Fünf Kinder der JSG Ahrtal waren im Fußballcamp auf Borkum zu Gast

Fußballferienfreizeit für Kinder aus dem Flutgebiet

Fußballferienfreizeit für Kinder aus dem Flutgebiet

Der ehemalige Fußball-Bundesligaprofi Ingo Anderbrügge (Mitte) und die fünf Jugendlichen der JSG Ahrtal. Die Arbeitsgemeinschaft von TuS Borkum e.V. und der Fußballfabrik nach Ingo Anderbrügge mit ihrem Partner Uli Turowski hatten Jugendliche aus dem Ahrtal zur Teilnahme an einem einwöchigen Fußball-Basiscamp auf Borkum eingeladen. Foto: Katrin Anderbrügge

Kreis Ahrweiler / Borkum. In den Herbstferien freuten sich fünf Kinder der Jugendspielgemeinschaft (JSG) Ahrtal, ein Zusammenschluss der Vereine aus Insul, Schuld, Dümpelfeld und Hönningen, über eine Einladung nach Borkum. Dort nahmen die Nachwuchskicker aus dem Ahrtal an einem einwöchigen Fußball-Basiscamp der Fußballfabrik nach Ingo Anderbrügge teil.

Wie bereits in den Sommerferien war die Einladung der Kinder aus dem Flutgebiet eine Gemeinschaftsaktion von Uli Turowski, langjähriger Partner der Fußballfabrik des ehemaligen Bundesligaprofis Ingo Anderbrügge, des TuS Borkum e.V. und von Ingo Anderbrügge selbst. Bis zu zwölf Plätze, die die Borkumer Arbeitsgemeinschaft aus TuS und Fußballfabrik für soziale Zwecke bereithalten, standen dem Ahrtal zur Verfügung. Die Belegung der Plätze durch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Kreisverband Ahrweiler e.V. als Vermittler dieses Angebots gestaltete sich allerdings gar nicht so einfach und stellt sehr anschaulich die momentane Situation im Schadensgebiet entlang der Ahr dar.

„Die Kommunikation im Schadensgebiet gestaltet sich offensichtlich immer noch sehr schwierig“, sagt Thorsten Trütgen vom DRK-Kreisverband Ahrweiler e.V.. „Zur Belegung der Plätze haben wir dieses Mal gezielt in drei Regionen entlang der Ahr angefragt. Eine Spielgemeinschaft meldete zurück, dass man bereits über vergleichbare Angebote verfüge und die Plätze von Vereinen der weiteren Ahr-Regionen genutzt werden sollen“, so Trütgen weiter, den die SolidAHRität der Vereine untereinander sehr beeindruckte.

Eine Anfrage an eine weitere JSG lässt erahnen, wie die Situation ist. Seitens eines Vereins wurde mitgeteilt, dass man von den Trainern der JSG nach mehreren Tagen keine Rückmeldung erhalten konnte. „Wenn man diese Aussage sacken lässt, weil man auch einige Tage zuvor genau in der Ahr-Region unterwegs war und die aktuelle Situation gesehen hat, wird schnell klar, welche Sorgen und Nöte bei den dortigen Bewohnern noch bestehen. Familie, Beruf, Wiederaufbau und Ehrenamt unter einen Hut zu bekommen ist momentan für die dortigen Mitbürger fast unmöglich“, hat Trütgen Verständnis für die Reaktion und Situation der im Flutgebiet ansässigen Vereine. Die nicht genutzten kostenfreien Plätze wurden anderen sozialen Projekten aus dem unmittelbaren Umfeld der Fußballfabrik zur Verfügung gestellt.

Wie in den Basiscamps der Fußballfabrik und dem TuS Borkum e.V. üblich, erhielten die Teilnehmer Vollpension, ein persönliches Trikot, einen Hybrid-Trainingsball, eine Trinkflasche und einen Windbreaker. Die Jugendlichen aus dem Ahrtal reisten mit großer Vorfreude nach Borkum. Wieder angekommen auf dem Festland hatten sie im Einsatzgruppenfahrzeug des DRK-Ortsvereins Remagen e.V., der den Transfer zur Borkum-Fähre durchführte, viel zu erzählen. Das bunt gemischte Programm, bei dem die Erlangung und Vertiefung von Fußballfertigkeiten im Vordergrund steht, brachte die Ahrtaler auf andere Gedanken.

Neben Fußballtraining und Fußball-Workshops standen weitere Aktionen, wie etwa eine Stadtrallye, Strandspiele und Fußballgolf, auf dem Programm. Das Lächeln der Kinder bei Ankunft auf dem Festland zeigte, dass die Arbeitsgemeinschaft gute Arbeit geleistet hat, um die Jugendlichen von der Realität in der Heimat abzulenken. Voller Stolz präsentierten die Ahrtaler die Autogramme ihres Trainerteams und von Ingo Anderbrügge, der in der Woche selbst auf Borkum vor Ort war, auf ihren Windbreaker-Jacken oder Bällen.

 

Obwohl von der Flut selbst hart betroffen, setzen die Rotkreuzler des Kreises Ahrweiler mit dem bundesweiten DRK-Netzwerk alles daran, die Flutopferhilfe für betroffene Mitbürger gezielt durchzuführen und falls erforderlich zu erweitern.

„Die Flut geht - wir bleiben!“, lautet das Motto der Rotkreuzler im Ahrkreis. Als regionale DRK-Gliederung ist der DRK-Kreisverband Ahrweiler e.V. noch vor Ort, wenn alle anderen längst abgereist sind.

Hochwasserhilfe Spendenkonto DRK-Kreisverband Ahrweiler e.V.

IBAN: DE 42 5775 1310 0000 8000 29

Stichwort: Hochwasserhilfe Ahr

Pressemitteilung DRK Kreisverband Ahrweiler