachsen.“ Im Gepäck hatte die Abordnung aus dem Donau-Ries-Kreis für das anschließende Dorffest 600 Liter der Wallersteiner Brauerei sowie 1.000 Bratwürste.     

Leuchtturmprojekt

Der Altenahrer Verbandsbürgermeister Dominik Gieler bezeichnete das neue Marienthaler Freundschaftshaus als „Leuchtturmprojekt“. Dies sei auch ein sichtbares Zeichen, dass es weitergehe. Das Grundstück werde sinnbildlich schöner als vorher. Die Flächen hatte die Gemeinde Dernau im Vorfeld erworben. Für den Kreisstadt-Beigeordneten Peter Diewald werde Marienthal zu einem „Herzstück.“ Er dankte Rolf Schmitt und den vielen Mitstreitern für das große Engagement. Und äußerte sich erfreut, dass nicht zuletzt durch diesen Einsatz viele Menschen in Marienthal geblieben seien. Bald wird aus dem bislang politisch getrennten Ort auch eine Einheit: Mit großer Mehrheit hatte sich die Marienthaler Bevölkerung zuvor für einen Anschluss an die Gemeinde Dernau entschieden.  Der Dernauer Ortsbürgermeister Alfred Sebastian sagte Dank für dieses wichtige Symbol des Wiederaufbaus. Für den entstehenden zentralen Bereich sei Marienthal „beneidenswert.“ Gregor Sebastian, Bürgermeister in Walporzheim, lobte die Marienthaler Entwicklung. Man habe hier „einfach nur gemacht.“ Vorher habe man hier die Menschen von Haus zu Haus besucht, und diesen die Planungen erläutert. Marienthal ist der erste Ort an der Ahr, der eigene Nahwärme ins Netz bringt. Ein erster Schritt in Richtung der viel propagierten „Modellregion Ahrtal.“ Auch aktuell gab es wieder Spenden, so vom Lions-Clubs Koblenz sowie aus dem Donau-Ries-Kreis. Und die Helfer der ersten Stunde, Sabine und Klaus, überreichten einen Wellness-Gutschein für Ingrid und Rolf Schmitt. WITE

Handwerker und der Berufsschul-Ausbildungsleiter Günter Enßlin nach dem Richtspruch.

Handwerker und der Berufsschul-Ausbildungsleiter Günter Enßlin nach dem Richtspruch.

Der Donau-Ries-Landrat Stefan Rößle (re.) übergab einen weiteren Spendenscheck an Rolf Schmitt.

Der Donau-Ries-Landrat Stefan Rößle (re.) übergab einen weiteren Spendenscheck an Rolf Schmitt.

Rolf Schmitt (re.) erläuterte den Wiederaufbau in Marienthal. Fotos: WITE

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