Landrätin Cornelia Weigand im Blick

Zwischen Fingerspitzengefühl und Vorschlaghammer

Zwischen Fingerspitzengefühl und Vorschlaghammer

Cornelia Weigand ist seit Februar 2022 im Amt. Foto: ROB

Zwischen Fingerspitzengefühl und Vorschlaghammer

Susanne Tack und Hermann Krupp interessieren sich für die Zukunft des Kreises.Foto: ROB

Kreis Ahrweiler. Es war wohl die bemerkenswerteste Landratswahl, die je im Kreis Ahrweiler stattfand: Ende Januar mussten sich die Bürgerinnen und Bürger des schwer von der Flutkatastrophe gezeichneten Kreises entscheiden, wer die Herausforderung annimmt, den Neuaufbau einer kompletten Region zu koordinieren. Cornelia Weigand stellte sich zur Wahl und gewann im ersten Wahlgang: Ohne Stichwahl und gegen drei weitere Bewerber. Seit der Amtseinführung im Februar sind einige Monate vergangen. Geht es nach Hermann Krupp, Chefredakteur von BLICK aktuell und Geschäftsführer des Krupp Verlages, und Susanne Tack, Junior-Chefin, bietet sich genau jetzt die ideale Zeit für einen ersten Rückblick auf die bisherige Amtszeit. Deshalb hatten Tack und Krupp die Landrätin Cornelia Weigand zu einem Redaktionsgespräch nach Sinzig geladen. Das Resultat war ein interessanter Austausch zu den Themen, die derzeit im Kreis Ahrweiler ganz oben auf der To-Do-Liste stehen: Neuaufbau, Energie und die Wohnungs- und Personalsituation kamen dabei auf den Tisch.

Susanne Tack machte den Anfang und bat um einen Rückblick auf die erste Zeit nach dem Amtseintritt. „Wie ist Ihr Eindruck Ihres ersten Halbjahres als Landrätin im Kreis Ahrweiler?“, möchte die Junior-Chefin wissen. Cornelia Weigands Start ins Amt war geprägt von einer Phase des Kennenlernens der Mitarbeiter, der Prozesse der Kreisverwaltung und den Aufgaben als Landrätin. Durch die weitreichende Zerstörung durch die Flut war dies eine komplexe Situation. Denn das Ahrtal sei immer noch die größte Baustelle Deutschlands. Weigand führte bereits in der Anfangszeit viele Gespräche mit Landesregierung, Verwaltungen und Verbänden. Ein Beispiel seien die Verhandlungen mit dem Land, die Abschlagszahlungen von 20 auf 40 Prozent für Flutbetroffene zu erhöhen, zumindest für Härtefälle. Dies sei nur nach vielen Gesprächen mit der rheinland-pfälzischen Regierung und nach entsprechenden Veröffentlichungen in der Presse gelungen. Themen wie diese gäbe es viele, sagt Weigand. Der Umgang mit Unwetterereignissen sei ein solches Feld. Durch die Erfahrungen im Ahrtal ständen hier Gespräche auf höchster Bundesebene an. Alles in allem, sei dies ein „sehr großer Mix“ an verschiedenen Aufgabenstellungen.

Auch, so Weigand, gelte es, sich Respekt zu erarbeiten. „Ich möchte das durch Machen schaffen“, sagt sie. Dabei sei es wichtig, abzuschätzen, welche Aufgaben mit „Fingerspitzengefühl“ und welche mit „Vorschlaghammer“ angegangen werden. Der Einstieg ins Amt sei unter dem Strich „normal unnormal“ gewesen. Entsprechend wäre auch der gegenwärtige Alltag als Landrätin.

