Wehrführer Richard Lindner zur Unwetterlage im Flutgebiet: „Viele Menschen hier sind besorgt, aber auch genervt.“
Feuerwehr in Bad Neuenahr-Ahrweiler: „Falls es dramatisch wird, sind wir da!“
Bad Neuenahr-Ahrweiler. Angesichts der Unwetterlage, die der Deutsche Wetterdienst für heute und morgen gemeldet hat, herrscht bei der Feuerwehr Bad Neuenahr-Ahrweiler hohe Alarmbereitschaft. Seit 13 Uhr ist die Einsatzzentrale für die gesamte Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler in der Heerstraße besetzt. „Wir sondieren permanent die Lage“, sagt Kreisfeuerinspekteur Marcus Mandt. Gemeinsam mit Wehrführer Richard Lindner überprüft er dabei im Akkord Wetterkarte, Wolkenradar und Niederschlagsprognose. „Es ist sehr schwierig vorherzusagen, wann es durch den Sturm brenzlig werden könnte“, sagt Lindner. „Aber falls dramatisch wird, sind wir da!“.
Über 200 helfende Hände
Mit „Wir“ sind insgesamt zehn Feuerwehrleute gemeint, die in der Feuerwache in der Heerstraße abrufbereit sind. Im Notfall können über 100 weitere Kameradinnen und Kameraden alarmiert werden. „Wir sind hier gut aufgestellt“, erklärt Richard Lindner, der auch gleichzeitig Ortsvorsteher des Stadtteils Bad Neuenahr ist. Einsatzbereit sind auch die Werkzeuge der Feuerwehrleute: Pumpen und Motorsägen wurden anlässlich der Wetterwarnung gründlich durchgecheckt. Seit der Flut im Juli bringen jedoch viele Menschen solche Wetterlagen ausschließlich mit Hochwasser in Verbindung. Es werde oft vergessen, dass auch Bäume umfallen können. Auch für solche Situationen sind die Wehrleute Bad Neuenahr-Ahrweilers bestens vorbereitet.
„Unser Motto heißt ja nicht umsonst: ´Immer da´“, sagt Marcus Mandt. Das gelte jederzeit und in jeder Situation.
Stress und Genervtheit
Bei den Mitgliedern der Feuerwehr herrscht Verständnis, dass viele Menschen derzeit sehr besorgt sind. Die Ereignisse der Flutkatastrophe sind noch lange nicht vergessen. Und viele Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt waren von der Juliflut ebenfalls betroffen. „Jetzt haben wir schon wieder eine Starkregenlage und viele Mitbürger haben einfach keine Lust mehr und sind genervt“, weiß Lindner. Dies haben er und seine Kameraden am Montag gemerkt. Durch eine ähnliche Wetterlage waren Anfang der Woche die Straßen Bad Neuenahr-Ahrweilers überflutet und Keller voll. Vierzig Einsätze fuhr die Feuerwehr an diesem Tag. Und die Nerven lagen bei vielen blank. „Das sind Situationen, die die Menschen nach all´ dem Erlebtem ungemein stressen“, fügt Lindner hinzu.
Wichtig sei es nun, dass die Menschen ruhig und besonnen bleiben. „Wir hoffen, dass das Unwetter an uns vorbeigeht“, sagen Mandt und Lindner, besonders mit Blick auf den Freitag.
ROB