Allgemeine Berichte | 26.10.2021

Armuthsbach und Buchholzbach zerstörten Steinmetzbetrieb in Schuld

Schotterproduktion fürs Ahrtal ist angelaufen

Familie Kaspers: „Aufgeben ist keine Option!“

Waldemar Kaspers und Tochter Heike im Steinbruch beim Verladen eines Findlings, der die Überschwemmung überstanden hat. Fotos: privat

Schuld.Nicht nur die Ahr trat in der Nacht zum 15. Juli über die Ufer und richtete unglaubliche Schäden an. Auch ihre Zuflüsse, der Armuthsbach und Buchholzbach, die bei Schuld in die Ahr münden, hinterließen grausame Bilder der Zerstörung. Ihnen fiel auch der seit 60 Jahren in Schuld ansässige Steinmetzbetrieb Natursteine Kaspers zum Opfer. Durch die Flutkatastrophe wurde das Lebenswerk von zwei Generationen nahezu vollständig verwüstet. „Der Betrieb mit Produktionshallen, Maschinen, Verwaltungsgebäude und Wohnhaus, alles zerstört. Mehrere Lkw, ein Pick-up und Stapler, teils Jahrzehnte alte Sägen – alles ist kaputt oder unbrauchbar. Unfassbar, was diese Überschwemmung und diese Schlammmassen angerichtet haben“, schildern Firmeninhaber Waldemar und Rita Kaspers traurig. „Aber unsere Familie hat überlebt, die Menschen in Schuld auch. Wir haben uns noch. Und das ist das Wichtigste,“ sagen sie. Familie Kaspers ist fest entschlossen: Aufgeben ist keine Option.

„Unsere Kinder sagten, wir machen weiter. Damit stand für uns fest: Wir werden den Aufbau mit aller Kraft gemeinsam vorantreiben“, erzählt Rita Kaspers. Alle drei Töchter arbeiten im Betrieb. Tanja (32), Heike (29) wirken als Steinmetz- und Bildhauermeisterinnen mit, Rebecca (30) als Betriebswirtin Handwerk im kaufmännischen Bereich.

Schotterproduktionim Steinbruch

Die Steinmetzarbeiten, das Fertigen von Grabmahlen und der Sägebetrieb sind derzeit nicht möglich. Doch der Wiederaufbau läuft unter Hochdruck. Waldemar Kaspers konzentriert sich zudem auf den Steinbruch, in dem mithilfe eines Brechers die Schotterproduktion wieder angelaufen ist. Denn der wird zur Bodenbefestigung in der von der Flut zerstörten Region dringend gebraucht und bedeutet kurze Wege rund um Schuld.

Eine weitere Aktion soll dazu beitragen, den Fortbestand des Familienbetriebes zu sichern: Die künstlerisch gestalteten Werkstücke und diverse Natursteinmaterialien, die aus Schlamm und Trümmern gerettet werden konnten, bietet die Familie im Internet zum Kauf an. „Diese Arbeiten sind leider nicht unversehrt geblieben, sondern gezeichnet durch die Flut. Jedes dieser Werkstücke ist ein Unikat“, sagt Rita Kaspers. „Wir sind sehr dankbar für die Zuwendungen und Hilfe, die wir durch Kollegen aus der Handwerk- und Steinmetzbranche, von Mitarbeitern, Freunden und Bekannten der gesamten Familie sowie Menschen im Ort erhalten haben. Diese Nacht hat - wie auch für die meisten im Ahrtal – unseren Lebensplan total verändert. Die Werte haben sich verschoben. Jetzt blicken wir dankbar nach vorn,“ bekräftigt sie.

Über die Internetseiten www.natursteine-kaspers.de und www.flutsteine.online bieten Kaspers Werkstücke zum Spendenverkauf an.

Der verwüstete Familienbetrieb in Schuld unmittelbar nach der Flutnacht.

Der verwüstete Familienbetrieb in Schuld unmittelbar nach der Flutnacht.

Rita Kaspers zeigt das zerstörte Bürogebäude in Schuld.

Rita Kaspers zeigt das zerstörte Bürogebäude in Schuld.

Waldemar Kaspers und Tochter Heike im Steinbruch beim Verladen eines Findlings, der die Überschwemmung überstanden hat. Fotos: privat

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