Weg vom Schwarz-Weiß-Denken

Der Neuaufbau interessiert auch Hermann Krupp. „Wo steht das Ahrtal heute?“, möchte Hermann Krupp wissen. Cornelia Weigand wünsche sich einen „Aufbaualltag“ in den betroffenen Regionen. Natürlich gäbe es derzeit extrem viel Arbeit, aber immerhin könne man dann sehen, dass es voran gehe. Das sei im Moment noch nicht der Fall. Die Richtung sei aber bereits eingeschlagen. „Viele Sonderthemen sind jetzt behandelt und Privatleute und Unternehmer sind beim Thema Sanieren schon weit“, sagt Weigand. Manche seien bereits in der Planungsphase. Das stimme hoffnungsvoll. Dass es allerorts Probleme beim Thema Bauen gäbe, sei auch der Gesamtlage geschuldet. Die Schwierigkeiten bezüglich der Ressourcen- und Rohstoffknappheit, explodierende Zinsen und die Energiekrise schlagen sich auch im Ahrtal nieder.

„Wie ist denn die Stimmung im Ahrtal angesichts der großen Herausforderungen?“, hakt Krupp nach. „Es besteht eine gemischte Gemengelage“, ist sich die Landrätin sicher. Frustration gäbe es und „viele sind körperlich und geistig am Ende.“ Vor allem aufgrund der getätigten Versprechen, dass Hilfen zur Flut unbürokratisch und schnell ankommen würden. Das sei überhaupt nicht der Fall, sagt Weigand. Zumindest bei den Hilfen, die von Bund und Ländern in Aussicht gestellt wurden. Die Landrätin stellt die Frage in den Raum, ob man seinerzeit zu viel versprochen habe, was man nicht habe halten können. Die Schäden im Tal sind gravierend und der Wiederaufbau dauere, so ehrlich hätte man auch gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern sein sollen.

Auch Gewerbetreibende seien gerade von massiven Existenzängsten geplagt. Weigand rief in diesem Zusammenhang die Gesamtlage vor Augen. Viele haben schon bei Corona gelitten, jetzt kam noch die Flut oben drauf.

Positiv sei aber die Soforthilfe des Kreises zu bewerten, die tatsächlich in mehreren Chargen problemlos ausgezahlt wurden. Gute Arbeit haben auch die Schienen- und Straßenbauer der Deutschen Bahn und des Landesbetriebes Mobilität im Ahrtal geleistet. Weigand betont, dass es ohnehin nicht nur ausschließlich negative Stimmung gäbe. „Viele Menschen sehen den Fortschritt“, sagt sie. Es sei aber wichtig, dass man auch mit den Bürgerinnen und Bürgern spreche, die ein eher negatives Bild zum Thema Wiederaufbau haben. „Es ist nicht alles gut, aber es ist auch nicht alles schlecht“, weiß Weigand. Generell werde die Beurteilung der Situation auch durch die persönlichen Lebensbedingungen geprägt. Wer beispielsweise schon vor der Flut mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatte, sieht die jetzige Situation verständlicherweise sehr negativ. Wer vorher bereits gut situiert war, beurteilt die Lage eher positiv, sagt die Landrätin.

Von dem Schwarz-Weiß-Denken, dass alles entweder gut laufe oder schlecht, müsse man weg, sagt sie. Es gelte, die Situation differenzierter zu betrachten. Dass manche Politiker jedoch diese Denke fördern, sei für sie kontraproduktiv. Große Unterschiede beim Arbeitstempo bestünden auch bei den vielen Ministerien. Während im Gespräch mit manchen Landesministern und Staatssekretären Zusagen für beispielsweise Förderungen noch während eines Gesprächs getätigt werden - Weigand nennt hier exemplarisch das Umweltministerium für einen besonders positiven Fall -, benötigen andere Behörden lange, um eine Entscheidung zu treffen.

