Joachim Heyna aus Ahrweiler präsentiert seinen neuen Roman„Natürlich Brot und Wein“

Was lange gärt, wird richtig gut

Was lange gärt, wird richtig gut

Joachiam Heyna mag es natürlich -das gilt für Brot, Wein, aber auch omane. Foto: privat

Ahrweiler. Joachim Heyna hat ein Herz für alles, was gärt. Ein guter und vollmundiger Ahrwein zum Beispiel. Oder ein erstklassiger Brotteig, der kaum mehr braucht außer Mehl, Wasser und Salz, wie der leidenschaftliche Hobbybäcker gesagt. Gutes will bei Heyna also Weile haben. Und so ist es wenig verwunderlich, dass sein neuer Roman natürlich ein paar Jährchen in der Schublade „gären“ musste. Jetzt ist das Werk - nach gut 16 Jahren Reifezeit - endlich erschienen. „Natürlich Brot und Wein“ heißt es, und allein der Titel verrät viel über den Inhalt des Ahrtaldramas. Und nein: Um die Flut geht es nicht, und das ist auch gut so. Vielmehr ist das Buch eine Laudatio an die Heimat des Wahl-Ahrtalers, der mittlerweile schon einige Jährchen in Ahrweiler lebt. Und tatsächlich zeichnet sich Heyna als profunder Beobachter aus: Wenn wir von der Weinfabrik Novovivum lesen, könnte die Bezeichnung sehr wohl aus der Denkstube eines findigen Ahrwinzers stammen. Was sich hinter dem Etikett „Weinfabrik“ verbirgt, ist allerdings ein Sakrileg vom Feinsten. Synthetischer Wein wird hier hergestellt, und dies käme im Ahrtal einem Kapitalverbrechen wie Meuchelmord gleich.

Ahrtaler Archetypen

Doch alles der Reihe nach: Im Zentrum der Geschichte stehen zwei Archetypen, die ihr Werk von den Altvorderen gelernt haben. Karl Weber, seines Zeichens Winzer aus Dernau und eifriger Verfechter der naturbelassenen Weinproduktion, hat eine Menge mit dem Ahrweiler Bäcker Ludwig Nagel gemeinsam. Auch der frönt der Tradition und backt Brot und Brötchen nach einem zweihundert Jahre alten Rezept. Das hört sich romantisch an, wird aber spätestens dann gemein, wenn der Wein-Revolutionär Dieter Hopper mit seiner Weinfabrik anrücken möchte und gleichzeitig die Bäckereikette „Backzauber“ im Ahrtal ihre Teiglinge unter das Volk bringt. Hinnehmen möchten weder Weber noch Nagel die Invasion. So schleust Weber seinen Kumpel Ronny hinter die Kulissen der „Novovivum“ - Weinindustrie und Nagel stampft dank weiblicher Hilfe das Brot-und-Wein-Oratorium aus dem Event-Boden. So weit, so gut. Doch gäbe es da nicht noch eiskalte Anwälte und weitere Herausforderungen, die die Hauptdarsteller zu meistern hätten...

Über den Autor

Joachim Heyna ist Wander- und Gästeführer im Ahrtal. Er schreibt seit seiner Jugend. Zu seinem Repertoire gehören Gedichte, Hörspiele, Theaterstücke, Drehbücher, Reiseberichte, Kurzgeschichten und Romane.

Natürlich Brot und Wein, Rhein-Mosel-Verlag, Broschur, Seiten: 386, ISBN: 978-3-89801-456-4, 14,90 Euro.