Allgemeine Berichte | 09.10.2025

Landrätin vertritt den Kreis beim 15. ExtremWetterKongress

Kreis Ahrweiler. Beim 15. ExtremWetterKongress in Hamburg hat Landrätin Cornelia Weigand die Erfahrungen des Landkreises Ahrweiler nach der Flutkatastrophe von 2021 dargelegt und klare Forderungen an Bund und Länder adressiert. Unter dem Titel „Wir könnten nach der Katastrophe mehr Maßnahmen umsetzen, wenn…“ betonte Weigand die Notwendigkeit gesetzlicher Anpassungen und einer langfristig angelegten Finanzierung, auch von überörtlichen technischen Schutzmaßnahmen.

„Die Flut im Juli 2021 hat das Ahrtal in wenigen Stunden zerstört. Damit sind wir in den letzten vier Jahren zum Sinnbild der Klimakrise in Deutschland geworden“, so Weigand. „Viele gesetzliche Regelungen, welche zu normalen Zeiten sinnvoll und ausgewogen sind, stellen in der besonderen Situation einer Nachkatastrophenzeit aber ein besonderes Hemmnis des Aufbauprozesses dar. So kommen wir, insbesondere bei großen und komplexen Bauwerken, erst jetzt in die Umsetzung.“

Weigand bekräftigte deswegen erneut ihre Forderung nach gesetzlichen Anpassungen, um den Aufbau zu beschleunigen: „Wir brauchen für solche Situationen schnelle Genehmigungen. Das bedeutet Erleichterungen in Bezug auf das Vergaberecht, umweltrechtliche Sonderregelungen und vereinfachte Genehmigungen.“ Viele Regelungen im Bau- oder Vergaberecht seien im Katastrophenfall hinderlich und würden die Verfahren erheblich verlängern.

Zusätzlich forderte die Landrätin eine Neuausrichtung der Finanzierung, die über den Aufbau hinausgehe. Gerade in Zeiten zunehmender Klimafolgen brauche es Finanzierungsmöglichkeiten, die nicht nur Schäden beheben, sondern auch den Schutz umfassen. Überörtliche Maßnahmen allein seien nicht ausreichend. „Prävention, nachhaltiger Aufbau und Klimawandelanpassung dürfen nicht optional sein – sie müssen integraler Bestandteil unseres Umgangs mit Naturkatastrophen werden“, so Weigand. Durch die Unterstützungsleistungen aus dem Aufbauhilfefonds sei im Ahrtal vieles erreicht worden, doch zusätzliche Schutzmaßnahmen scheiterten häufig an der Finanzierbarkeit. „Technischer Hochwasserschutz ist erheblich teurer und eine Generationenaufgabe, die von einzelnen Kreisen oder den Kommunen nicht zu leisten ist. Gelder aus dem Aufbauhilfefonds können aber nach aktuellen gesetzlichen Regelungen nicht für ‚neue‘ Projekte eingesetzt werden.“

Weiter sagte Weigand: „Wir müssen aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und zukunftsfähige Strukturen schaffen.“ Diese Erfahrungen sind aus der praktischen Bewältigung einer Katastrophe entstanden. Deswegen können die Lehren aus dem Ahrtal nun anderen Regionen helfen, besser auf die steigenden Risiken durch die Klimakrise vorbereitet zu sein. „Ich denke, es ist wichtig, dass wir diese Chancen nutzen, um besser wiederaufzubauen – insbesondere auch im Hinblick auf Klimaresilienz.“

