Allgemeine Berichte | 05.10.2018

Mendiger Autor Hans Astor stellte sein neuestes Werk vor.

"VOGELFREI – Fluchtweg Camino"

Stefan Pauly –links- moderierte die Buchvorstellung.FRE

Mendig. . So wie die meisten seiner bisher erschienenen Historienkrimis entführt auch der neueste Roman des Mendiger Autors Hans Astor, „Vogelfrei – Fluchtweg Camino“ den Leser in die turbulente Zeit des 16. Jahrhunderts. Die Handlung des Buches verlässt allerdings diesmal die Osteifel und führt den Leser über die alten Pilgerwege nach Santiago de Compostella. Auf die Idee, dieses Buch zu scheiben, kam Hans Astor vor zehn Jahren im Rahmen seiner Ahnenforschung. „Als ich 2008 das 640 Seiten umfassende Manuskript an zahlreiche Verlage geschickt hatte, antwortete mir unter anderem eine Hamburger Verlegerin, die mir riet, es doch erst einmal mit einem regionalen Thema zu versuchen, wobei sie –fast nebenbei- von ihrem Besuch in den Mendiger Felsenkellern schwärmte. Dass sie mir damit das Stichwort für meinen ersten Eifelkrimi „Graues Gold“ gegeben hatte, konnte sie selbstverständlich nicht ahnen“, so Hans Astor, der bereits sieben höchst spannende Eifelkrimis und ein zauberhaftes Kinderbuch geschrieben hat.

Am Dienstag, dem 2. Oktober stellte Astor sein neues Werk im Café Caldera auf der Museumslay vor. Stefan Pauly, der in die Rolle des Moderators der Veranstaltung geschlüpft war, begrüßte im Namen seines Freundes Hans Astor und dessen Ehefrau Marion unter anderem Landrat Dr. Alexander Saftig, VG-Bürgermeister Jörg Lempertz, Stadtbürgermeister Hans Peter Ammel, Heinz Lempertz als Vertreter der 1989 von Hans-Josef Koggel gegründeten St. Matthias-Bruderschaft Kobern-Gondorf sowie Joachim Plitzko aus Mendig und Karl Theodor Petzchen aus Kollig, die über ihre Erfahrungen auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostella berichteten.

Laudatio hielt Landrat Dr. Saftig

Zunächst jedoch machte Landrat Dr. Alexander Saftig mit seiner lebendigen und besonders anschaulich formulierten Laudatio besonders neugierig auf das historische Werk: „Wir schreiben das Jahr 1521. Martin Luther ist vor den Reichstag zu Worms geladen, um dem Kaiser Rede und Antwort zu stehen und in Spanien gelingt Karl I. mit der Schlacht von Villalar der entscheidende Sieg im Cumuneros-Aufstand in Kastilien. Genau in dieser Zeit spielt der historische Roman von Hans Astor. Zehn Jahre nachdem er das Manuskript zum ersten Mal einem Verlag vorlegte, ist das Werk nun endlich auf dem Markt. Der Autor erzählt die Geschichte der Familien d´Astorga und d´Osorio. Es ist die Zeit der spanischen Inquisition. Im Jahre 1478 hatte Papst Sixtus IV. auf Betreiben der katholischen Könige Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragon die Einrichtung der Inquisition in Spanien genehmigt, eine staatliche Behörde zur Bekämpfung der Häresie. Es waren Dominikaner, die mit dem Aufspüren von Ketzern beauftragt wurden. Die Vorgehensweise der Inquisition ähnelte sehr ihrem mittelalterlichen Vorbild. Denunziantentum und Selbstanzeige waren nach wie vor erfolgreiche Methoden zur Ergreifung von Häretikern.

Hans Astor greift diese historisch belegten Irrungen der Kirche und Menschheit gleich in den ersten Kapiteln seines Romans auf.