Sonderlösungen statt Bürokratie

„Wie sehen die nächsten Schritte in Bezug auf den Neuaufbau aus?“, möchte der BLICK aktuell-Chefredakteur wissen. Cornelia Weigand beschreibt zunächst den Ist-Zustand. „Derzeit entstehe sehr viel, das gibt einen Schub“, sagt sie. Dies sei auch normal, schließlich hat das Land Interesse das Milliardenpaket, das für den Wiederaufbau geschnürt wurde, zu verbauen. Dennoch müsste hier mehr Tempo reinkommen. Bund und Land sendeten Signale, dass man hier dran wäre. Aber die bürokratischen Hürden, seien weiterhin enorm. „Wir haben im Ahrtal im Gesamten über 2.600 Einzelmaßnahmen zum Wiederaufbau“, sagt Cornelia Weigand. „Und jede davon muss einzeln beantragt werden“, fügt sie hinzu. Der bürokratische Akt sei also gewaltig und behindernd. Denn dazu gehören per Gesetz EU-weite Ausschreibungen, Planungsverfahren und vieles mehr - und das dauert. „Wir müssen dringend für das Ahrtal Sonderlösungen finden, hier muss eine erhöhte Geschwindigkeit rein“, weiß Weigand. In der Kreisverwaltung arbeite man derweil mit Hochdruck daran mit der Umsetzung. Man plane einen einzelnen Fachbereich, der sich nur um den Wiederaufbau kümmere. Diesbezüglich warte man noch auf „grünes Licht“ seitens der Landesregierung.

Wo bleibt die Modellregion?

Zum Aufbau des Ahrtals hat Hermann Krupp noch eine Rückfrage. „Im Zuge des Wiederaufbaus soll das Ahrtal eine Modellregion werden. Davon merkt man aber derzeit wenig und aus den Ideen der Zukunftskonferenz ist auch wenig geworden. Warum ist das so?“, fragt er. Gerade zur Zukunftskonferenz hat Cornelia Weigand eine deutliche Meinung. Es mache den Anschein, dass hier ein „Brainstorming stattgefunden habe, zu Dingen, die schon längst da sind oder keine Priorität haben.“ Zusätzlich wurde zu jener Konferenz einseitig eingeladen: Hauptsächlich wurden Akteure der Wirtschaft gehört. Die Wirtschaft allein könne aber nicht den Wiederaufbau stemmen. „Jetzt ist die Büchse der Pandora geöffnet“, sagt Weigand. Der Weg, der zur Konferenz eingeschlagen wurde, sei also mehr oder weniger festgelegt. Ein Resultat sei die Forderung, eine kreiseigene GmbH zum Wiederaufbau zu gründen. Dazu fehle es aber an Zeit und Geld, sagt die Landrätin. Ein Beispiel dazu sei die Diskussion um die Seilbahn. „Touristisch macht eine Seilbahn Sinn, aber nicht als Teil des ÖPNV“, so Weigand.

Neuaufbau statt Wiederaufbau

Apropos Sinnhaftigkeit: „Beim Wiederaufbau wird durch die Hilfen nur der tatsächliche Wiederaufbau finanziert. Das scheint einen modernen Aufbau zu verhindern und viele Menschen verstehen das nicht“, findet Hermann Krupp. Auch das widerspräche dem oft propagierten Aufbau als Vorzeigeregion. Diese Ansicht teilte auch Cornelia Weigand. Grundsätzlich sei eine Modellregion nicht nur mit Aufbauprogrammen zu erreichen, sondern über ambitionierte Privatleute und Unternehmen. Ein Beispiel sei das Nahwärmenetz in Rech, dass tatsächlich Modellcharakter habe. Es sei wichtig zu verstehen, dass ein „Eins-zu-Eins“-Aufbau keinen wirklichen Sinn mache. Ein Beispiel seien die Grundschulen. Ab 2026 gibt es per Gesetz Ganztagsschulen. Aber die Schulen wären schon vor der Flut nicht mehr auf dem erforderlichen Stand und zu alt gewesen. Aber nur der „alte Zustand“ werde durch den Wiederaufbaufonds finanziell abgedeckt. Um den Anforderungen an eine Ganztagsschule gerecht zu werden, müssen die Gebäude allerdings neu saniert werden. Stand jetzt würde eine Schule „unmodern“ aufgebaut werden, um sie dann mit Fördergelder wieder nachträglich umzurüsten. Dabei könnte dies beim Aufbau in einem erledigt werden. „Wir brauchen hier eine sinnvolle Schnittstelle“, sagt Weigand angesichts der konfusen Lage. „Und das müssen wir auch dem Land klar machen.“

