Die Gebrüder Josef und Franz-Rudolf Niethen möchten im November 2022 wieder ihre Ausstellung in Rech eröffnen

Krippenausstellung in Rech:Nicht alles hat die Flut zerstört

Krippenausstellung in Rech:
Nicht alles hat die Flut zerstört

Josef Niethen mit einem besonderen Geschenk einer Fluthelferin: Eine Krippe in der Kiste. Foto: ROB

Krippenausstellung in Rech:
Nicht alles hat die Flut zerstört

Vor der Flut: Franz-Rudolf Niethen zeigt die berühmte Winzerkrippe. Foto:Archiv / DU

Rech. Die Krippenausstellung der Gebrüder Josef und Franz-Rudolf Niethen in Rech ist ein Domizil für alle Fans der weihnachtlichen Dioramen, die sich in erster Linie um die Geburt von Jesus Christus drehen. Auch wenn das Thema fix ist, gibt es unglaubliche Variationen der antiken Stallszene. Seit über 30 Jahren sammeln die beiden Recher Brüder Krippen, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Egal ob aus Ton, Glas, Gips und Kunststoff: Jedes erdenkliche Material ist irgendwie in den 300 Krippen verbaut. Auch die Szenarien sind stets besonders: Es gibt eine Winzerkrippe mit kölschen Anleihen. Unter anderem sind die Domstadt-Legenden Willy Millowitsch, Tünnes und Schäl als Erntehelfer zusehen. Verantwortlich für diesen Werk ist Hildegard Neunkirchen aus Unkel.

Alljährlich im November öffneten sie ihre Ausstellung in der alten Bäckerei in der Rotweinstraße. Und so soll es auch dieses Jahr wieder sein, aber in etwas überschaubarer Form als sonst.

Flut verschonte viele Krippen

Von den vielen, wundervollen und einzigartigen Exponanten hat die Flut einiges verschlungen. „Aber nicht alles!“ sagt Josef Niethen. Zwar schlugen Wasser und Schlamm auch hier richtig zu, von vorne und von hinten, wie Niethen zurückblickt. Aber einige der Krippen sind eben nur verschlammt, und das lässt sich säubern. Manche Krippen sind gar völlig verschont geblieben. Die standen meist etwas aufgebockt und somit in einer Höhe, die das Wasser nicht erreichen konnte.

Nach der Flut kamen viele Helfer vorbei, um zu Schlamm zu schippen.

Josef Niethen ist sehr dankbar für die unglaubliche Solidarität. Geht es jedoch um die Sicherung der Exponate, muss mit Sorgfalt gearbeitet werden. Schließlich könne auch beim Aufräumen noch etwas kaputt gehen.

Die Niethens hoffen, ihr Haus in Rech wieder beziehen zu könnte. Zumindest im oberen Geschoss sollte ein zügiger Wiederbezug sein. Josef Niethen ist derzeit in Bad Bodendorf im Hotel Maravilla untergekommen, das zur Unterkunft für Flutbetroffene umstrukturiert wurde. Er fühlt sich sehr wohl hier, doch bis es nach Bad Bodendorf ging, war es eine echte Odyssee für den rüstigen Senior. Nach der Flut lebte Niethen noch ein paar Tage in seinem Haus. Strom und Wasser gab es keines, aber immerhin noch einige Vorräte. Als die aufgebraucht waren, ging es zunächst in eine Notunterkunft nach Ringen. Mit der Versorgung dort war der Recher Krippenbauer sehr zufrieden: „Es gab tolles Essen und eine gute ärztliche Versorgung,“ so der 73-Jährige. Nach einem Zwischenstopp in einer Ferienwohnung in Rech, zog er nach Bad Bodendorf. Sein Bruder Franz-Rudolf hat ebenfalls eine Unterkunft im selben Ort gefunden. Zwischendrin geht es immer wieder nach Rech, um zu schauen, wie die Aufbauarbeiten vorangehen. „Es wird wohl noch ein bisschen dauern“, vermutet Rech.

Viele kleine Lichtblicke

Trotz der katastrophalen Flut und den anstrengenden Arbeiten gibt es so viele kleine Lichtblicke, die Niethen niemals vergessen wird. So hat er einen Helfer aus Kottenheim kennengelernt, der bei vielen Dinge tatkräftig half. Und dessen Freundin hatte sogar ein selbst gebasteltes Geschenk für Josef Niethen: Eine Krippe in der Kiste. „Ist das nicht toll?“, schwärmt Niethen.

Auch ansonsten ruhte das Krippengeschäft nicht wirklich: Eine der Niethen´schen Unikate wurde nach der Flut in Uedelhoven ausgestellt, eine andere Krippe steht in Montabaur. Als „Flutkrippe“ ist ein Exponat bekannt geworden, dass im Rahmen des Kölner Krippenweges eine neue, temporäre Bleibe fand.

Bei soviel Zuspruch und Unterstützung ist Josef Niethen vor allem eines wichtig: Danke sagen. „Die Hilfe von den vielen Freiwilligen war einfach unglaublich. Vielen, vielen Dank!“, so Niethen.