Als der Marquéz Alvaro d´Osorio entdeckt, dass seine Frau Isabel ein Verhältnis mit seinem Vertrauten und Kriegsgefährten Bernardo d´Astorga hat, nimmt er durch Intrigen und Lügen grausame Rache. Zwei Dinge spielen ihm dabei in die Hände: Zum einen die Tatsache, dass Bernardos Bruder Juan ein Anhänger der Rebellen der Resistencia gegen den König ist und er Hals über Kopf mit einer Familie fliehen muss und zum anderen die Ankunft der Dominikaner-Mönche Padre Eduardo und Padre Mauricio. Beide sind der verlängerte Arm der Inquisition und sadistische Vollstrecker ihres Auftrages.

Wenn Hans Astor in seinem Roman zum Beispiel die Folter in den Kellern der Burg beschreibt, verwebt er gekonnt historische Fakten mit Fiktion. Überhaupt ist sein Werk „Vogelfrei“ ein im besten Sinne historischer Roman, der die Faszination der Vergangenheit ausstrahlt. Hinzu kommt die wunderbare Einbettung des Romanverlaufs in die Geschichte des Jakobsweges. „Fluchtweg Camino“ lautet der Untertitel. El Camino, spanisch für den Weg, ist nur ein anderer Name für den Jakobsweg. Auf die Frage, wo der Jakobsweg beginnt, erhält man in Spanien die Antwort: „El camino comienza en su casa“ – „Der Weg beginnt in Ihrem Haus“. So handelt es sich bei dem Jakobsweg primär um eine Idee; im Mittelalter löste diese Volksbewegung einen Aufbruch aus. Überall entstanden auf dem Weg Einrichtungen für die Betreuung und Begleitung der Pilger: Klöster, Stifte, Herbergen, Hospitäler, Gasthäuser und Kirchen. Genau diese Entwicklung machen sich die Protagonisten des Romans zunutze. Juan und Elisabeth fliehen entlang des Camino. Sie finden letztendlich Unterschlupf bei Abt Hugues im Süden Frankreichs. Juans Vater hatte das Kloster in der Vergangenheit finanziell unterstützt und so können die Flüchtenden auf die Hilfe der Mönche hoffen.“

Es bleibt spannend!

Wie es mit Juan und Elisabeth weitergeht, welches Schicksal Alvaro in Spanien erwartet und welche Pfade die beiden Familien noch gehen werden verriet Landrat Dr. Saftig selbstverständlich nicht. Eines versprach er jedoch: „Es bleibt spannend!“

Nachdem der Autor einige Passagen aus seinem neuen Roman vorgelesen hatte, sprachen Joachim Plitzko und Theodor Petzchen über ihre mitunter ergreifenden Erlebnisse auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostella und attestierten Hans Astor unisono, dass er äußerst genau recherchiert habe. „Wer Dein Buch liest, kann Deiner Wegbeschreibung folgen. Sie stimmt haargenau“, so Joachim Plitzko.

„Vogelfrei - Fluchtweg Camino“ ist erschienen im Winterwork-Verlag – Leipzig- Borsdorf, ISBN-Nr.: 978-96014-479-3. FRE

V. links: Hans Astor, Stefan Pauly, Joachim Plitzko und Theodor Petzchen diskutierten angeregt über den Pilgerweg nach Santiago de Compostella

V. links: Hans Astor, Stefan Pauly, Joachim Plitzko und Theodor Petzchen diskutierten angeregt über den Pilgerweg nach Santiago de Compostella

Hans Astor, 3. v. links, und seine Ehefrau Marion,2. v. links, mit den Gästen der Buchvorstellung auf der Mendiger Museumslay.

Hans Astor, 3. v. links, und seine Ehefrau Marion,2. v. links, mit den Gästen der Buchvorstellung auf der Mendiger Museumslay.

