FWM3: Medizincampus Koblenz – ein Rezept gegen den Ärztemangel
Unterversorgung mit medizinischen Fachkräften bekämpfen

Kreis Mayen-Koblenz. Der Aufbau des Medizincampus Koblenz hat das Ziel, dem deutlichen Ärztemangel im Land entgegenzuwirken, da die Ausbildungskapazitäten an der Universitätsmedizin in Mainz an ihre Grenzen stoßen. Ursache dafür ist, dass die Ausbildungskapazität wesentlich an die Zahl der Patientenbetten im klinischen Teil des Medizinstudiums gekoppelt ist. Durch den Ausbau dieser Kapazitäten mittels des Medizincampus in Koblenz und die Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern der Region 56 hofft man, dauerhaft die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger auszubauen. Die Federführung der Ausbildung in Koblenz obliegt dabei der Universitätsmedizin Mainz.
Nun hat mit dem Start des Sommersemesters 2025 der Medizincampus Koblenz offiziell seinen Betrieb aufgenommen – zunächst beginnend mit den Semestern 9 bis 12. In Planung ist aber der gesamte klinische Abschnitt ab dem 5. Semester. Im Rahmen der Vorlesungen wird an bis zu 25 Studierende pro Semester das theoretische Wissen in den klinischen Fächern vermittelt. Die Studierenden vertiefen und wenden dieses Wissen dann in der Praxis im Rahmen von Praktika und „Unterricht am Krankenbett“ in den teilnehmenden Kliniken der Region an. Auf diesem Weg erhalten die Studierenden einen breiten Einblick in verschiedene Krankenhausstrukturen und profitieren von kleinen Lerngruppen und praxisnahen Ausbildungsinhalten.
Besonders positiv ist diese Entwicklung für die Region nach Ansicht der Freien Wähler Mayen-Mittelrhein-Mosel (FWM3), da eine neue Studie zur ärztlichen Versorgung in Deutschland deutlich belegt, dass Regionen mit einer medizinischen Fakultät bzw. einer medizinischen Ausbildungsstätte oftmals eine höhere Ärztedichte in Folge eines entsprechenden „Klebeeffektes“ nach der Ausbildung aufweisen. Konkret heißt das, viele Regionen in Deutschland profitieren dauerhaft im Bereich der ärztlichen Versorgung von der Ausbildung medizinischen Nachwuchses vor Ort! Hier liegt wohl zukünftig auch eine echte Chance für eine Verbesserung der medizinischen Versorgung im Kreis Mayen-Koblenz in Folge der Einrichtung des Medizincampus Koblenz! Zwar liegt die Realisierung des Medizin-Campus nicht im ureigenen Verantwortungsbereich des Landkreises Mayen-Koblenz, steht aber dennoch in der Pflicht. Bessere Mobilitätsangebote für Studierende und die Schaffung von zusätzlichen Wohnangeboten könnten jedoch zeitnah gelöst werden.
Die FWM3 sieht darüber hinaus weiteren Handlungsbedarf im Kampf gegen die zunehmende medizinische Unterversorgung in Deutschland: Nach Angaben der Bertelsmann-Stiftung sind aktuell rund 5000 Hausarztstellen unbesetzt; Tendenz deutlich steigend! Von daher liegt eine weitere Erhöhung der Medizinstudienplätze als erster Schritt nahe. Hinzu kommen müssen allerdings unbedingt bessere Arbeitsbedingungen für die Ärzte sowie eine Aufwertung der nichtakademischen Gesundheitsberufe.
Ziel aller kommunalpolitischen Bemühungen zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung im
Kreis MYK muss eine gute und zukunftsfähige gesundheitliche Versorgung im ambulanten Bereich sein, geprägt von Wohnortnähe, angemessenen kurzen Wartezeiten auf einen Termin und einer guten Notfallversorgung. Deshalb treten die Freien Wähler Mayen-Mittelrhein-Mosel (FWM3) weiterhin für eine gute, flächendeckende, barrierefreie und bedarfsgerechte gesundheitliche Versorgung im gesamten Landkreis Mayen-Koblenz ein! Neben einer ausreichenden Zahl an Allgemein- und Facharztpraxen können dabei auch zunehmend regionale Versorgungszentren mittelfristig zum Rückgrat des ambulanten Sektors werden. Sie gewährleisten eine hochwertige, interdisziplinäre Behandlung und bieten flexible und familiengerechte Arbeitsbedingungen.
Pressemitteilung FWM3