Horst Gies wurde von der CDU des Kreises Ahrweiler offiziell als Landratskandidat für die Wahl am 23. Januar 2022 nominiert

Gies: Neuaufbau des Ahrtals geht nur gemeinsam

28.11.2021 - 12:10

Kempenich/Kreis Ahrweiler. Jetzt ist es amtlich: Horst Gies wird als Kandidat der CDU bei der Landratswahl am 23. Januar 2022 antreten. Bei der Wahl in der Leyberghalle in Kempenich gab es für den 1. Kreisbeigeordnete, der den Kreis seit dem 11. August kommissarisch leitet, kräftig Rückenwind. Von 114 Wahlberechtigten stimmten 107 für eine Kandidatur Gies, hinzu kamen drei Nein-Stimmen und vier Enthaltungen. Einen weiteren Kandidaten aus den Reihen der Christdemokraten gab es nicht.

Seit jenem 11. August, dem Tag, als der ehemalige Landrat Dr. Jürgen Pföhler seine Krankmeldung einreichte, sei laut Gies „eine Menge geschehen“, wie der Agrarwissenschaftler aus Ahrweiler verriet. „Dennoch liegt noch ein weiter Weg vor uns“. In Bezug auf die bereits erledigten Aufgaben lobte der 1. Kreisbeigeordnete den Einsatz der vielen Menschen, die sofort nach der Flut mit anpackten, insbesondere die Bürgermeister, die freiwilligen Helfer, Landwirte und die Mitglieder der Blaulichtfamilie. „Das sind die Macherinnen und Macher der ersten Stunde“, befand Gies. Mehrfach lobt er die funktionierende und engagierte Team-Arbeit in der Kreisverwaltung. Denn: „Im Kreis Ahrweiler hält man zusammen.“ Ohne diesen Zusammenhalt wäre man nicht an dem Punkt des Wiederaufbaus, an dem man jetzt sei, so Gies in seiner Vorstellungsrede.

Nun gelte es, den Neuaufbau zu wagen. Das Ahrtal solle gemeinsam gestaltet, neu und innovativ werden, jedoch ohne seinen ursprünglichen Flair zu verlieren. Die Fortschritte auf diesem Weg seien bereits sichtbar. Die Wiederversorgung mit Gas, Strom und Wasser sei größtenteils wieder gelungen. Die Schüler der insgesamt sieben durch die katastrophale Flut betroffenen Schulen im Kreisgebiet konnten wieder in den Unterricht. Auch für ausreichend Kita-Plätze wurde gesorgt. „Noch vor Monaten hat niemand damit gerechnet, dass die Ahrtalbahn jetzt schon wieder fährt“, so Gies. Bis Ende des Jahres soll die Bahn auch den Bahnhof in Walporzheim wieder ansteuern. Auch betroffenen Unternehmen im Ahrkeis stehe man mit größtmöglicher Unterstützung zur Seite.

Exemplarisch führte Gies weitere Maßnahmen zum Wiederaufbau des Ahrtals an. Die beiden Zukunftskonferenzen, die von Gies ins Leben gerufen worden waren, kamen bei den Menschen an. Über 500 Ideen für das neue Ahrtal konnten aufgenommen werden. Und ein nächster großer Schritt sei bereits in der Umsetzungsphase. Noch vor Weihnachten soll ein neues Warn- und Sirenensystem im gesamten Kreis Ahrweiler installiert werden. Die neue Alarmtechnik soll batteriebetrieben sein, sodass auch bei einem Stromausfall gewarnt werden soll. Zudem sollen künftigen Lautsprecherdurchsagen möglich sein. Von dem Neuaufbau soll das Ahrtal nachhaltig profitieren, vor allem in Sachen schnelles Internet dank Glasfaserleitung und einem besseren Mobilfunknetz. Horst Gies widmete sich auch dem Thema Corona-Pandemie. Er habe sich dafür eingesetzt, dass der Impfbus des Landes Rheinland-Pfalz ab sofort täglich im Kreis Ahrweiler Station macht. Außerdem spreche er sich für eine Reaktivierung der Impfzentren aus.

„Denjenigen verpflichtet, die in der Flut alles verloren haben.“

Generell gehe es Gies darum, das „Alte, das gut war, mitzunehmen und das Neue Aufbauen“. Um dies umzusetzen, bringe er das richtige Handwerkszeug mit. Neben seiner beruflichen Qualifikation als studierter Agrarwissenschaftler habe er zusätzlich die Verwaltungsprüfung abgelegt. Hinzu kommen über 30-Jährige Erfahrung in der Politiklandschaft: Horst Gies war Ortsvorsteher in Ahrweiler, ist seit 2004 Erster Kreisbeigeordneter und seit 2011 Mitglied des Landtags Rheinland-Pfalz. Außerdem ist er Kreisgeschäftsführer des Bauern- und Winzerverbandes sowie Geschäftsführer des Weinbauverbandes Ahrweiler. Seine Netzwerke will er nun für den Neuaufbau im Ahrtal einsetzten, für den er sich mit „vollem Herzen und vollem Engagement“ stark machen möchte. Auch seine Motivation für seine Kandidatur erläuterte er. „Ich fühle mich denjenigen verpflichtet, die in der Flut alles verloren haben.“

Für seine Worte erhielt Gies langanhaltenden Applaus seitens der Zuhörer. Zuvor hatten einige Wegbegleiter die Gelegenheit, ihre Statements zur Kandidatur Gies loszuwerden. Landtagskollegin Petra Schneider lobte Gies für seine Kompetenz und Bürgernähe und auch Dieter Lukas drückte im Namen der Senioren-Union seine Unterstützung aus. Weitere Rückendeckung gab es von Nick Falkner, Kreisvorsitzender der Jungen Union sowie Elmar Lersch als Vorstand der Mittelstands- und Wirtschaftsunion im Kreis Ahrweiler.

Am 23. Januar wird die Wahl des Landrats stattfinden. Eine mögliche Stichwahl ist für den 6. Februar angesetzt. ROB

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