Allgemeine Berichte | 25.08.2025

Moselort Mesenich erinnert an Figur aus der Mythologie

Sagenumwobener „Hoogemaan“ in der Mosel verankert

Am Mesenicher Moselufer wurde kürzlich der sagenumwobene „Hoogemaan“ als schwimmende Boje im Fluss verankert. Fotos: TE

Mesenich. In einer ohnehin sehr rührigen Dorfgemeinschaft, vor allem wenn es um die Bewahrung und Präsentation der historischen Ortsgeschichte geht, hat das Trio Richard Mentges, Hugo und Martin Arens mit einer neuen Aktion die in der Heimat-Mythologie verankerte Geschichte über den „Hoogemaan“ (Hakenmann) wieder öffentlichkeitswirksam aufgegriffen.

Ob nun Märchenfigur oder Sagengestalt - im Moselort hat man sich wohl auf sagenhafte Märchengestalt geeinigt. Um die Erinnerung an diesen auch Wassergeist genannten Bösewicht aufrechtzuerhalten, wurde bereits am Kulturweg „Mesenicher Steinreichskäpp“ ein entsprechendes Relief installiert, was unisono auf Zustimmung, großes Interesse und entsprechende Nachfragen traf. Da besagter Hakenmann aber eigentlich in die Mosel gehört, wurde er jetzt auch als Kunstfigur im Flussbett verankert.

Dies in Form einer schwimmenden Boje in Ufernähe. Hier soll er nach mündlicher Überlieferung Schiffsleute, Fischer, Waschfrauen und vor allem Kinder in die Moselfluten gezogen haben, die dem Heimatfluss zu nahe kamen. In früherer Zeit, als die Mosel noch nicht durch Stauwerke schiffbar war, konnte sie nur mit Booten befahren werden. Um sich besser vom Ufer abstoßen zu können oder andere Boote an sich heranzuziehen, benutzten die Schiffer damals lange Holzstangen mit Eisenspitze und Haken („Hoakestang“).

Die blieben oftmals am steinigen Untergrund hängen und verhakten sich. Wobei das Gerücht entstand, dass unter Wasser jemand daran ziehen würde. Parallel dazu war der Fluss damals noch ein wildes Gewässer mit vielen Untiefen und Strudeln. So war der „nasse Tod“ früher auch ein ständiger Begleiter im ufernahen Moselort.

Immer wieder ertranken unerfahrene Kinder, aber auch zahlreiche Erwachsene aus erklärlichen oder unerklärlichen Gründen. Als Verursacher beziehungsweise Schuldiger für diese unglücklichen Ereignisse musste letztendlich der sagenumwobene „Hoogemaan“ herhalten.

Vor allem am Abend, bei einbrechender Dunkelheit oder dichten Nebelschwaden über dem Fluss, schrieb man das Glucksen und Gluckern der Moselwirbel, einhergehend mit den dumpf klingenden Schiffshörnern und sonstigen Geräuschen, dessen Todesgesang zu. Die permanenten Warnungen vor dem Wassergeist waren auch mit ein Grund dafür, dass viele Moselanwohner nicht schwimmen konnten.

„Hoogemaan“ im Wasser

Und ging man über den Friedhof, so machte man oft Bekanntschaft mit Grabsteinaufschriften der Opfer des „Hoogemaans“, die einen immer wieder an die Gefahren erinnerten. Dem bekannten Künstler und Bildhauer Turgut Gül (Alf) war es demnach vorbehalten die Figur des „Hoogemaan“ neu zu erschaffen, die jetzt, nach offizieller Genehmigung durch das Wasserstraßen- u. Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn, bei Stromkilometer 66,5 das Mesenicher Moselufer mit langer „Hoakestang“ und bösem Blick überwacht. TE

Mit bösem Blick und einer langen Hakenstange überwacht die Sagengestalt ab sofort die Mesenicher Moselgestade.

Mit bösem Blick und einer langen Hakenstange überwacht die Sagengestalt ab sofort die Mesenicher Moselgestade.

Weitere Themen

Am Mesenicher Moselufer wurde kürzlich der sagenumwobene „Hoogemaan“ als schwimmende Boje im Fluss verankert. Fotos: TE

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Joachim Datko: Bei der Bundestagswahl haben die Wähler der AfD 24 % der Sitze anvertraut (152 von 630). Ich bin von Anfang an AfD-Wähler. Bei der Kommunalwahl in Bayern werde ich, wie immer, AfD wählen. Für mich sind...
  • Boomerang : Eine tolle Aktion. Es dauert ja auch nur knapp 100Jahre bis sie ihre Vorgänger ersetzen werden. Aber Hauptsache ein toller Radweg. Wer braucht schon Bäume. Das gleiche geschieht am Moselufer, zwischen Gülser Brücke und Ruderclub.

Quiz: Wie gut kennt ihr euch in der Eifel aus?

  • H. Schüller: Sie meinen sicher "Reaktivierung", denn wiederaufgebaut werden muss die vorhandene Strecke nicht. Aber ich bin auch Ihrer Meinung, dass diese Bahnstrecke dringend ebenso reaktiviert gehört wie die Reststrecke...
  • Ursula Buchholz: Die Frage 10 stimmt so nicht. Ab Kaisersesch fährt die Eifelquerbahn nicht mehr - leider. Über den Wiederaufbau der Strecke wird noch heftig gestritten.
Dauerauftrag 2025
Innovatives rund um Andernach
Vereinbarter Test-Sonderpreis
Innovatives rund um Andernach
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0572#
Titeleckfeld
Altenahrer Sternstunden
Empfohlene Artikel

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Wer im Kreis Ahrweiler auf den Bus angewiesen ist, braucht manchmal eines: Geduld. Ein Leser schildert gegenüber BLICK aktuell, eine Situation, die Pendler, Schüler und Senioren nur zu gut kennen: Busse, die deutlich vor der Zeit an der Haltestelle abfahren, überhaupt nicht erscheinen oder so massiv verspätet sind, sodass der Anschluss verpasst wird. Für Betroffene bedeutet das geplatzte Termine und lange Wartezeiten.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Koblenz. Das landesweit bedeutende Infrastrukturprojekt zur Erneuerung der B 49 zwischen Koblenz-Moselweiß und Koblenz-Lay mit Anbau eines neuen Rad- und Gehweges macht große Fortschritte: Der Verkehr auf der B49 kann im entsprechenden Abschnitt bald wieder fließen, da die Vollsperrung in der kommenden Woche aufgehoben werden kann.

Weiterlesen

CDU Senioren-Union Maifeld

Jahresabschluss gefeiert

Polch. Der Vorstand der CDU Senioren-Union Maifeld hatte zur vorweihnachtlichen Adventsfeier und Jahresabschluß 2025 ins @viedel in Polch geladen.

Weiterlesen

Dauerauftrag
Hausmeister
Dauerauftrag
Dauerauftrag 2025
Dauerauftrag 2025
LBS/Sparkassenverband Rheinland-Pfalz, Mainz
Innovatives rund um Andernach
Imageanzeige Dauerauftrag 12/2025
Imagewerbung
Imageanzeige
Stellenanzeige
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0572#
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0572#
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0572#
Stellenanzeige
Ausstellung
Dauerhafte Haarentfernung
Weihnachtsmarkt Rheinbach
Stellenanzeige Versand