Enrico Förderer erlebt wechselhaftes Wochenende bei der ADAC GT4 Germany am Sachsenring
Stark begonnen, bitter geendet

Westerwaldkreis. Ein Wochenende voller Höhen und Tiefen erlebte der 18-jährige Nachwuchspilot Enrico Förderer aus Leuterod im Rahmen der ADAC GT4 Germany, die im Rahmenprogramm der DTM am Sachsenring ausgetragen wurde. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Jay Mo Härtling startete er für SR Motorsport by Schnitzelalm Racing zum ersten Mal auf der anspruchsvollen Berg-und-Tal-Bahn in Sachsen.
Schon im Vorfeld war klar: Einfach würde es nicht werden. Der Mercedes-AMG GT4 kämpfte wie schon am Nürburgring mit einer verschlechterten Balance of Performance (BoP), was sich besonders bergauf deutlich bemerkbar machte. Dennoch gelang Förderer im Qualifying am Samstagmorgen eine Überraschung – mit Platz drei sicherte er eine vielversprechende Ausgangsposition für das erste Rennen. Härtling legte am Sonntag nach und stellte den Wagen sogar auf Startplatz zwei.
Das Samstagsrennen nahm jedoch ein jähes Ende. Kurz nach einer Safety-Car-Phase verschätzte sich Förderer beim Anbremsen, rutschte leicht von der Ideallinie – und wurde im nächsten Moment von einem Konkurrenten am Heck getroffen. Der Mercedes landete im Kiesbett, das Rennen war für das Duo beendet. Null Punkte.
„Das tut unglaublich weh und ist sehr enttäuschend“, erklärte ein selbstkritischer Förderer nach dem Ausfall. „Ich ärgere mich über mich selbst, dass ich mich verbremst habe und so die Situation überhaupt erst möglich wurde. Für mein Team tut es mir am meisten leid – hier steckt jeder so viel Herzblut rein.“
Teamchef Thomas Angerer nahm seinen Schützling in Schutz: „Das sind junge Buben, die müssen noch viel lernen. Enrico hat bisher einen einwandfreien Job abgeliefert, ohne Fehler und lernt stetig dazu. Da ist es nicht so tragisch, wenn es mal passiert – genau dafür haben wir ja die Young Driver Academy.“
Am Sonntag sah es zunächst deutlich besser aus. Härtling übergab den Mercedes nach einem starken Stint auf Rang drei an Förderer. Direkt nach der Boxenausfahrt gelang dem Westerwälder sogar ein mutiges sehenswertes Überholmanöver, das ihn auf Platz zwei brachte. Doch im weiteren Rennverlauf musste er das Tempo der Konkurrenz von BMW und Porsche ziehen lassen. Am Ende stand ein solider siebter Rang zu Buche – Schadensbegrenzung trotz schwieriger Voraussetzungen.
„Wir müssen jetzt genau analysieren, woran es lag“, so Förderer nach dem Rennen. „Ob es ein technisches Problem war, unsere BoP einfach zu schlecht, oder ich selbst Fehler gemacht habe – das müssen wir herausfinden, um am 13. September am Red Bull Ring in Österreich wieder voll angreifen zu können.“
Trotz des durchwachsenen Wochenendes führen Förderer und Härtling die Meisterschaft weiterhin mit zehn Punkten Vorsprung an. Die Hoffnung ist groß, dass es in Österreich wieder besser läuft.
Und eines ist klar: Die Region Westerwald darf stolz sein, einen so talentierten Nachwuchsfahrer auf internationaler Bühne vertreten zu sehen.

Enrico Förderer gemeinsam mit Teamkollege Jay Mo.

Trotz des durchwachsenen Wochenendes führen Förderer und Härtling die Meisterschaft weiterhin mit zehn Punkten Vorsprung an.

Bei der Autogrammstunde.