8. Wachtberger Kulturwochen
Ich mach mein Ding
Alfredo Kirchner begeisterte als Udo Lindenberg Imitator AlfreUdo
Wachtberg-Pech. „Mach’s noch einmal!“ rief ihm die beinahe ausnahmslos weibliche Zuhörerschaft zu. Nein, noch wollten die rund 30 begeisterten Fans nicht nach Hause gehen. Und so wurden es schließlich vier Zugaben, die AlfreUdo (sprich: Al-freu-do) alias Alfredo Kirchner als Udo Lindenberg Imitator zur Finissage seiner Ausstellung im Rahmen der 8. Wachtberger Kulturwochen noch zum Besten gab.
Eigentlich nur ein einmaliger Spaß
Angefangen habe alles mit einem Auftritt unter Freunden im Godesberger Kunstkreis, erzählt der in Pech lebende und durch seinen Zauberwald überregional bekannte Künstler. Eine einmalige Sache … eigentlich. Aber schnell seien es schon ein gutes Dutzend Auftritte geworden. Und wer ihn sieht, wie er als Udo Lindenberg sein Zauberwald-Atelier betritt, der versteht die, die diese Seite des Künstlers bereits erlebt haben und ins Schwärmen kommen, sobald sie davon erzählen.
Schwarze Jeans, schwarzes Hemd, um die Hüften ein schwerer silberfarbener Nietengürtel, auf der Nase eine große Sonnenbrille und, nicht zu vergessen, Udos Markenzeichen, den tief ins Gesicht gezogenen Hut, und die darunter hervorschauenden langen Haaren … ja, die Optik stimmt.
Hoffentlich noch mehr davon
„Ich mach mein Ding“, ist dann auch AlfreUdos erster Song, und schnell wird deutlich, dass auch mimisch und stimmlich Alfredo bei Udo angekommen ist. Ein Hit folgt dem nächsten. „Der Zug nach Pankow“, „Ich lieb dich überhaupt nicht mehr“ und „Nimm dir das Leben, lass es nie wieder los“. AlfreUdo gelingen die melancholischen Passagen ebenso wie die aufmüpfigen.
Gekonnt versteht er, wie das große Vorbild, Ernstes, Anklagendes auf rockige Weise darzubieten, ohne dabei jedoch immer auch zutiefst Berührendes und Emotionales durchklingen zu lassen.
Raue Schale, weicher Kern. Diese Balance glückt AlfreUdo. Selbst beim so souverän und lässig wirkenden Mikrofonschwingen spürt man die Verletzlichkeit, die Melancholie, die für Udo so typisch ist. „Wozu sind Kriege da“, fragt auch AlfreUdo, um dann, ganz locker, „Mit dem Sakko nach Monaco“ zu fahren, sich auf der „Reeperbahn“ zu vergnügen oder um auf starken „Johnny Controlletti“ zu machen. „Stark wie zwei“, da schauten viele Zuhörer in sich gekehrt nach unten, ist es doch ein trauriges Lied über den Tod des Bruders. Stark und dabei sensibel, diesen Spagat hinzukriegen, das war eine Leistung, für die die Zuhörer AlfreUdo immer wieder mit begeistertem Applaus belohnten. Ja, sogar Feuerzeuge wurden entzündet und im Rhythmus hin und her gewedelt. … und das im Zauberwald. Wer hätte das gedacht?!
Dass es immer weiter geht, „Hinterm Horizont“, sollte eigentlich AlfreUdos letzte Botschaft bzw. sein letzter Song an diesem Abend sein, aber … siehe oben … so schnell durfte er dann doch noch nicht gehen. (Weitere Fotos der Veranstaltung auf www.wachtberg.de)
Pressemitteilung
der Gemeinde Wachtberg
Das Publikum war begeistert von AlfreUdo‘s Performance.
