Regisseurin Antje Mies führte in Bonn das Theaterstück „Bevor wir gehen“ auf

Theater mit einerBotschaft aus dem Ahrtal

Theater mit einer
Botschaft aus dem Ahrtal

Ein Theaterstück zur Flutkatastrophe im Juli des Jahres 2021 gab es bisher noch nicht - bis jetzt. Die Schauspielerin Antje Mies hat ein solches Projekt nun realisiert.. Foto: privat

Kreis Ahrweiler. Zur Flutkatastrophe im Juli des Jahres 2021 sind bereits viele Bücher, Dokumentationen und Kunstwerke entstanden. Ein Theaterstück gab es aber noch nicht - bis jetzt. Die Schauspielerin Antje Mies hat ein solches Projekt nun realisiert. Die Ramersbacherin stand dabei nicht auf der Bühne, sondern führte Regie. Gemeinsam mit einem Team aus professionellen Schauspielern und Hobbydarstellern inszenierte sie das Stück „Bevor wir gehen“ auf der Bühne der Brotfabrik in Bonn. Neu ist das Stück nicht, sagt Mies. Allerdings erinnerten sie viele Details an die Flutkatastrophe. Im Zentrum der Handlung steht eine Gruppe Menschen, die in einem Kaufhaus gefangen sind. Draußen herrscht von jetzt auf gleich eine lebensfeindliche Welt voller Eis und Kälte. Der Fokus liegt nicht auf der Katastrophe, sondern aus dem, was sie aus den Menschen macht. „Die Protagonisten durchleben einen Mix verschiedener Emotionen“, sagt Mies. „Euphorie, Gewalt, Hilfsbereitschaft und Optimismus.“ Vieles daran erinnerte Sie an die Flut, die Mies, Einwohnerin des Kreises Ahrweiler, unmittelbar erlebte. Vergleichbar war für sie auch das Bedrohungsszenario. Im Stück geht die Gefahr von Eis aus, im realen Leben war es Wasser. Somit betrifft die Geschichte das selbe Element.

Diesem Stück mischte sie einige Prisen der berühmten SolidAHRität bei. So konnte sich jeder Besucher einen Stein mit nach Hause nehmen, die allesamt von der Ahr stammten. Etwas in der Hand zu halten, sei etwas anderes, als sich bloß ein Theaterstück anzusehen, sagt sie. So soll „Bevor wir gehen“ in der Adaption von Mies kein Entertainment liefern. Es soll vielmehr einen Denkanstoß geben. Dabei geht es um zwischenmenschliches Verhalten, aber Mies wollte so auch ihren Teil „gegen das Vergessen“ des Ahrtals beitragen. Die Steine, die verschenkt wurden, sollen dazu diesen, genau diese Botschaft in die Welt heraus zu tragen. Dieses Vorhaben kam an: Regisseurin Mies und ihr Ensemble blicken auf zwei ausverkaufte Abende in der Brotfabrik zurück. Auch bei der Theaternacht in Bonn am 25. Mai wurde das Stück erneut aufgeführt.