Seit dem Fahrplanwechsel kommt es zu massiven Problemen mit den Verkehrsbetrieben Rhein-Eifel-Mosel

Kreis Mayen-Koblenz: Schulbus-Chaos und kein Ende in Sicht?

Kreis Mayen-Koblenz: Schulbus-Chaos und kein Ende in Sicht?

Auch eine Woche nach Start der neuen Fahrpläne ist der Schaukasten an der Bushaltestelle Miesenheimer Str. /IGS noch leer. Foto: UBU

Kreis MYK. Die neuen Busfahrpläne, die seit Montag vergangener Woche gelten, sollten ursprünglich Verbesserungen mit sich bringen, stattdessen gibt es vor allem im Schulbus-Betrieb in den Bereichen Maifeld, Pellenz, Andernach und Vordereifel massive Probleme. Zuständig hierfür sind die zum französischen TransDev-Konzern gehörende Verkehrsbetriebe Rhein-Eifel-Mosel (VREM). Viele Busse des Unternehmens kamen entweder überhaupt nicht oder mit erheblicher Verspätung. Einige seien auch einfach an der Haltestelle vorbeigefahren, berichteten einige Jugendliche, die am vergangenen Montag fast 40 Minuten an der Haltestelle Miesenheimer Straße/IGS auf ihren Bus warteten. Eine Orientierung nach der nächstmöglichen Fahrgelegenheit war nur per App möglich, denn neue Fahrpläne hängen, zumindest an dieser Haltestelle, bis heute keine aus.

So wie den Schülern aus der Pellenz, erging es vergangene Woche Hunderten von Schülern und Kindergartenkindern. „Ich habe meine Kinder die gesamte Woche über mit dem Auto zur Schule fahren müssen“, erzählt Stefan Grove aus Polch, dessen beide Töchter das Gymnasium in Münstermaifeld besuchen. „Die Busse kamen entweder überhaupt nicht oder hielten an falschen Haltestellen“. Erschwerend käme hinzu, das viele Busfahrer weder streckenkundig noch adäquat der deutschen Sprache mächtig waren. „Eine Kommunikation sei nur per Google-Translater möglich gewesen“, weiß Grove von Berichten vieler besorgter Eltern.

39 Busfahrer seien kurzfristig wegen Krankheit ausgefallen, teilt der VREM-Geschäftsführer Cornelius Kournettas mit. „Wir werden mit unfassbaren Schilderungen von Fahrgästen und besorgter Eltern konfrontiert“, so Landrat Dr. Alexander Saftig und Stephan Pauly, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel (VRM). „Wenn viele Busfahrer gleichzeitig ausfallen und es keine personellen Reserven gibt, dann hat das natürlich auch Auswirkungen auf den Fahrbetrieb“, erklärt Pauly. Davon unabhängig sei aber auch festzustellen, dass in der Vorbereitung nicht alle Hausaufgaben vom Verkehrsunternehmen erledigt wurden. So fehlten beispielsweise an den Bushaltestellen zum Linienstart die neuen Fahrpläne in den Schaukästen. Trotz Schulungen, konnte seitens VREM nicht sichergestellt werden, dass die eingesetzten Busfahrer ortskundig und adäquat der deutschen Sprache mächtig sind. Saftig ergänzt, das an Haltestellen vorbeigefahren oder sogar komplett andere Routen gewählt worden seien, auf denen der Bus eigentlich nichts verloren habe. Neben den organisatorischen Mängeln in der Betriebsführung erreichte das Kreishaus auch Hinweise, die zu erkennen gäben, dass unter dem Chaos auch die Sicherheit der Fahrgäste leide. „Das ist nicht akzeptabel, denn die Verkehrsunternehmen haben eine hohe Verantwortung gegenüber den Mitfahrenden“, so Landrat und Pauly unisono.

Kreis erteilt Unternehmen eine Abmahnung

Um übergangsweise wenigstens die Schülerverkehre sicherzustellen, hatten der Landkreis und der VRM die Transdev dazu aufgefordert, alle Kräfte in eine reibungslose Erbringung der Schülerverkehre sicherzustellen und die dazu erforderlichen Umplanungen der Dienstpläne vorzunehmen. „Dies sei zwar erfolgt und heute sind bereits mehr Kinder zur Schule gekommen, doch einen vollständig funktionierenden Schülerverkehr gebe es bis heute nicht – vom regulären Betrieb aller Fahrten ganz zu schweigen“, so Landkreis und VRM. Aufgrund dieses nicht zu akzeptierenden Zustandes wird dem Unternehmen gegenüber eine Abmahnung ausgesprochen. Die zuständige Aufsichtsbehörde für den ÖPNV auf Landesebene werde ebenfalls eingeschaltet.

Währenddessen versucht der Verkehrsverbund aufgrund der zahlreichen krankheitsbedingten Ausfälle weiterhin mit allen Kräften regionale verfügbare Busfahrer anderer Unternehmen zur Unterstützung zu vermitteln.

Der Kreis weist nochmals darauf hin, dass sämtliche Fahrt- und Taxikosten aufgrund ausgefallener Fahrten von der Transdev übernommen werden. Das Formular dazu gibt es unter anderem unter www.kvmyk.de. Die Unternehmens-Hotline ist unter 02633/2009600 zu erreichen, um Fahrgästen Auskünfte zu geben. Die jeweils am nächsten Tag absehbar ausfallenden Linien werden am Vortag durch die Transdev mitgeteilt und auf der Homepage des VRM unter www.vrminfo.de veröffentlicht.