Der Zweckverband Wasserversorgung Eifel-Ahr treibt den Wiederaufbau der Infrastruktur der beiden Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr weiter mit Hochdruck voran

Ahrtal: Wiederaufbau der Infrastruktur geht voran

Ahrtal: Wiederaufbau der Infrastruktur geht voran

Landrätin Cornelia Weigand, SGD-Präsident Wolfgang Treis, Werkleiter Theo Waerder, RP-Umweltministerin Katrin Eder. Foto:Zweckverband Wasserversorgung Eifel-Ahr

04.03.2022 - 12:36

Mayschoß. Der Zweckverband Wasserversorgung Eifel-Ahr treibt den Wiederaufbau der Infrastruktur der beiden Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr weiter mit Hochdruck voran. Als Wasserversorger hatte der Verband enorme Schäden an seinem Wassertransport- und -verteilsystem durch die Flutkatastrophe zu verzeichnen. Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder hat sich am Donnerstag, 3. März, im Beisein von Landrätin Cornelia Weigand vor Ort über den Stand der Arbeiten informiert.

Aktuell steht die Tallinie, eine der wesentlichen Transportleitungen des Verbandes, im Fokus. Sie verläuft von Dorsel bis Marienthal rund 40 Kilometer entlang der Ahr. Dort starten jetzt die Bauarbeiten für den Teilabschnitt von Mayschoß nach Rech. Hier werden neben einer Wassertransportleitung, einer Gashochdruck- und einer Gasmitteldruckleitung zusätzlich ein Leerrohr für ein Steuerkabel und Microductleerrohre für Glasfasern sowie eine Abwasserdruckleitung für das Abwasserwerk der Verbandsgemeinde Altenahr durch den Zweckverband verlegt.

Land, Kreis und Zweckverband arbeiten eng zusammen Landesumweltministerin Katrin Eder sagt anlässlich des Termins vor Ort: „Die Flutkatastrophe hat viele Teile der Infrastruktur zerstört. Gemeinsam zwischen dem Zweckverband Wasserversorgung Eifel-Ahr und meinem Haus wurde die Idee einer hochwasserbeständigen, ganzheitlichen Infrastrukturtrasse entwickelt und nun auch konsequent umgesetzt. Wir haben versprochen, das Ahrtal hochwasserresilient und klimagerecht wiederaufzubauen. Diese Infrastrukturtrasse ist dafür ein hervorragendes Beispiel. Als Krönung wird am Ende die Trasse dann noch als Radweg genutzt.“

Landrätin Cornelia Weigand ergänzt: „Wir müssen das Heizöl aus dem Ahrtal verbannen. Wir haben die Auswirkungen des Klimawandels leider erlebt und müssen jetzt daraus auch die richtigen Lehren ziehen. Nur durch den Wandel zu umweltfreundlichen Energien ist dies zu erreichen. Ein leitungsgebundenes Gasversorgungssystem ermöglicht uns einen solchen Wandel. Dies deckt sich auch mit den Zielsetzungen von Bundes- und Landesregierung und ist so ja auch Bestandteil des Koalitionsvertrages der Ampelkoalition.“ Theo Waerder, Werkleiter des Zweckverbandes, schlussfolgert: „Wir müssen aus der Katastrophe beim Wiederaufbau lernen. Ein Weiter so wie bisher darf es nicht geben. Der Aufbau einer zukunftsfähigen, nachhaltigen und sicheren Energie- und Wasserversorgung im Ahrtal ist eine mutige Entscheidung, hinter der eine Vision und ein wichtiger Schritt in Richtung Umwelt- und Klimaschutz steht. Der Zweckverband Wasserversorgung Eifel-Ahr will durch sein Vorgehen und Handeln einen konkreten Beitrag hierfür leisten.“


Intensive Abstimmung zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger


Der Zweckverband stimmt sich intensiv und frühzeitig mit dem Land Rheinland-Pfalz, dem Landkreis Ahrweiler, dem Straßenbaulastträger und den Ver- und Entsorgern ab, um möglichst viele Gewerke gemeinsam zu verlegen und diese in einer hochwasserresilienten Bauweise zu realisieren. So werden die Bürgerinnen und Bürger durch die Bauaktivitäten weniger belastet und die Wiederherstellungskosten deutlich reduziert.

