Künstler-Duo auf Schimanskis Spuren
„Tatort Duisburg“

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Im Duisburger Hafenstadtteil Ruhrort wurde jetzt die Ausstellung „Tatort - Ruhrort“ der Ahrweiler Künstler Sabine Appelbaum und Kolja Senteur eröffnet. Idyllisch-industriell mitten im Hafenmund lud das Tourismusunternehmen DU Tours die Besucher zu einer besonderen Kunstschau ein. Duisburg und Ruhrort sind ganz eng verbunden mit einer Figur: Horst Schimanski! Der fiktive Kommissar aus der WDR-Reihe „Tatort“ hatte hier unten am Hafen seinen ersten Einsatz und viele sollten noch folgen. Heute ist dies die Flaniermeile der Fans von „Schimmi“, wie die Anhänger der Kultfigur Schimanski ihn gerne nennen. „Tatort Ruhrort“ lautete 1981 die erste Folge um den unkonventionellen Ermittler verkörpert von Götz George und verlieh nun der aktuellen Ausstellung sogar seinen Titel.
Gastgeber DU Tours, hat vor zwei Jahren „sein Hafenlager“ bezogen und bietet seitdem allen Fans und solche, die es noch werden wollen, ausgezeichnete Führungen zu Schauplätzen und Drehorten der Kultserie um den Duisburger Ermittler an. Anfang des Jahres war Sabine Appelbaum eine der Teilnehmerinnen und in einem anschließenden sympathischen Gespräch mit DU Tours-Chefin Dagmar Dahmen entstand spontan die Idee zu dieser Ausstellung. Eine Schau rund um das Raubein Schimanski, den Darsteller Götz George und das Phänomen Tatort sollte es werden. Jedoch fehlten nur noch die Bilder. Und da diese sich nicht von selber malen, steckte Appelbaum den befreundeten Künstler Kolja Senteur mit dieser Idee an. Für Senteur, der sich in seiner Malweise vor allem der Pop-Art widmet, waren die Themenbereiche willkommen und eine Ausstellung zum Thema „Tatort“ in Duisburg klang verlockend. Ein Anlass war auch schnell gefunden: Götz George, der 2016 verstarb, wäre nämlich am 23. Juli runde 80 Jahre alt geworden. So startete der halbjährliche Countdown, der erfolgreich ausgezählt war. Dies blieb nicht unerhört und nachdem alle Duisburger Zeitungen und auch Fernsehsender wie Sat1 bereits darüber berichteten, war es endlich soweit. Die Vernissage begrüßte zahlreiche Gäste und neben dem Bürgermeister Volkers Mosblech waren natürlich auch einige Schimmi-Kenner gekommen. Dagmar Dahmen begrüßte die interessierten Gäste in einer lockeren Atmosphäre. Die berühmte Original-Erkennungsmelodie des Tatorts - vom Saxofonisten Christian Scheer interpretiert - stimmte bestens auf das Thema der Sonderausstellung ein.
Die Ausstellung
Einerseits zeigt sie Bilder rund um das Phänomen Schimanski. Doch nicht nur der Mann mit der beigen Jacke wird thematisiert, auch der Ruhrort und Duisburgs Industrie sind Gestaltungsthema. Sabine Appelbaum beispielsweise collagiert geschickt Motive aus 30 Jahren zu unnachahmlichen fein punktierten Acryl-Kompositionen und wählt Hintergründe bedacht aus. Vieles ist Zitat aus dem Milieu: Brücken, Häfen, verlebte Gesichter. Potraits der Erdigkeit, die Duisburg zu Eigen ist. Senteur arbeitet hingegen bewusst plakativ. Schimmi als Fußballspieler in einer MSV-Hommage oder als Druckgrafik auf Stoff. Sein großes fotorealistisches Porträt von George in Öl ist dabei so lebensnah, wie die Texte die Appelbaum in mühevoller Kleinarbeit zusammengetragen hat. Auszüge aus Interviews und Biografien runden das Bild vom Ausnahmeschauspieler ab. Die Zuschauer bekommen in „Tatort Ruhrort“ somit eine ganze Bandbreite verschiedener Inhalte und Techniken zu sehen und nehmen auch noch ein paar ganz neue Eindrücke mit. Die Ausstellung ist noch bis zum 21. Oktober in den Räumlichkeiten von DU Tours, Hafenlager, 47119 Duisburg-Ruhrort, Dammstrass 1 zu sehen - bei freiem Eintritt immer sonntags von 12 bis 17 Uhr, sowie auf Anfrage. Weitere Infos auf www.du-tours.de