Einmalig in der Geschichte des Turnvereins Sinzig
Spitzenathletin Majtie Kolberg erfolgreich in EM-Finale
Kreis Ahrweiler. Bei den Hallen-Europameisterschaften in Istanbul (Türkei) erreichte Majtie Kolberg (TV Sinzig/LG Kreis Ahrweiler) erstmals ein internationales Finale und erkämpfte in einem Weltklasse-Feld über 800 m Platz acht - nachdem sie zwei Mal ihre persönliche Hallenbestzeit verbesserte.
Ihr Heimatverein, der Turnverein Sinzig, ist stolz auf seine Ausnahmeathletin. Noch nie hat ein Vereinsmitglied das Finale einer Europameisterschaft der Leichtathleten erreicht. Gleiches gilt für die Leichtathletik Gemeinschaft (LG) Kreis Ahrweiler, in der der TV Sinzig Mitglied ist.
Im Vorlauf am Donnerstag setzte sich Majtie Kolberg gleich nach dem Start neben die favorisierte Britin Keely Hodgkinson, die immerhin Titelverteidigerin war und sowohl bei den Olympischen Spielen 2021 als auch bei den Weltmeisterschaften 2022 Silber hinter der US-Amerikanerin Mu gewinnen konnte. Nach 150 m übernahm dann Hodgkinson die Führung und gewann in 2:01,67 min vor Majtie Kolberg, die mit 2:01,96 min eine neue persönliche Hallenbestzeit aufstellte. Ganz wichtig: Majtie konnte damit die Italienerin Eloisa Coiro (2:02,19 min) knapp im Schach halten und sicherte sich damit die direkte Halbfinalteilnahme.
Am Samstag trafen dann zwölf Läuferinnen zu den zwei Semifinals an, um die acht Finalistinnen zu ermitteln. Kolberg konnte sich weiter steigern und mit 2:01,49 min erneut einen „Hausrekord“ aufstellen. Als Fünfte des ersten Halbfinales begann aber dann das bange Warten. Nur die jeweils ersten drei Läuferinnen aus den beiden Rennen konnten sicher sein, dass sie am Sonntag im Finale vertreten sein würden. Die beiden weiteren Teilnehmerinnen des Endlaufes wurden durch eine „Zeitschnellstenregelung“ ermittelt. Aber bereits nach dem die Läuferinnen des zweiten Laufes die 400-m-Marke passiert hatten, war nach der Zwischenzeit klar, dass aus diesem Lauf keine Mittelstrecklerin schneller als Majtie sein würde. Die Siegerin des zweiten Halbfinals, Anita Horvat (Slowenien), lief 2:03,11 min. So konnte mit dem Endlauf am darauf folgenden Sonntag geplant werden. Physiotherapie und „Eistonne“ sollten neben dem obligatorischen Auslaufen für eine schnelle Regeneration sorgen.
Trotz alledem war Majtie Kolberg im Finale nicht mehr „taufrisch“. Drei Wettkämpfe auf hohem Niveau in vier Tagen sorgten ab 500 m für „schwere Beine“. So wurde Majtie Kolberg Achte in 2:03,65 min.Doch am Ende überwog die Freude: Majtie hatte nach der U20-WM 2018 in Tampere, wo sie das Halbfinale erreichte, und der U23-EM im Jahre 2021 in Tallin, wo sie nur knapp das Finale verfehlte, in Istanbul erstmals ein internationales Finale erreicht – und das nicht in einem Nachwuchswettbewerb, wo überwiegend nur 2 oder 3 Jahrgänge startberechtigt sind, sondern in einem Erwachsenen-Finale, in dem sich die Teilnehmerinnen auf zehn Jahrgänge verteilen.
Nach einer kurzen (Lauf-) Pause geht es für Kolberg zur Vorbereitung auf die Sommersaison (mit der WM in Budapest als Höhepunkt) vier Wochen in ein Höhentrainingslager nach Südafrika.