Stefan Pauly –links- moderierte die Buchvorstellung.Fotos: FRE

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Karin Scharnbach : Kies liegt auch Tubagallee bis NettoEinfahrt
  • C. Schöfferle : Heppingen finde ich gut, da die Menschen mit der Verlegung des Haltepunktes Heimersheim einen riesigen Nachteil haben. Anders sehe ich das bei Marienthal und Bad Neuenahr Mitte, da sehe ich keine Vorteile.
  • H. Schüller: "In Marienthal gab es bis vor einigen Jahrzehnten einen eigenen Bahnhaltpunkt." Dass ein ehemaliger Haltepunkt nicht mehr oder nur unter enormen Kosten wieder eingerichtet werden kann, zeigt sich exemplarisch...
  • Mitbürger: Es wird Zeit !!! Nicht weil es viele wollen sondern weil der ehemalige Landrat, Schuld hat ! Und diese nicht ausgeräumt wird indem man Gutachten missachtet oder oder die Wahr außer Acht lässt. Die Wahrheit:...
  • KG: Gerechtigkeit muss sein. Aber Gerechtikkeit bedeutet aber nicht unbedingt, was viele Bürger wollen, nämlich die härtestmögliche Bestrafung des ehemaligen Landrats. Wenn der Klageerzwingungsantrag überhaupt...
  • Gerhard J. Mätze: Es ist schon unglaublich wie gerade auch in diesem Verfahren die Justizbehörden agierten. Ich bin im Wissen einer weiteren für mich schon unglaublichen Angelegenheit, in welcher sich die gleichen Stellen ebenso für mich haarsträubend bewegen.
Katharinenmarkt Polch
Weihnachtszauber im Brohltal
Weihnachtszauber im Brohltal
Weihnachtsmarkt im Kurpark
Anzeige Wunschbaum
Handwerkerhaus
Nikolas Vorfete
Empfohlene Artikel

Polch. Die Stadt Polch lädt alle Bürgerinnen und Bürger sowie alle Interessierten ganz herzlich zum Tag der offenen Tür im neuen Stadthaus Polch ein: Am Samstag, den 6. Dezember 2025 von 11 bis 14 Uhr sind alle BesucherInnen willkommen zum Entdecken, Staunen und Begegnen. Gleich zum Auftakt um 11 Uhr werden Pfarrer Kern und Pfarrerin Susanne Albrecht gemeinsam die ökumenische Einsegnung vornehmen

Weiterlesen

Ochtendung. Einmal im Jahr lädt die Stiftung Lesen zum bundesweiten Vorlesetag ein. In diesem Rahmen besuchte Karin Berßem von der katholischen Pfarrbücherei den Elterntreff, den die Fachstelle Frühe Hilfen alle zwei Wochen montags von 9.15 bis 10.45 Uhr im Gemeindezentrum Ochtendung anbietet.

Weiterlesen

Region. „Treiben sie das Kind doch einfach ab und machen ein Neues“: Diesen Satz wird Loren wohl nie wieder vergessen. Sechs Jahre lang versuchen sie und ihr Mann Tobias, ein Kind zu bekommen. Als der Schwangerschaftstest positiv ausfällt, können beide ihr Glück kaum fassen. Doch 17 Tage später erleidet Tobias Kammerflimmern, muss reanimiert werden und liegt seitdem im Wachkoma. Ein Pränataltest im...

Weiterlesen

Weitere Artikel
Imageanzeige
Bestellung Nr. 4300003040 - W100 - 606 // AZ Commodity Rheinschiene KW 35, 40, 44 und 48
Sonderseite Gesundheitsexperten Bad Neuenahr-Ahrweiler
Imageanzeige
Weihnachtszauber im Brohltal
Sinziger Adventsmarkt
Weihnachtsmarkt im Kurpark
Innovatives aus der VG Weißenthurm
Weihnachtsmarkt im Kurpark
Nikolausmarkt in Remagen, 06. – 07.12.25
Weihnachtsmarkt Weißenthurm
Weihnachtsmarkt Weißenthurm
Weihnachten in der Region / Weihnachtszauber Dachterasse
Miro Live UG _Irish Christmas _Linz am Rhein
TItelseite