Ausstellung der Handwerkskammer präsentiert Kunsthandwerk der Extraklasse

Goldschmiedin aus Ahrweiler bringt eine besondere Geschichte mit

Goldschmiedin aus Ahrweiler bringt eine besondere Geschichte mit

Goldschmiedemeisterin Petra Hagenau aus Bad Neuenahr-Ahrweiler ist mit einer besonderen Geschichte in der HwK-Ausstellung vertreten, denn in der Flutnacht Mitte Juli wurde ihr Betrieb samt Schmuck ein Opfer des Hochwassers. Die wenigen Schmuckstücke, die ihr blieben, stellt sie nun in der Winterausstellung aus.Foto: HwK

Goldschmiedin aus Ahrweiler bringt eine besondere Geschichte mit

Blick in die völlig zerstörten Räume der Ahrweiler Werkstatt am Tag nach der Hochwasserkatastrophe. Wie viele andere auch verlor die Goldschmiedemeisterin in wenigen Stunden alles – und doch entschied sie: es wird wiederaufgebaut und der Betrieb weitergeführt! Foto: Petra Hagenau

Koblenz. Rund 150 Aussteller, Kunsthandwerker, Gestalter und Künstler aus ganz Deutschland präsentieren in der Koblenzer Galerie Handwerk Unikate und Kleinserien aus Keramik, Glas, Holz, Metall, Papier, Seide, Leder sowie Gold, Silber und Edelsteinen. Hier lädt die Handwerkskammer (HwK) Koblenz bis zum 23. Dezember zum Schauen, Stöbern und Kaufen ein.

Unter den Ausstellern ist auch Goldschmiedemeisterin Petra Hagenau aus Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die von ihr mitgebrachten Schmuckstücke, entstanden in ihrer Werkstatt in der Ahrweiler Altstadt, zählen zu den wenigen Objekten, die nicht Opfer der Hochwasserkatastrophe Mitte Juli wurden. „Die Schäden waren extrem. Die Werkstatt und der Ausstellungsbereich standen über zwei Meter unter Wasser“, erzählt die Handwerksmeisterin, die seit 2002 Jahren selbstständig ist. Sie selbst rettete sich ins Obergeschoss des Hauses – ohne jede Chance, irgendetwas aus ihren Arbeitsräumen im Erdgeschoss zu sichern. „Alles weg oder kaputt“ lautete nach der Katastrophe das nüchterne Fazit. Und wenn da nicht noch einige wenige Schmuckstücke in Bonner Räumlichkeiten der Handwerkerin gelegen hätten, wäre ihr gesamtes Schaffen in einer Nacht unwiederbringlich verschwunden.

Nun stellt Petra Hagenau genau diese geretteten Kreationen – Ketten, Ringe, Anhänger, Hals- und Armschmuck – in der Galerie Handwerk aus und sagt auch: „Wer uns betroffenen Handwerkern helfen möchte, unterstützt uns auch über den Kauf unserer Arbeit! Denn Mitleid hilft uns nicht und wir schauen nach vorn, wollen auch unsere Werkstätten wieder aufbauen und weitermachen!“

Die Beteiligung an der Herbst- und Winterausstellung der HwK in der Koblenzer Galerie Handwerk ist so auch ein kleiner Schritt Richtung Normalität „und der Zuspruch hier macht auch Mut und ist Motivation.“ Denn auch das war nach der Katastrophe Mitte Juli 2021 ein Thema, mit dem sich die 49-Jährige auseinandersetzte: wo in diesem Chaos und der Zerstörung findet sich der kleine Funken Hoffnung für einen Neuanfang? „Auch viele meiner Kunden waren betroffen und gemeinschaftlich sind wir diese Herausforderung angegangen. Kapitulieren war keine Option“.

So sind in den vergangenen Wochen auch die ersten Arbeiten „Nachflutschmuck“ entstanden. In improvisierten Räumlichkeiten ist Petra Hagenau mit ihrer Übergangswerkstatt wieder für die Kundschaft da – und freut sich über neue, die über die Galerie Handwerk auf sie aufmerksam werden.

Die HwK-Ausstellung in der Rizzastraße 24-26, 56068 Koblenz, ist bis zum 23. Dezember geöffnet.

Mehr Informationen zu Öffnungszeiten, Ausstellern und das Corona-Konzept im Internet: galerie-handwerk.de

oder per E-Mail: galerie@hwk-koblenz.de, Tel. 0261/ 398-277.

Pressemitteilung HwK Koblenz