Stadtrat von Bad Neuenahr-Ahrweiler informierte über die Situation des Kanalsystems von Bad Neuenahr-Ahrweiler

Kanäle müssen nachder Flut saniert werden

Kanäle müssen nach
der Flut saniert werden

In der Niederhutstraße in Ahrweiler muss die Oberfläche der Straße erneuert werden. Foto: ROB

Kanäle müssen nach
der Flut saniert werden

Die Poststraße im Mai diesen Jahres: Viele Kanäle müssen in diesem Bereich komplett repariert werden. Foto: ROB

Kreisstadt. Das durch die Starkregenkatastrophe im Juli vergangenen Jahres etwa 130 Kilometer Straßen in der Kreisstadt ganz oder teilweise zerstört wurden, ist ziemlich offensichtlich. Weniger klar ist es, wie es unter der Oberfläche aussieht, denn die Abwasserkanäle waren mindestens ebenso stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Um Klarheit zu gewinnen über die Situation der Abwasserkanäle in den Innenstadtbereichen von Ahrweiler und Bad Neuenahr hatte die Stadtverwaltung die Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft mit einer Analyse beauftragt. Diese schickte 15 Monate lang mehrere Dutzend Kanal-TV-Wagen samt Spül- und Saugwagen in den Untergrund, um den Zustand der Kanalisation zu prüfen und die vorhandenen Schäden aufzunehmen. Ein Ende ist nicht abzusehen, denn die Arbeit werde noch bis mindestens ins Frühjahr 2023 dauern, berichteten Reinhold Goisser von der Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft (AEG) sowie Sven Kämpfer als Leiter der beauftragten Fachfirma dem Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung.

Auch wenn die Untersuchung noch nicht gänzlich abgeschlossen sei, stehe jetzt schon fest: die Straßen müssen teilweise erneuert werden. In Ahrweiler müssen die Eingriffe weniger tief sein als in Bad Neuenahr, weil die Abwasserkanäle überwiegend von innen mit technischem Gerät instandgesetzt werden können. „Wir haben die Kanäle schon während der Blaulichtphase sechs Mal gereinigt“, berichtete Kämpfer von den Vorarbeiten in den Wochen nach der Flut, ehe überhaupt mit der Schadensaufnahme begonnen werden konnte.

Kosten müssen ermittelt werden

In der Poststraße in Bad Neuenahr sowie der Ahrstraße seien demnach Abwasser- und Regenwasserkanäle zerstört und müssten komplett erneuert werden, und zwar einschließlich der Hausanschlüsse. Am Platz an der Linde und in der Kreuzstraße können zumindest Teilbereiche saniert werden, wobei die Kosten für offene oder geschlossene Sanierung zu ermitteln sind, denn die Oberflächen der Straßen müssten ohnehin erneuert werden. Mancherorts habe man die Hausanschlüsse noch gar nicht reinigen können, dafür werde ein Fräsrobotor und eine anschließende Kamerabefahrung zur Schadensfeststellung benötigt. In der Kurgartenstraße hat der Kanal nur wenig abbekommen und soll von innen her saniert werden.

Mühlenteich in gutem Zustand

In Ahrweiler habe man noch nicht alle Innenstadtbereiche untersuchen können, weil der Abwasserzweckverband hier Teile des Kanalsystems für seinen Ablauf in Richtung Kläranlage Sinzig nutzt. Dessen eigenen Leitungen an der Ahr waren zerstört worden. Ansonsten seien durch die Befahrung in Ahrweiler Flutschäden festgestellt worden, die weniger gravierend sein als in Bad Neuenahr. Das meiste könne in geschlossener Bauweise saniert werden. Der Mühlenteich befinde sich unterirdisch in seinen neuen Teilbereichen in gutem Zustand und müsse nicht saniert werden, in den älteren Bereichen seien die Sohle, das Mauerwerk sowie die Fugen ausgespielt worden, deshalb müsse dieser Bereich statisch geprüft werden.

In der Niederhutstraße müsse der Abwasserkanal zwar nicht komplett erneuert werden, die Oberfläche der Straße dafür schon. Hier in sich an manchen Stellen Hohlräume gebildet, wie Georadar-Untersuchungen gezeigt hätten. Im Rahmen der bald anstehenden Einwohnerversammlungen sollen die Bürger dann mit weiteren Erkenntnissen, die bis dahin gewonnen werden können, versorgt werden.