Viele Flutbetroffene möchten bleiben

Während der Flutkatastrophe wurde viel Wohnraum zerstört. Für Flutbetroffene wurden viele Übergangslösungen geschaffen wie Wohncontainer oder Tiny Houses. „Viele Betroffene leben noch in Notunterkünften“, weiß Susanne Tack und fragt: „Wie ist die Perspektive für diese Menschen?“ Die meisten Menschen, die derzeit in diesen Unterkünften eine Bleibe gefunden haben, arbeiten größtenteils an ihren Wohnhäusern, die noch nicht bewohnbar seien. Die Perspektive bestehe in den überwiegenden Fällen darin, nach erfolgter Sanierung wieder die Häuser zu beziehen. Dies gelte vor allem für die Ahrtaler, die in den Dörfern zuhause sind. Einen Perspektivwechsel gäbe es allerdings für die Städte. Viele der ehemaligen Einwohnerinnen und Einwohner in höherem Alter zogen gezielt an die Ahr, um einen „genussvollen Lebensabend“, wie Cornelia Weigand sagt, zu verbringen. Die Faktoren, um dies zu realisieren, sind durch die zerstörte Infrastruktur nicht mehr vorhanden. Anders sähe es in den Ortsgemeinden aus. Ein Beispiel sei das Containerdorf für Senioren in Dernau, dass ein sehr vitaler Ort mit viel Dynamik sei. Hieraus ergäben sich Inspirationen für Modelle des Zusammenlebens auch über die Flut hinaus, beispielsweise in Form von Generationenhäusern.

Der Kreis Ahrweiler verfügt über eine gut aufgestellte Wirtschaftsförderung. „Wie kann der Kreis diesbezüglich beim Wiederaufbau die Wirtschaft unterstützen?“, fragt Krupp. Generell stand seitens der Verwaltung die gleiche Frage im Raum. Es sei aber festzustellen, dass die kreiseigene Wirtschaftsförderung nur in begrenztem Maße flutbetroffenen Unternehmen helfen könne. Allerdings stehen die Wirtschaftsförderer den Gewerbetreibenden beratend zur Seite und unterstützen beispielsweise bei Bauanträgen. Cornelia Weigand lenkt in diesem Zusammenhang die Aufmerksamkeit auf den Tourismus, dem wichtigsten, wirtschaftlichen Zugpferd der Region. „Durch die Flut hat das Ahrtal traurige Berühmtheit erlangt“, weiß die Landrätin. Obwohl der Anlass negativ sei, gelte es diese Popularität sinnvoll zu nutzen. Der Weinbau und die Landschaft seien weiterhin attraktiv für viele Besucher. Um diese Faktoren in sinnvolle Bahnen zu lenken, bestünde die Idee einen Verein zu gründen, der Akteure aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft an einen Tisch bringt.

Hermann Krupp interessiert sich auch für eine Idee des Touristikers Andreas Wittpohl, ein „International Crisis Center Ahr“, kurz ICCA, zu errichten. Interessierte sollen sich hier über Katastrophen im Allgemeinen und der Flut im Speziellen informieren. Gleichzeitig soll das ICCA die Umgebung für Thinktanks schaffen, um eben jene Katastrophen zu vermeiden. „Was halten Sie von der Idee?“, möchte Krupp von der Landrätin wissen. Cornelia Weigand hält das ICCA-Konzept für eine gute und spannende Idee mit hohem touristischem Potenzial. Das Konzept passe sehr gut zum nahen UN-Standort in Bonn, gleiches gelte für den Bonn-Berlin-Ausgleich. Außerdem würde ein ICCA durch die Nähe des BABZ (Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung, ehemals AKNZ) zum Ahrtal passen. Über die Machbarkeit laufen derzeit bereits im Hintergrund Gespräche.

