Politik | 04.11.2025

Grüne Koblenz machen Fachkräftemangel in städtischen Kitas zum Schwerpunktthema

Kreisverband entwickelt Ideen wie Werbekampagne, „Tag der Erzieher“ und engere Kooperation mit Ausbildungsschulen – Ziel ist mehr Sichtbarkeit, Wertschätzung, Vernetzung und bessere Bedingungen

Koblenz. Der Fachkräftemangel in den städtischen Kitas spitzt sich zu. Laut einer Kleinen Anfrage der Grünen an die Stadtverwaltung im April 2025 fehlen bis 2030 rund 60 Erzieher*innen.

Das verschärft die ohnehin schwierigen Arbeitsbedingungen der pädagogischen Fachkräfte. Gruppen werden zusammengelegt, Personal arbeitet am Limit, Eltern finden keine Betreuungsplätze – mit Folgen für Wirtschaft, Vereinbarkeit von Familie und Beruf und echte Gleichberechtigung.

„Das Thema Personalgewinnung ist Kernaufgabe der Verwaltung. Die Stadt unternimmt bereits viel, etwa mit Dauerausschreibungen und Kooperationen mit Ausbildungsschulen“, erklärt Dominik Schmidt, Sprecher für Jugend und Familie der Grünen Ratsfraktion.

„Trotzdem braucht es zusätzliche Maßnahmen, um die Probleme nachhaltig zu lösen. Wir sehen es auch als unseren Auftrag als Politik, im engen Austausch mit Praxis und Verwaltung Vorschläge beizutragen.“

Der Kreisverband der Grünen Koblenz hat drei konkrete Ideen entwickelt, um gegenzusteuern:

1. Eine städtische Werbekampagne: Die Stadt Koblenz soll öffentlich verstärkt als attraktiver Arbeitgeber im Bereich Kita auftreten, um Fachkräfte gezielt anzusprechen. Durch mehr Präsenz und ein positives Arbeitgeberbild kann Koblenz im Wettbewerb um pädagogische Fachkräfte sichtbarer und erfolgreicher werden.

2. Ein „Tag der Erzieher“: Der Tag soll dem Austausch, der Weiterbildung und der Wertschätzung dienen – mit Fachvorträgen, Workshops, Netzwerkmöglichkeiten und einem Empfang durch den Oberbürgermeister. Er stärkt die Identifikation der Beschäftigten mit ihrem Beruf und steigert zugleich die Attraktivität der Stadt als Arbeitgeber. Der Tag kann zudem Bestandteil der Werbekampagne sein.

3. Engere Kooperation mit Ausbildungsschulen: Durch eine intensivere Zusammenarbeit, gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit und praxisnahe Ausbildungsmöglichkeiten soll der Übergang von der Ausbildung in den Beruf erleichtert werden. So kann Koblenz langfristig mehr Nachwuchskräfte gewinnen und binden.

„Als Lehrer an einer berufsbildenden Schule für Erzieher*innen und junger Familienvater bewegt mich das Thema täglich“, betont Christopher Bündgen, Kreisvorsitzender der Grünen Koblenz. „Ich sehe jeden Tag, wie wichtig Anerkennung, gute Rahmenbedingungen und Sichtbarkeit sind – und wie sehr es die Gesellschaft trifft, wenn Fachkräfte fehlen. Deshalb arbeite ich gemeinsam mit Menschen aus der Praxis und der Verwaltung an der Entwicklung solcher Maßnahmen.“

Für die Grünen steht fest: Gute Kitas brauchen gute Arbeitsbedingungen. Dazu gehören attraktive Ausbildungswege, faire Bezahlung, gesellschaftliche Anerkennung und starke Kooperationen zwischen Stadt und Ausbildungsschulen. Nur wenn all diese Faktoren zusammenspielen, kann der Beruf wieder die Wertschätzung erfahren, die er verdient.

„Wer gute Kitas will, muss in die Menschen investieren, die sie tragen“, fasst Bündgen zusammen. „Das bedeutet: Sichtbarkeit, Wertschätzung, Vernetzung und bessere Bedingungen – für die Menschen, die täglich die Grundlage für Bildung und Chancengleichheit schaffen.“

Pressemitteilung Grüne Koblenz

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