Männerverein St.Martin sorgte für tollen Martinszug in Heimerzheim
Sankt Martin hoch zu Ross führte den Lichterzug an

Heimerzheim. Ab Anfang November gibt es wieder viele Martinsumzüge im ganzen Land. So auch in der Gemeinde Swisttal mit all ihren Orten. Der größte St. Martins-Umzug fand am letzten Samstag in Heimerzheim statt. Dort waren ca. 300 teilnehmende Kinder aus dem Schulen mit ihren Familien und mit ihren bunten Fackeln zur Swistbachschule gekommen. Von dort aus startete der Zug durch Heimerzheim in Richtung Schützenplatz, wo das Martinsfeuer loderte.
An der Spitze der St Martin (Wilfried Engels) hoch zu Ross, das von Reitstall Krüger zu Verfügung gestellt wurde, begleitet von den Fackelträgern der freiwilligen Feuerwehr Heimerzheim mit Ihrer Jugendfeuerwehr.
Die Organisation hatte, wie in jedem Jahr, der Männerverein St. Martin Heimerzheim mit ihrem Vorsitzenden Guido Bolde in Absprache mit der Lehrerschaft der Swistbach Grundschule und der Rektorin der Schule Annemie Mahlberg.
Bevor der Zug sich gegen 18 Uhr in Bewegung setzte, trafen sich das Orga-Team und die Lehrer traditionell in der Schule bei Kaffee und Wecken. Die vier teilnehmenden Musikkapellen, darunter das Tambourcorps „Frei-Weg“ Heimerzheim, spielten abwechselnd die bekannte Martinslieder, die von den Kindern lauthals mitgesungen wurden. Als Belohnung erhielten die Kinder einen Wecken aus den Händen des St. Martins. Der Männerverein hatte dafür Sorge getragen, dass die über 1700 Wecken verteilt werden konnten.
Bereits am Vortag war der St. Martin zum Seniorenheim. St. Clara gekommen und hatte dort einen kleinen Zug um das Gebäude des Heims veranstaltet. Über 150 Wecken konnte der St.Martin an die Senioren verteilen.
Weitere kleinere Umzüge fanden in den Vortagen in den einzelnen Kindertagesstätten statt.
Männerverein fast 100 Jahre alt
Der Männerverein St. Martin hat eine fast hundertjährige Tradition. Er wurde 1922 von 12 Männern gegründet. Ziel der Gründung, war es, einen Martinszug zu organisieren und die Kinder des Ortes mit einem Wecken zu beschenken. Dieses Anliegen war in der damaligen Zeit nach dem 1. Weltkrieg gar nicht so einfach, da Grundnahrungsmittel Mangelware waren und nur zu hohen Preisen zu bekommen. Man sammelte also die Zutaten für die Martinswecken bei den Bauern des Ortes und ließ diese bei den Ortsansässigen Bäckern verarbeiten. Dieser Brauch wurde bis zum 2. Weltkrieg beibehalten. In den schlechten Zeiten nach den Krieg erhielt jedes Mitglied eine Flasche selbst gebrannten Schnaps (genannt Knollibrändie). Heute besteht der St. Martinsverein aus 50 Mitgliedern, von denen knapp die Hälfte den aktiven Teil stellt.

Über 300 Kinder folgten dem Martinszug in Heimerzheim.