Den Kreis als Gesamtes sehen

Cornelia Weigand ist nicht nur Landrätin des Ahrtals, sondern des gesamten Kreises Ahrweiler. „Welche Themen sind derzeit für die Kommunen außerhalb der flutbetroffenen Regionen wichtig?“, möchte Susanne Tack wissen. Cornelia Weigand erklärt, dass es gerade im sozialen Bereich viel zu tun gäbe, beispielsweise im Bereich der bereits erwähnten anderen Wohnformen. Die Digitalisierung sei ein wichtiger Punkt, außerdem benötige es moderne Schulen im Kreis. Das Thema Energiewende gelte es noch etwas zu „pushen“, wie Cornelia Weigand sagt. „Allerdings sei hier bereits Bewegung reingekommen“, so die Landrätin. Gerade durch die gegenwärtige Energiesituation werde Wasserstoff als Energieträger immer wichtiger. Ob Wasserstoff auch ein Energielieferant für den Kreis sein kann, soll eine aktuelle Umfrage beantworten. Grundsätzlich arbeite man mit Hochdruck daran, dass der AW-Kreis klimaneutraler wird.

„Wie ist es um die gegenwärtige Personalsituation in der Kreisverwaltung bestellt?“, möchte Krupp wissen. „Es gäbe Gerüchte, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überlastet wären“, fügt er hinzu. Angesichts der monumentalen Auswirkungen der Flut, sei es laut Cornelia Weigand kein Wunder, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter voll ausgelastet wären. „Wäre die jetzige Situation nicht herausfordernd, hieße es ja, dass vorher in der Kreisverwaltung nur Däumchen gedreht wurde.“ Natürlich sei die Situation angespannt, aber die Gemengelage sei auch extrem fordernd. Deshalb suche man Personal. Viele Stellen, die ausgeschrieben wurden, seien bereits besetzt. Aber nicht alle. Grundsätzlich gestalte sich die Suche nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als schwierig. Denn der Konkurrenzdruck sei hoch. Übergeordnete Behörden bezahlen besser, gleiches gilt für die Verwaltungen im Nachbarland Nordrhein-Westfalen. Die derzeit hohe Fluktuation sei schade, aber natürlich. „Menschen mit Wissen verlassen die Kreisverwaltung und neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ohne Wissen kommen rein“, resümiert Weigand. Das sei an sich nicht erstrebenswert. Letztendlich sei eine Fluktuation in der Belegschaft bei einer Verwaltung mit 600 Beschäftigten dennoch nichts Ungewöhnliches.

Zufriedenheit statt Normalität

Susanne Tack hat noch eine finale Frage an die Landrätin. „Wann wird sich die Situation im Ahrtal wieder normalisiert haben?“, möchte die Junior-Chefin wissen. Cornelia Weigand korrigiert die Fragestellung. Wichtig sei nicht, wann der Alltag wieder normal werde, sondern wann die Menschen wieder zufrieden seien. Positive Trends gäbe es und gerade bei den Menschen, die ein mittleres Schadensbild haben, tut sich etwas und viele können wieder einziehen. Bis allerdings Schulen und Brücken wieder stünden, dauere es noch fünf bis zehn Jahre. Manches werde überhaupt nicht mehr aufgebaut, sagt Weigand. So werden die Narben der Flut, zum Beispiel in Form von Bauruinen, noch lange sichtbar bleiben. Wichtig sei eine Antwort, wie mit der neuen Bausituation am Ahrufer umgegangen werde. Cornelia Weigand ist sich sicher, dass in den Bereichen, an denen nicht mehr gebaut werden darf, neuer Raum für Möglichkeiten der Freizeitgestaltung entstehen kann. „Da hängt dann auch viel Lebensqualität dran“, sagt Weigand abschließend.

ROB