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Hans Meyer: Thomas B., Ihre Behauptungen sind falsch. Zitat Landgericht Oldenburg, Urt. v. 01.12.2023, Az.: 2 O 2383/15. "Kinder oder Jugendliche verfügen - selbst wenn sie körperlich zum Erklettern von auf den Gleisen...
  • Hans Meyer: Thomas B., offenbar haben Sie die Petition nicht einmal gelesen und kommen stattdessen mit Stammtischparolen an. Ihr Vergleich mit der Straße oder der Ahr geht völlig ins Leere: Niemand läuft über eine...
  • Thomas B. : Wie sagt man hier im Rheinland: Irgendwer hätt immer jet ze driesse! So wie man auch nicht ohne rechts oder links zu schauen einfach über die B 267 rennt, so sollte auch bestimmt niemand einen Strommast...
  • K. Schmitt: Eine natürlich teure, aber höchst moderne Lösung. Beim Bau natürlich Verzögerungen und Verteuerungen, klar. Vor Inbetriebnahme sind dann noch zig Gremien und Verwaltungsmitarbeiter mit beschäftigt, die Pressemeldungen stapeln sich.
  • K. Schmitt: Und wenn die Landrätin die gesetzte Frist wieder verstreichen lässt, passiert bitte genau was? Ich vermute: Gar nix. Ist ja nicht die erste Äußerung der Kreistagsfraktionen, dass sie mit den Arbeitsabläufen...
Recht und Steuern
Anzeige Holz Loth
Feierabendmarkt
Stellenanzeige Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (m/w/d)
Media-Auftrag 2025/26
Stellenanzeige  Bürgermeisterin / Bürgermeisters
Lukasmarkt Mayen
Titelanzeige
Empfohlene Artikel

VG Altenahr. Die Flutkatastrophe hat gezeigt, wie entscheidend ein zuverlässiges und flächendeckendes Warnsystem ist. Nachdem die unmittelbar von der Flut 2021 betroffenen Ahr-Orte bereits mit modernen Warnsystemen ausgestattet wurden, beginnt nun die wichtige nächste Phase: Die Modernisierung des Sirenennetzes außerhalb des Flutgebietes von 2021.

Weiterlesen

Ahrweiler. Trauer in der alten Kreisstadt: Michael Geschier ist tot. Der Ehren-Hutenmeister der Niederhutgemeinschaft Sankt Katharina ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Michael Geschier war in der Altstadt das Ehrenamt in Person. Insgesamt 40 Jahre war Michael Geschier Hutenmeister der Niederhut, zuvor 20 Jahre deren Chronist. Sein Herz schlug für Ahrweiler, seine Heimat, die er über alles liebte.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Weißenthurm. Kürzlich empfing die Stadt Weißenthurm eine Delegation aus der französischen Partnerstadt Courrières. Die Gruppe, bestehend aus dem Bürgermeister, dem Ersten Beigeordneten, einer Jazz-Band und mehreren Freunden, wurde von Stadtbürgermeister Johannes Juchem, den Beigeordneten Cedrik Klein und Karl-Heinz Schmalenbach, den Gastfamilien sowie einigen Ratsmitgliedern der Stadt herzlich begrüßt.

Weiterlesen

Benefizkonzert bringt 5.000 Euro für Kinder- und Jugendliche

Schloss Arenfels wird zur Bühne für den guten Zweck

Region. Im August verwandelte sich das Schloss Arenfels in Bad Hönningen in eine eindrucksvolle Konzertbühne. Gemeinsam mit dem Lions Club Remagen-Unkel „Mittelrhein“ lud das Schloss zu einem besonderen Benefizkonzert ein, bei dem das Heeresmusikkorps Koblenz die vielen Zuhörer begeisterte.

Weiterlesen

Dauerauftrag
Dauerauftrag
Rund ums Haus Daueranzeigr
Gesundheit im Blick
Baumfällung & Brennholz
Imageanzeige
Sonderseite Gesundheitsexperten Bad Neuenahr-Ahrweiler
Sonderseite Gesundheitsexperten Bad Neuenahr-Ahrweiler
Gesundheitsexperten in Bad Neuenahr-Ahrweiler
Auftrag Nr. AF2025.000354.0, Oktober 2025
Lukasmarkt
Stellenanazeige "Taxifahrer / Mietwagenfahrer"
Lukasmarkt
Kartoffelfest
Angebotsanzeige (August)
Betreuungskraft für die Grundschule "Am Sonnenberg"
Mitarbeiter für Verkauf/Büro (m/w/d)
Imageanzeige Blumen & Mehr
Kirmes in Ringen, 11. – 13.10.25