Außerdem legt der Verband mit den Bauarbeiten den Grundstein für ein mögliches Gastransport- und -verteilungssystem im Verbandsgebiet. In Verbindung mit den Arbeiten des Abwasserwerks der Verbandsgemeinde Altenahr kann so ein zusammenhängendes Leitungssystem von Dernau nach Dümpelfeld innerhalb sehr kurzer Zeit realisiert und parallel mit aufgebaut werden.

Der Zweckverband Wasserversorgung Eifel-Ahr verlegt darüber hinaus seit vielen Jahren spezielle Microduct-Leerrohre für die spätere Belegung mit Glasfasern. Hierdurch hat er bereits über 120 Kilometer lange Trassen in den beiden Verbandsgemeinden geschaffen. Ermöglicht wurde dies durch eine spezielle Annex-Genehmigung des Landes Rheinland-Pfalz. Neben der eigenen Nutzung steht hierbei der Ausbau der Glasfaserversorgung für schnelles Internet für die Bürgerinnen und Bürger im Fokus.

Darüber hinaus stattet er seit geraumer Zeit seine neu verlegten und erneuerten Wasserhausanschlüsse mit einem speziellen kleinen Leerrohr aus. Dieses kann dann für einen sogenannten FFTH-Anschluss (fiber to the home) von der Straße bis ins Haus genutzt werden. Verschiedene Telekommunikationsunternehmen nutzen die diversen Leerrohre des Zweckverbandes nach Absprache bereits, um den Glasfaserausbau im Verbandsgebiet zu verbessern und um weitere Tiefbaumaßnahmen zu vermeiden.

Bereits an Standorten wie Laach-Reimerzhoven, Altenahr und Altenahr-Altenburg hat der Zweckverband neben seinen Wassertransport- und –verteilungsleitungen sowie den Leerrohren für Glasfasern auch schon geeignete Leerrohre für Gashochdruck- und –mitteldruck mitverlegt. In Altenburg-Kreuzberg, Hönningen, Laach und Dernau-Kalenborn sind, bzw. werden die Maßnahmen derzeit entsprechend so umgesetzt.


Zukunftsweisende Technologien im Einsatz


Obwohl das geförderte natürliche Erdgas den CO2-ärmsten fossilen Energieträger darstellt, ist es natürlich nicht klimaneutral. Das Leitungssystem ist deshalb für den Betrieb mit klimaneutralen Brenngasen wie Biomethan, Biogas oder Wasserstoff konzipiert. Biogas könnte beispielsweise aus der geplanten Faulgasanlage am Standort der Kläranlage Dümpelfeld zukünftig eingespeist werden. Darüber hinaus könnte eine solche Anlage Bioabfälle aus der gesamten Region aufnehmen und zu Biogas umsetzen.

Das geplante neue Leitungssystem ist zukunftsfähig und nachhaltig, da es auch mit diversen Zwischenstufen oder Gasgemischen betrieben werden kann. Ein weiterer Vorteil eines solchen leitungsgebundenden Gasleitungsnetzes ist, dass bei der Energiebelieferung keine Fahrzeugtransporte im Ahrtal nötig wären, wie sie zum Beispiel bei Flüssiggas, Heizöl oder festen Brennstoffen wie Holz, Pellets, Kohle oder Holzhackschnitzel und deren Reststoffe nötig sind.


Experten befürworten Vorgehen im Flutgebiet


Namhafte Energieexperten wie Professor Dr. Jens Neumeister und Professor Dr. Stefan Döring von der Hochschule Trier betrachten die neue Gasinfrastruktur im Ahrtal als zukunftsweisende Möglichkeit, die Energiewende lokal in den Gemeinden voranzutreiben und eine stabile und sichere Energieversorgung zu gewährleisten. Professor Neumeister ist vielen Betroffenen in den Flutgebieten durch seine kompetente Hilfe in Energiefragen bekannt, und weil er dort Heizzentralen bereitgestellt hat.

Pressemitteilung Zweckverband Wasserversorgung Eifel-Ahr

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Gabriele Friedrich:
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Thola2:
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