Allgemeine Berichte | 11.07.2022

Engagierte Helfer und überwältigende Spendenbereitschaft: Die Mitarbeiter der Katholische Kita gGmbH Koblenz blicken auf ein bewegendes Jahr zurücl

Kitas im Flutgebiet: Zwischen Dankbarkeit und Zuversicht

Ein umgebauter Überseecontainer dient als Spielfläche.  Foto: privat

Bad Neuenahr-Ahrweiler/Dernau. Als die Flutkatastrophe im Juli 2021 im Ahrtal für eine Welle der Zerstörung sorgte, waren auch die 12 Kitas in der Gesamteinrichtung Ahr-Eifel in Betriebsträgerschaft der Katholische Kita gGmbH Koblenz betroffen.

Die ersten Tage nach der Flut waren von Unwissenheit geprägt. Die Sorge um Mitarbeitende war groß, das Ausmaß der Zerstörung unbekannt. Da das Mobilfunknetz zusammengebrochen war und viele Straßen nicht befahrbar waren, dauerte es, bis die Gewissheit einige Tage später folgte. Alle Mitarbeitenden waren in Sicherheit. Jedoch wurden durch die Flutkatastrophe fünf Einrichtungen in Betriebsträgerschaft der Katholische Kita gGmbH Koblenz komplett zerstört.

Die Einrichtungen Kita St. Laurentius, Kita Blandine-Merten-Haus und Kita St. Pius in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Kita St. Mauritius in Bad Neuenahr-Ahrweiler-Heimersheim und Kita St. Johannes der Apostel in Dernau sind sonst bunte und fröhliche Orte. Nach der Flutkatastrophe standen die Kitas meterhoch unter Wasser. Was blieb, waren brauner Schlamm, zerstörte Spielgeräte, einsturzgefährdete Gebäude und eine unglaubliche Welle der Hilfsbereitschaft.

Zahlreiche freiwillige, ehrenamtliche und hauptamtliche Helferinnen und Helfer haben in den Wochen nach der Flutkatastrophe die Kitas von Müll und Schlamm befreit.

Engagierte Helfer und unbürokratische Hilfen

Dank der engagierten Hilfe und unbürokratischen Unterstützung vieler Beteiligter konnten die fünf zerstörten Einrichtungen in Provisorien unterkommen. Ehemalige Grundschulen und Gemeinderäume wurden zu Kitas umfunktioniert, hochwertige Zelte aufgebaut oder in anderen Kitas der Katholische Kita gGmbH Koblenz wurde Platz für weitere Kinder geschaffen. Dank dem vielseitigen Einsatz konnte der Kita-Betrieb schnell wieder aufgenommen werden.

Es fehlte jedoch an allem, um den Kindern ein Stück weit Sicherheit und Normalität bieten zu können. Aus ganz Deutschland haben sich Kitas und Fördervereine sowie viele Einrichtungen der Katholische Kita gGmbH Koblenz gemeldet und eine Vielzahl an Sachspenden angeboten. Für die Standortleitungen der betroffenen Kitas war es somit möglich, aus einem Katalog an Angeboten die benötigten Gegenstände für die Gruppen-, Ess-, und Bewegungsräume sowie Spiel- und Bastelmaterialien zu wählen. Die großzügigen Helfer transportierten ihre Sachspenden zu den Provisorien und nahmen dafür zum Teil stundenlange Autofahrten in Kauf. Dank dieser unglaublichen Unterstützung konnten die Kitas eingerichtet werden, die Kinder wieder mit Spielgeräten spielen und die ersten Monate nach der Flutkatastrophe bewerkstelligt werden.

Diese Hilfsbereitschaft und Unterstützung zu erfahren, hat allen Mitarbeitenden der betroffenen Kitas unglaublich viel bedeutet.

Flexible Containerlösungen

Mittlerweile sind fast alle Kitas in längerfristigen Provisorien, wie z.B. Containerlösungen untergebracht. Diese befinden sich nicht immer in unmittelbarer Nähe zum zerstörten Gebäude, weswegen für viele Kinder der Tag mit einer Busfahrt, z.B. auf die Grafschaft beginnt.

