Koblenz-Güls feiert den 100. Lebensturm

Biologischer Hotspot am „Tor zur Mosel“

Biologischer
Hotspot am „Tor zur Mosel“

Die Blüten- und Weinkönigin Antonia und ihre Weinprinzessin Jasmin begrüßten die Gäste zur Jubiläumsfeier des 100. Lebensturms. Foto: Chris Marmann

14.09.2021 - 09:01

Koblenz. Ziel erreicht: An der Mosel wurden bislang über 109 Lebenstürme für die Artenvielfalt errichtet. Das 100. Exemplar dieser Lebensstätten für zahlreiche Tierarten steht am Heyerberg in Koblenz-Güls und wurde in einem Gemeinschaftsprojekt von den Heimatfreunden Güls e.V. und den Gülser Blütenfestwinzer errichtet.

In einer Feierstunde wurde diese Erfolgsstory, zu der die Regionalinitiative „Faszination Mosel“ gemeinsam mit dem Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e.V. und dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel im vergangenen Jahr aufgerufen hatte, gebührend gefeiert.

Oberbürgermeister David Langner, Stadt Koblenz, stellte in seiner Begrüßung die Bedeutung der Artenvielfalt und des Klimaschutzes als „Megathemen unserer Zeit“ heraus: „Unsere Heimat ist und bleibt Lebensraum für Tiere, Pflanzen und vor allem uns Menschen“. Er betonte, dass Koblenz Teil der Mosel ist und freut sich auf die Zusammenarbeit mit den Akteuren.

Landrat Gregor Eibes, Bernkastel-Wittlich, bestätigte dies als Vorsitzender der Regionalinitiative „Faszination Mosel“: „Die Stadt Koblenz hat sich der Moselregion geöffnet und ist damit ein starker Partner für uns“. Dies zeige sich nun konkret auch im Projekt „100 Lebenstürme für die Mosel“, so Eibes. Mit der Initiative „Lebendige Moselweinberge“ und der Ausbildung von Naturerlebnisbegleitern des DLR Mosel als Partner in der Regionalinitiative werde Artenvielfalt gelebt. Das Thema „Biodiversität“ sei für die Moselregion ein absolutes Alleinstellungsmerkmal. Landrat Eibes machte deutlich, dass durch die Lebenstürme soziale und ökologische Gemeinschaftsprojekte in den Moselgemeinden entstanden seien.

Carsten Neß, Landespfleger beim DLR Mosel, hatte letztes Jahr eine Broschüre mit praktischen Tipps und Hinweisen zum Bau und zur Gestaltung der Lebenstürme und ihres Umfeldes erstellt. Er wies in seiner Ansprache darauf hin, dass Lebenstürme in erster Linie umweltpädagogische Projekte seien. „Sie erzielen aber durchaus eine positive Wirkung auf Flora und Fauna, wenn sie auf guter fachlicher Grundlage errichtet werden und auch das Umfeld vielfältig gestaltet wird.“ Neß zeigte sich beim Betrachten des Gülser Lebensturms zuversichtlich: „Hier entsteht ein biologischer Hotspot für den Heyerberg.“ Mit dem Projekt „100 Lebenstürme für die Mosel“ setzt die Mosel ein deutliches Zeichen für mehr Artenvielfalt, das auch weit über die Grenzen der Moselregion hinaus wahrgenommen wird.


Aufruf zum Lebensturm- Projekt stammt aus den Reihen der Landjugend


Auf die Bedeutung der Erhaltung und Gestaltung der einzigartigen Mosel-Weinkulturlandschaft ging Walter Clüsserath, Präsident des Weinbauverbands Mosel, in seiner Rede ein: „Es ist unser höchstes Interesse, dieses Gut zu schützen. Für die Winzer und auch Gäste unserer Moselregion ist dies existenzielle Grundlage“. Die Idee zum Aufruf des Lebensturm-Projektes stammt aus den Reihen der Landjugend, die im Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau organisiert sind. Dies zeige, dass auch die Jungwinzer eine positive Einstellung zur Pflege der Weinkulturlandschaft Mosel haben und sich für Artenvielfalt, Nachhaltigkeit und intakte Umwelt einsetzen. Insofern sei ein Lebensturm ein Sinnbild für ein umweltpädagogisches Projekt, so Clüsserath.

Hans-Werner Wagner von den Heimatfreunden Güls e.V. zeigte sich stolz über den neuen „Hingucker“ am Aussichtspunkt Heyerberg: „Güls ist das Tor zur Mosel. Hier kommen die Menschen hin!“. Gerhard Spurzem als Vertreter der Gülser Blütenfestwinzer bekräftigte diese Aussage: „Der Lebensturm ist ein Bindeglied von Koblenz zur Mosel“. Weitere Vorhaben sind bereits in Planung; so wurde der Wunsch nach einem „Traumpfad“ von dem Gülser Winzern geäußert.

Die Blüten- und Weinkönigin Antonia und ihre Weinprinzessin Jasmin waren ebenfalls vor Ort und begrüßten die Gäste zur Jubiläumsfeier des 100. Lebensturms bei traumhaftem Sommerwetter mit wunderschönem Ausblick auf Koblenz.

Pressemitteilung der

Regionalinitiative

„Faszination Mosel“

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

„Von der Wiege bis zur Bahre“

S. Bull:
Die Nordart ist eine absolut empfehlenswerte und grandiose internationale Ausstellung von hohem Niveau! Wer in der Region Urlaub macht oder aus sonstigen Gründen in den Norden reist, sollte sich für einen Besuch der Nordart unbedingt Zeit nehmen! Oder auch nur deswegen dorthin fahren - es lohnt sic...

Er träumte von einer Künstlerkolonie in Mendig

ämge:
Peter Mittler war ein großer Träumer mit großen Träumen. Er war ein Getriebener, ein Schaffer ein Erschaffer. Ich sehe ihn immer noch vor mir, in seiner Werkstatt, egal ob an heißen Sommertagen oder im tiefsten Winter bei minus Graden, fortwährend an irgendwelchen Objekten modelierend oder mit dem Schweißgerät...
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service