Der FördAHRverein zieht nach nur einem Jahr beeindruckende Bilanz – Hilfe und Projekte gehen weiter

Spenden-Shuttle bringt über 5 Millionen Euro ins Ahrtal

Spenden-Shuttle bringt über 5 Millionen Euro ins Ahrtal

Das Team vom Spenden-Shuttle. Foto: privat

24.11.2022 - 15:03

Ahrtal. Die Idee entstand an einem Sommerabend auf einer Terrasse in Bad Bodendorf: Sieben „Flut-Macher“, die sich seit Tag eins der Katastrophe im Ahrtal engagierten, wollten ihre Kräfte bündeln, um auch langfristig und nachhaltig die Hilfe sicherzustellen. „Wir haben in den ersten Wochen hautnah erlebt, wie schwierig es für Außenstehende war, Spenden zielgerichtet zu den Menschen ins Ahrtal zu bekommen – das wollten wir ändern“, erinnert sich Guido Henseler, erster Vorsitzender des Spenden-Shuttles. Dass aus dieser Idee in nur gut einem Jahr ein stolzes Volumen von über 5 Millionen Euro zusammenkommen würde, hatte sich zu diesem Zeitpunkt keiner der Gründer vorstellen können.

„Schnell und unbürokratisch – auch wenn das in unserem Tal keiner mehr hören kann, genau das war und ist unser Ziel!“, erläutert Dirk Gemein, stellvertretender Vorsitzender. Dass sich der Spenden-Shuttle diesem Ziel nicht nur verschrieben, sondern es auch umgesetzt hat, zeigen die Zahlen aus dem ersten Vereinsjahr. Die Millionen-Spenden wurden nicht nur eingesammelt, sondern auch sofort in über 1.000 Einzelprojekten zu den Menschen im Ahrtal geshuttelt.

„So einfach wie wir das Helfen beim Helfer-Shuttle gemacht haben, wollten wir auch das Spenden beim Spenden-Shuttle ermöglichen“, erklären Thomas Pütz und Marc Ulrich, ebenfalls seit Gründung im Vereinsvorstand. Gemäß der Devise „Einfach. Machen!“ entstand nicht nur eine moderne und digitale Spenden-Plattform, auch die Umsetzung der Direkthilfen und Projekte erfolgte extrem unkompliziert.


2,5 Millionen Euro für soziale Zwecke


Die Initiatoren des Spenden-Shuttles leben alle im Ahrtal und sind hier bestens vernetzt. Sie kennen die Nöte und Sorgen und wissen, wo Hilfe am Nötigsten gebraucht wird. Durch den starken Austausch mit den Betroffenen vor Ort kann so sichergestellt werden, dass die Spenden auch wirklich dort ankommen, wo sie hinsollen: zu den Menschen. So wurden in den letzten Monaten alleine über eine Million Euro Soforthilfen direkt an die Flutopfer ausgezahlt. Hinzu kommen rund 300.000 Euro für Sachspenden in Form von weißer Ware, Entsorgung und Infrastruktur. Auch die groß angelegte Begrünungsaktion im Frühjahr wurde maßgeblich vom Spenden-Shuttle finanziert, über 700.000 Euro brachten die Gärten der Flutopfer als Hoffnungsträger wieder zum Blühen. Damit Betroffene nach den harten Monaten der Belastung mal durchatmen konnten, wurden zahlreiche Ausflüge und Urlaube im Wert von 100.000 Euro organisiert. Die Investitionen des FördAHRvereins reichten von der Unterstützung der Kindergärten und Vereine über die Ermöglichung von Schwimmkursen bis hin zur Finanzierung von Kultur- und Freizeitangeboten. „Ein ganz besonderer Dank gilt auch unserem Back-Office und unseren „Engeln“. Wir haben ein Team von engagierten Helfern im Ahrtal, die auch Monate nach der Katastrophe immer noch Härtefälle entdecken und denen wir dann ganz gezielt helfen können“, so Vorstand Michael Löffler.


