Symbolbild. Foto: Pixabay

Am 28.12.2023

Politik

Hohe Klinikauslastung zum Verkaufsstart von Pyrotechnik

Aktionsbündnis fordert Böllerverbot zu Silvester

Schutz von Einsatzkräften, Kindern und Tieren

Überregional. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) warnt zum Verkaufsstart von Pyrotechnik vor vielen Opfern und einer extremen Belastung von Einsatzkräften, Kliniken und Ärzten in der Silvesternacht. Gemeinsam mit einem Bündnis aus Bundesärztekammer, Gewerkschaft der Polizei sowie 20 weiteren Verbänden, Umwelt- und Tierschutzorganisationen fordert sie von Bundesinnenministerin Nancy Faeser eine „Böller-Notbremse“, also ein kurzfristiges, sofort gültiges Anwendungsverbot für Böller und Raketen. Hintergrund sind die extremen Ereignisse der vergangenen Jahre. Zu Corona-Hochzeiten hatte die Regierung bereits ein Böllerverbot ausgesprochen, damit Ärztinnen und Ärzte und Kliniken durch die vielen teils Schwerverletzten an Silvester nicht überlastet werden.

In den vergangenen Tagen haben sich nun Berichte gemehrt, dass aktuell die Kombination aus Corona, Grippe und RS-Virus insbesondere Kinderkliniken bereits wieder an die Belastungsgrenze bringt. Das Robert-Koch-Institut warnt zudem vor der Ausbreitung eines Grippe-Erregers, der zu schweren Krankheitsverläufen führt. Gleichzeitig bereiten sich Polizei und Feuerwehr nach den schweren Ausschreitungen im vergangenen Jahr auf gefährliche Situationen und erneut viele Verletzte vor.

Bislang hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser keine Maßnahmen zum Schutz von Umwelt, Einsatzkräften oder Bevölkerung ergriffen. Auch eine Mehrheit der Bevölkerung befürwortet laut Umfragen ein Böllerverbot. Ein Offener Brief an Faeser wurde bereits mehr als 180.000 Mal mitgezeichnet. Die DUH ruft Bürgerinnen und Bürger weiter dazu auf, den Offenen Brief noch vor Silvester zu unterzeichnen unter https://mitmachen.duh.de/boellerfrei/

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Das Zusammenspiel aus hoch belasteten Kliniken, einer weiteren Krankheitswelle sowie tausenden Verletzten, Millionen Tieren in Panik und extremer Luftverschmutzung zu Silvester erfordert eine sofortige Reaktion. Insbesondere Kinder mit Atemwegserkrankungen können in diesem Jahr schwer betroffen sein. Das darf die Ministerin, die für Gefahrenabwehr zuständig ist, nicht einfach ignorieren. 2020 ist die Bundesregierung zu Recht kurzfristig eingeschritten. Es braucht auch jetzt die Notbremse gegen den Böller-Irrsinn. Und dann ein dauerhaftes Böllerverbot für alle folgenden Jahre. Wir haben ein Recht auf ein schönes und gesundes Silvester für alle - und das ist mit tausenden teils schwer Verletzten, Millionen Lungenkranken, die unter der giftigen Luft leiden, und Millionen Tiere, die in Panik geraten, sich verletzen oder sogar sterben nicht möglich. Von Belastungen und Folgen für Ärztinnen und Ärzte, Rettungsdienste, Polizei und Feuerwehr sowie den weiteren Umweltfolgen ganz zu schweigen.“

Besonders dramatisch wurden die Folgen der archaischen Böllerei in der Silvesternacht 2022/23 sichtbar: Polizei, Feuerwehr und medizinische Einsatzkräfte wurden in mehreren Städten gezielt mit Feuerwerkskörpern attackiert, tausende Menschen verletzten sich zum Teil schwer und hunderte Brände wurden gemeldet. Ein 17-Jähriger kam in der Silvesternacht sogar durch Pyrotechnik zu Tode. Die gesundheitsschädliche Feinstaubbelastung war beispielsweise in München neunmal höher als im Vorjahr.

Umfragen belegen bereits seit Jahren, dass eine Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland für ein Ende der archaischen Böllerei ist. Laut einer repräsentativen Umfrage der Verbraucherzentrale Brandenburg sprechen sich in diesem Jahr 59 Prozent der Menschen für ein generelles Verbot von privatem Feuerwerk aus. Auch die Zivilgesellschaft arbeitet immer stärker zusammen für ein Ende des privaten Feuerwerks: Insgesamt haben sich mittlerweile 22 Organisationen der DUH-Forderung angeschlossen, darunter die Bundesärztekammer, der Deutsche Naturschutzring, die Gewerkschaft der Polizei und PETA Deutschland.

