Die Brücke aus dem Jahr 1963 muss modernisiert werden

B 9: Ab sofort nur noch 30 km/h auf Anteltalbrücke

B 9: Ab sofort nur noch 30 km/h auf Anteltalbrücke

Symbolbild. Foto: pixabay.com

Andernach. Bei der Antelbrücke Andernach handelt es sich um eine vorgespannte Stahlverbundbrücke aus dem Jahr 1963 im Verlauf der Bundesstraße B 9 zwischen Koblenz und Bonn. Die Brücke überspannt das namensgebende Anteltal bei Andernach. Der Brückenüberbau besteht aus zwei zusammengesetzten Stahllängsträgern, welche im Abstand von 2,5 m durch Stahlquerträger und die oberhalb der Längsträger befindliche und zweiachsig vorgespannte Fahrbahnplatte aus Spannbeton miteinander verbunden sind.

Die so vorgespannte filigrane Stahlverbundbrücke überquert mit ca. 162 Meter über drei Felder das Anteltal. Der Querschnitt des Überbaus hat eine Gesamtbreite von ca. 20 Meter. Diese Breite ermöglicht auf der Brücke je Fahrtrichtung zwei Fahrspuren in Richtung Koblenz und Bonn.

Verschiedene Maßnahmen notwendig

Das Bauwerk wurde auf Veranlassung des Landesbetriebes Mobilität nach der „Richtlinie zur Nachrechnung von Straßenbrücken im Bestand“ des Bundes einer statischen Nachrechnung unterzogen. Aufgrund von Defiziten in den Ergebnissen der Brückennachrechnung, verschiedener Schäden und dem fortgeschrittenen Alter der Brückenkonstruktion muss diese langfristig durch einen Neubau ersetzt werden. Um die Tragfähigkeit und Verkehrssicherheit bis dahin sicherzustellen, soll das Bauwerk nunmehr ertüchtigt und instandgesetzt werden. Dazu ist es vorgesehen, folgende Maßnahmen zu ergreifen:

- Abstützung des Brückenüberbaus in den Feldern durch zusätzliche Stützen.

- Lasteinleitung in die neuen Stützen durch Anheben des Brückenüberbaus zur Entlastung des Längstragwerkes

- Zusätzliche Verstärkung und Stabilisierung der Längsträger des Überbaus durch die Montage - Einbau einer Stahl-/Gitterrostkonstruktion an der Unterseite der Fahrbahnplatte

- Austausch der Brückenlager auf den Widerlagern

- Instandsetzung der Brückenpfeiler mit Spritzmörtel

- Instandsetzung und Verstärkung der Widerlager

Im Rahmen der Ausführung dieser Arbeiten wird es zu unterschiedlichen Verkehrsführungsphasen auf der Bundesstraße 9 im Bereich der Brücke kommen. Es ist hierbei auch notwendig, zeitweise einzelne Fahrspuren einzuziehen, um bspw. den Brückenlagertausch oder die Instandsetzungsmaßnahmen an den Widerlagern durchführen zu können. Über detaillierte Angaben zu Verkehrsführungen während der Bauzeit wird der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Cochem-Koblenz sukzessive berichten.

Die Instandsetzungsplanung, Ausschreibung und Vergabe erfolgte durch den LBM Cochem-Koblenz, Fachgruppe Konstruktiver Ingenieurbau, in Zusammenarbeit mit dem Büro Henneker-Zillinger-Ingenieure aus Bonn. Der Auftrag zur Ausführung der v.g. Arbeiten wurde nach Öffentlicher Ausschreibung im August 2022 an die Firma Leonhard Weiss aus Langen vergeben. Derzeit werden von dort Abstimmungen mit dem LBM getroffen und vorbereitende Arbeiten durchgeführt, bevor die Baumaßnahme bei entsprechender Witterung planmäßig im Frühjahr dieses Jahres vor Ort beginnen soll.

Kosten von 6,0 Millionen Euro

Die Oberbauleitung und die Bauüberwachung übernimmt seitens des LBM Cochem-Koblenz das Baubüro Kruft. Die Gesamtkosten der Instandsetzungsmaßnahme betragen rund 6,0 Mio. Euro Kostenträger ist der Bund. Es ist mit einer Bauzeit vor Ort von ca. 1,5 Jahren zu rechnen.

Die Geschwindigkeit im Bereich der Anteltalbücke wird ab sofort auf 30 km/h reduziert. Durch diese Maßnahme wird den dynamischen Beanspruchungen des Tragwerks infolge der Verkehrsbelastung entgegengewirkt. Weiterhin werden kurzfristige prophylaktische zusätzliche Sicherungsmaßnahmen an den Widerlagern unterhalb der Brücke erfolgen.

Pressemitteilung LBM