„KinderpAHRadies“ schafft Auszeit und Raum für 30.000 Besucher


Als eines der Leuchtturm-Projekte des Vereins wurde in Ahrweiler ein 800qm großer Indoor-Spielplatz errichtet. „Kinder und Familien gehören zu den größten Verlierern der Flut – alle Einrichtungen waren zerstört. Hier wollten wir einen Anlaufpunkt schaffen, wo man auch im Alltag als Eltern einfach mal kurz Luft holen kann und die Kids sich austoben können“, erläutert Vorstandsmitglied Ewa Drexel. Das KinderpAHRadies erfreut sich seitdem großer Beliebtheit: Neben Familien wird der große beheizte Zeltbau auch gerne von Schulen, Kindergärten und Vereinen genutzt. Über 30.000 Besucher konnte die vom Spenden-Shuttle in kürzester Zeit geschaffene Location bereits verzeichnen. Direkt neben dem Indoor-Spielplatz entstand für 60.000 Euro außerdem der Jugendtreff „MegAHR“.


2,7 Millionen Euro für temporäre und nachhaltige Bauten


Mobile Infrastruktur spielt seit Beginn der Katastrophe eine übergeordnete Rolle. In den meisten Orten war alles zerstört, leidtragende auch hier vor allem wieder Kinder, Jugendliche und Senioren. Der Spenden-Shuttle plant, baut und finanziert deshalb die unterschiedlichsten Projekte im ganzen Ahrtal. Ob Jugendtreffs in der Verbandsgemeinde Altenahr, Sportzelt und Lagercontainer in Altenburg oder Begegnungszentrum in Kreuzberg – über eine halbe Millionen Euro investierte der Verein bis jetzt in mobile Infrastruktur-Projekte und übernimmt für viele weiterhin die laufenden Kosten. Auch das Nahwärme-Netzwerk in Marienthal wird mit 100.000 Euro unterstützt. Neben den temporären Bauten geht es dem Verein aber vor allem um die nachhaltige und langfristige Investition ins Ahrtal. So wurde in Bad Neuenahr in Kooperation mit der Lebenshilfe ein Vier-Parteienhaus gekauft, das nun Menschen mit Beeinträchtigung zur Verfügung steht. Ein ähnliches Projekt ist aktuell in Reimerzhoven geplant. Große Zukunftsvisionen hat der Spenden-Shuttle für den Bausenberg in Niederzissen: Das 72.000qm große Areal wurde erst kürzlich vom Verein gekauft, um hier ein einzigartiges Naherholungsgebiet für die Menschen im Ahrtal zu schaffen.


Nachhaltiges Engagement für das Ahrtal


„Wir möchten uns von ganzem Herzen bei jedem einzelnen Spender bedanken. Nur dank der großartigen Hilfsbereitschaft konnten wir im vergangenen Jahr so viele Projekte für das Ahrtal unterstützen“, so Vorstand Guido Henseler. Diese Unterstützung soll auch in Zukunft weitergehen. Der FördAHRverein plant die Gründung einer gGmbH, um die Begleitung der zahlreichen Projekte sicherzustellen und für Partner und Spender weiterhin eine zuverlässige und seriöse Anlaufstelle zu sein, die im Ahrtal richtig was bewegt.

Nach wie vor ist das Spenden über die Website ganz einfach, es können natürlich auch Spendenquittungen ausgestellt werden. Gerade für Firmen, die zum Jahresende etwas Spenden möchten, empfiehlt sich der Verein.

Alle Infos und die transparente Verwendung aller Spendengelder sind unter www.spenden-shuttle.de abrufbar. Auf Facebook und Instagram informiert der Verein regelmäßig über aktuelle Projekte.

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Ja, Kontrolle ist gut...aber Hilfeleistung wäre besser!! Wenn Menschen einen Gnadenhof leiten, dann sind das Tierfreunde! Ihnen Geldgier zu unterstellen, ist gemein!! Ich zahle gerne meine Hundesteuer, hoffe das dieses Geld gerade Gnadenhoefen zugute kommt!!! ...
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