Pressemitteilung DUH

Symbolbild. Foto: Pixabay

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Lothar Gast: Wo kann man bei der Musterung seinen Rollator und die Sauerstoffflasche parken?
  • Monika Engler: Naja, es kommt immer auf den Ton an, wie in Deutschland etwas kommuniziert wird. Vielleicht könnte Herr Fratzscher auch Pensionär/innen ins Visier nehmen, auch wenn sie nicht in die Rentenkassen einzahlen mussten.
  • Tünn : Ich finde die Idee erbärmlich. Gerade die Männer der Generation hatten lange Wehrpflicht und sollen jetzt noch so ein Jahr machen. Das geht garnicht. Soll die junge Generation mal ran. Hauptsache ein...
  • D. Borrmann: Altersdiskriminierung im Tarnmantel der Fürsorge Ich bin 70 Jahre alt und arbeite seit über fünf Jahrzehnten – seit vier Jahren in Teilzeit, aber mit voller Hingabe. Auch mit 71 werde ich weiterarbeiten, so der liebe Gott mich lässt.
  • Lothar Pohl : Mit der Pension die sich aus der Besoldungsgruppe ergibt lebt er auch mit einem Drittel weniger mehr als gut. Viel mehr tun mir die armen Menschen leid die alles verloren haben und bis heute auf Hilfe warten
Dauerauftrag 2025
Anzeige Holz Loth
Rund ums Haus Daueranzeigr
Pellenzer Lehrstellen- und Informationsbörse 2025
Stein- und Burgfest
pädagogische Fachkräfte
Sonderseite Gesundheitsexperten Bad Neuenahr-Ahrweiler
Empfohlene Artikel

Die Diskussion über ein mögliches Handyverbot an Schulen sorgt immer wieder für Gesprächsstoff. Während einige ein striktes Verbot fordern, plädieren andere für einen verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Geräten. Doch was spricht für ein Verbot – und was dagegen?

Weiterlesen

Wirfus. Dorfgarten, Dorfbackes, Bastelaktion mit den Kindern aus der Gemeinde. Die Liste an Maßnahmen, die in Wirfus in jüngerer Vergangenheit zur Stärkung der Dorfgemeinschaft umgesetzt wurden, ließe sich noch fortsetzen.

Weiterlesen

Weitere Artikel

77-Jähriger wird Opfer eines Trickdiebstahls

VG Rengsdorf-Waldbreitbach: Trickdiebe erleichtern Senior um 800 Euro

Breitscheid. Am Donnerstagmittag im Zeitraum von 11.30 und 11.45 Uhr kam es in der Alten Dorfstraße in Breitscheid zu einem Trickdiebstahl durch zwei unbekannte männliche Personen. Einer der beiden Männer, die sich als Schrottsammler ausgaben, betrat unter einem Vorwand das Haus des 77-jährigen Geschädigten und entwendete 800 Euro aus einem Geldbeutel.

Weiterlesen

Kilometerlange Ölspur zog sich durch umliegende Ortschaften

L318 bei Montabaur: Ölspur führt zu Unfall

Montabaur. Am Freitag, 5. September gegen 6.45 Uhr, wurden größere Verunreinigungen durch ausgetretenen Dieselkraftstoff auf der L318 zwischen Montabaur und Görgeshausen gemeldet. Durch die verunreinigte Fahrbahn kam es zu einem Verkehrsunfall mit Personenschaden zwischen Großhohlbach und Montabaur.

Weiterlesen

Imageanzeige
Daueranzeige
Mitarbeiter für Verkauf/Büro (m/w/d)
Stellenanzeige kaufmännischer Mitarbeiter
Pellenzer Lehrstellenbörse
Pellenzer Lehrstellenbörse Printanzeige Masa GmbH
Kirmes in Plaidt
Oberwinterer Marktgeflüster, 14.09.25
Weinfest Altenahr
Pellenzer Lehrstellenbörse
Kirmes Ettringen
Anzeige KW 36 / Robotik und Künstliche Intelligenz
Vorabrechnung, Nr. AF2025.000354.0, August/September2025
Neukunden Imageanzeige
Handwerkerhaus
Titel-Eckfeld - Bestellung Nr. 4300003040 - W100 - 606
Stellenanzeige Kitas VG + Aushilfe Jugendpflege