Fünf Bürgermeister präsentierten Resolution zum präventiven Hochwasserschutz

Brohlbach: Jetzt ist die Politik gefordert

Brohlbach: Jetzt ist die Politik gefordert

Bei Niedrigwasser erscheint die Mündung des Brohlbaches harmlos.Foto: HE

Brohlbach: Jetzt ist die Politik gefordert

Diese Bilder aus vergangenen Tagen zeigen die verheerenden Folgen der Flutkatastrophe im Brohltal, aber auch im Vinxtbachtal.Foto: HE

Brohlbach: Jetzt ist die Politik gefordert

Gekommen waren die Bürgermeister aus dem Brohltal (v.l.): Walter Schneider, Sebastian Schmitt, Dr. Frank Gondert, Marcel Caspers, Rolf Hans und Christoph Bürger (re.). Unterstützt wurden sie von CDU-Landtagsabgeordneter Petra Schneider, Kreisbeigeordnetem Friedhelm Münch und Bürgermeister Dieter Felten sowie zahlreichen Kommunalpolitikern.Foto: HE

Brohlbach: Jetzt ist die Politik gefordert

Zerstörung beim Hochwasser der Vergangenheit im Bereich der Mosenmühle. Im Hintergrund die Schweppenburg.Quelle: Rainer Mosen

Brohlbach: Jetzt ist die Politik gefordert

Solche „Verstopfungen“ können im Ernstfall zu Rückstaus führen.Foto: HE

Brohl-Lützing. Die Ortsgemeinden, die am Lauf des Brohlbach bis hinauf zur Quelle in Hannebach liegen, hatten sich der Resolution, initiiert vom Brohl-Lützinger Bürgermeister Dr. Frank Gondert, angeschlossen und diese in ihren Räten verabschiedet. In dieser wird der präventive Hochwasserschutz für die Anliegergemeinden des Brohlbaches gefordert, erweitert um die des Vinxtbachtales. Deren Anlieger sind zum Teil in der Verbandsgemeinde Brohltal und in der VG Bad Breisig beheimatet. „Beide Gewässer liegen in V-förmigen Tälern“, so Dr. Frank Gondert in seiner Rede. „Die Flutkatastrophe an der Ahr hat uns gezeigt, was im Extremfall auch bei uns passieren kann“. Und damit liegt er nicht falsch, denn die Geschichte hat bereits gezeigt, welche Ausmaße Hochwasserereignisse im Brohltal und im benachbarten Vinxtbachtal annehmen können. Hierzu heißt es in der Resolution: „Bei dem Starkregenereignis mit anschließender Flutwelle in Brohl am 11. Juni 1859 wurden 40 Menschen getötet. Die Brücken und Straßen wurden zerstört, die Eisenbahnbrücke über den Brohlbach wurde vernichtet, so dass die erst am 15. November 1858 in Betrieb genommene Strecke Rolandseck-Koblenz für längere Zeit gesperrt war. Am 23. Juni 1888 waren nach einem neuerlichen Starkregenereignis ebenfalls Tote zu beklagen.“ Und... „Lassen Sie unsere Bevölkerung nicht schutzlos“, geht der Appell an die Regierungen. „Kein Verantwortlicher in Bund oder Land soll nach diesem Aufruf sagen, eine zukünftige Flutwelle im Brohltal sei eine unvorhergesehene Naturkatastrophe.“

Starke Worte, denen sich die Kommunalpolitiker der Region anschlossen und demonstrativ das Papier präsentierten.

Gefordert werden darin effektive Warnsysteme wie Cell-Broadcasting, also Textnachrichten auf Telefone, aber auch eigene Sirenentöne für die verschiedenen Warnungen. Dazu muss natürlich das Alarmsystem ertüchtigt werden, damit ausreichend Sirenengeber vorhanden sind. Des Weiteren werden Schutzbauwerke benötigt, die Flutwellen durch Orte wie Brohl-Lützing verhindern oder zumindest abmildern können und ein spezieller „Geldtopf“, damit diese Maßnahmen auch durchgeführt werden können. „Dies alles soll helfen, den Menschen in den Flusstälern für die Zukunft Sicherheit für Leib und Leben zu bieten“, so das Resümee.

Gekommen waren die Bürgermeister aus dem Brohltal Walter Schneider (Burgbrohl), Sebastian Schmitt (Niederdürenbach), Rolf Hans (Niederzissen und VG) und Christoph Bürger (Oberzissen). Angeschlossen hatten sich Waldorfs Bürgermeister Dieter Felten, der bereits in der letzten Sitzung des Verbandsgemeinderates Bad Breisig angeregt hatte, auch die Gemeinden am Vinxtbach mit in die Resolution einzuschließen, was bei den Ratsmitgliedern auf breite Zustimmung gestoßen war. Kreisbeigeordneter Friedhelm Münch hatte das Interesse des Kreises im Gepäck und als Beigeordneter der Stadt Sinzig war Hans Werner Adams gekommen. Sie alle unterstützten und befürworteten die Resolution ebenso wie die Mitglieder der Räte, die zum Ortstermin gereist waren.

Im Anschluss an diese Erklärung konnten sich die Kommunalpolitiker bei einem Ortsrundgang von der Situation des Brohlbachdurchflusses in Brohl-Lützing ein Bild machen und waren sich einig: Hier und auch in den Nachbargemeinden muss etwas passieren.