Die Kita Rappelkiste in Bachem feierte Einweihung nach erfolgreicher Sanierung nach der Flut

Von der Katastrophe zur funktionierenden Kita

Von der Katastrophe zur funktionierenden Kita

Die Kita Rappelkiste. Foto: DU

Bad Neuenahr-Ahrweiler/Bachem. Es ist eine von vielen Zahlen des Grauens, die die Flut vor fast zweieinhalb Jahren verursachte: allein in Bad Neuenahr-Ahrweiler wurden acht von insgesamt zwölf Kindertagesstätten zerstört oder schwer beschädigt – darunter auch die städtische Kita „Rappelkiste“ in Bachem. Hier standen Schlamm und Wasser im Erdgeschoß bis zur Oberkante der Fenster. Beide dort betreuten Gruppen waren somit gezwungen, in die Alte Schule Bachem auszuweichen. Ebenfalls ein Opfer der Fluten wurden die beliebten „Bauwagen“ der Kita, von denen glücklicherweise zwei neue Exemplare dank einer großzügigen Spende der Bonner Rotarier einen Standort unweit der Lourdes-Kapelle im Bachemer Tal fanden. Trotz aller Widrigkeiten konnten die Rappelkisten-Kids immer auf die unermüdliche Unterstützung von freiwilligen Helfern, engagierten Eltern und Kita-Förderverein zählen – von Tag eins bis heute. Angefangen mit den ersten Räumarbeiten und der Installation einer Notheizung bis hin zu den im September 2021 begonnenen Rückbauarbeiten, dem Wiederaufbau der Außenanlage und der Instandsetzung des Erdgeschosses.

Schlussabrechnung liegt noch nicht vorAn den Baukosten beteiligt sich der Wiederaufbaufonds des Bundes und der Länder mit 1.277.255 Euro. Da noch Restarbeiten zu erledigen sind, liegt eine Schlussabrechnung noch nicht vor. Sämtlichen Beteiligten war im Rahmen des offiziellen Einweihungsfestes die Freude deutlich anzumerken, dass jetzt endlich alle wieder am gewohnten und gleichen Standort sein können. Da passte das von den Kindern zur Begrüßung gesungene Stück „Ich kenn‘ ein Haus“ perfekt. „Dieser Wiederaufbau ist ein besonderes Ereignis. Alle daran Beteiligten haben aus einer Katastrophe eine funktionierende Kita und somit den Zauber der Unbeschwertheit und Kindheit wieder möglich gemacht. Das war nur dank unzähliger, helfender Hände möglich, die das alles bis heute getragen haben“, sagte Bürgermeister Guido Orthen, der auch dem Rappelkisten-Team um Andrea Engel und Leiterin Stephanie Wißkirchen für ihren beispiellosen Einsatz dankte.

Nachhaltigkeit und Hochwasserschutz

Daran knüpfte auch Staatssekretärin Bettina Brück an: „Sie haben die Doppelbelastung aus ‚normaler Arbeit‘ und Wiederaufbau auf beeindruckende Weise gemeistert“, so Brück. Die Kreisbeigeordnete Christina Steinhausen hatte, sehr zur Freude der Kinder, nicht nur einen Sack Spielzeug mitgebracht – sie appellierte auch, mehr auf eben jene Kinder einzugehen, deren Seelen bei der Flutkatastrophe viel ertragen mussten. Beim Kita-Wiederaufbau wurden Klimaschutzaspekte ebenso bedacht, wie Hochwasserschutz. So kamen nachhaltige Materialien zum Einsatz, in Sachen Heizung entschied man sich für eine Gas-Brennwertanlage mit Anschlussmöglichkeit ans Fernwärmenetz. Darüber hinaus gibt es eine Photovoltaikanlage, gespendet von der „Jürgen hilft GmbH“. Energiesparende LED-Leuchten sorgen für Licht. Was die Hochwasservorsorge betrifft, ist ein Schutz mittels am Gebäude installierter Schotts geplant. DU