Dort sind die Kita St. Pius und die Kita Blandine-Merten-Haus nun in hochwertigen Modul-Containern untergebracht. „Wir kommen hier langsam an“, berichtet eine Standortleitung.

Die Kita St. Mauritius ist schon seit November 2021 in ihr langfristiges Provisorium, einer Containerlösung in Heimersheim gezogen. Standortleitung Sabine Sausen berichtet, dass in der neuen Kita mehr Platz zur Verfügung steht, um das pädagogische Konzept weiter auszubauen.

Die Kita St. Laurentius ist seit der Flutkatastrophe im Kloster Calvarienberg in Ahrweiler untergebracht und kann dort, unweit der zerstörten Kita den Kindern einen sicheren Ort bieten.

Für die Kita St. Johannes der Apostel steht in einigen Wochen noch ein Umzug an. Die Kita wird in Containern auf dem Gelände der NS-Gedenkstätte Rebstock, unweit von Dernau ziehen. Dort steht den Kindern und dem Kita-Team mehr Platz, z.B. für einen Bewegungsraum, zur Verfügung.

Nach einem herausfordernden Jahr blicken die Standortleitungen mit ihren Teams zuversichtlich in die Zukunft, denn die Planungen für die Neubauten der Kitas sind bereits angelaufen und die Hilfe und Unterstützung bricht nicht ab.

überwältigende Spendenbereitschaft

Überwältigend war die Spendenbereitschaft, die die betroffenen Kitas erfahren haben. Beträge jeglicher Art sind für die Kitas und Mitarbeitenden eingegangen. Für die überregionale Aufmerksamkeit, das Engagement und die Großzügigkeit jedes Einzelnen sind alle Verantwortlichen der Katholische Kita gGmbH Koblenz überaus dankbar.

Ein Teil der Spendensumme wurde genutzt, um die Provisorien mit Mobiliar, Spielgeräten, Büchern und einer allgemeinen Ausstattung einzurichten. Ein weiterer Teil des Geldes ist für die Ausstattung der neuen Einrichtungen geplant. Dank der vielfältigen Unterstützung blicken die betroffenen Einrichtungen hoffnungsvoll in die Zukunft und sind dankbar, den Kindern wieder einen fröhlichen und unbeschwerten Ort bieten zu können.

Für die Mitarbeitenden der Katholische Kita gGmbH Koblenz, die aus dem Ahrtal kommen oder in den zerstörten Kitas arbeiten, war das vergangene Jahr keine leichte Zeit. Dennoch haben sie selbstlos mitangepackt und geholfen, auch wenn sie, Familie und Freunde selbst betroffen waren.

Das Anpassen an die neue Arbeitssituation, die Leistung in dieser außerordentlichen Zeit, die Bewältigung vieler Herausforderungen, das Engagement und die Unterstützung haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die Einrichtungen schnell wieder den Kita-Betrieb aufnehmen konnten und den Kindern ein sicheres Umfeld bieten konnten.

Große Dankbarkeit

Ein großer Dank richtet sich an die Eltern und Sorgeberechtigten. Sie haben die Kitas durch ihr Verständnis und ihre Mithilfe unterstützt, wenn aufgrund der oft eingeschränkten Rahmenbedingungen ihre Kinder zu Hause betreut werden mussten oder neue Fahrtwege zu bewältigen waren.

Für ihr Vertrauen und ihre Geduld bedanken sich alle Standortleitungen und Mitarbeitenden in den Kitas von Herzen.

Ein bewegendes und emotionales Jahr

Ein bewegendes und emotionales Jahr liegt hinter allen Verantwortlichen. Ein Jahr, dass viel Kraft gekostet hat, aber auch ein Jahr, in dem nie die Hoffnung gefehlt hat.

Die Katholische Kita gGmbH Koblenz möchte sich von Herzen bei allen bedanken, die die Einrichtungen auf vielfältige Weise unterstützt haben und sich für eine bunte und fröhliche Zukunft der Kitas engagiert haben.

Pressemitteilung

Katholische KiTa gGmbH Koblenz

Ein umgebauter Überseecontainer dient als Spielfläche. Foto: privat

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