Kreistag beschließt gemeinsamen Antrag von CDU, SPD, FWG und FDP

Gedenkveranstaltung soll kleiner und bescheidener als geplant ausfallen

Gesamtsumme darf 30.000 Euro nicht überschreiten – Ursprünglich war die Kreisverwaltung von Kosten in Höhe von 155.000 Euro ausgegangen – Diskussion war nicht erwünscht

Gedenkveranstaltung soll kleiner und
bescheidener als geplant ausfallen

Die Ahr fast ein Jahr nach der Flut.                                             Foto: ROB

31.05.2022 - 16:55

Kreis Ahrweiler. Kleiner und bescheidener als ursprünglich geplant soll die zentrale Gedenkveranstaltung ausfallen, die der Kreis Ahrweiler am Jahrestag der Flutkatastrophe für die Flutopfer abhalten will. Das beschloss der Kreistag gestern Nachmittag mehrheitlich bei einer Gegenstimme von Wilhelm Busch (CDU) und insgesamt neun Enthaltungen der Grünen, der AfD und der Linken. Damit hatte ein gemeinsamer Antrag Erfolg, den die Kreistagsfraktionen von CDU, SPD, FWG und FDP im Anschluss an die Sitzung des Kreis- und Umweltausschusses formuliert hatten. Das Format der Veranstaltung soll so gestaltet werden, dass der Kostenrahmen deutlich unter dem ursprünglichen Ansatz von 155.000 Euro liegen müsse und eine Gesamtsumme von 30.000 Euro nicht überschritten werden dürfe. „Es ist eine große Herausforderung, solch einer Katastrophe in einem richtigen Rahmen zu gedenken“, schickte Landrätin Cornelia Weigand (parteilos) voraus. Zusammen mit den hauptamtlichen Bürgermeistern der betroffenen Kommunen hatte sie sich darauf verständigt, am 14. Juli eine zentrale öffentliche Gedenkveranstaltung im Kurpark Bad Neuenahr anzubieten. Diese Gedenkveranstaltung solle den vielen Flutbetroffenen, aber auch den Helfern und allen Mitfühlenden eine Gelegenheit zum gemeinsamen Gedenken bieten „und gleichzeitig ein sichtbares Zeichen für den Zusammenhalt in unserer Region und den gemeinsamen Aufbruch setzen.“ Während der rund 90-minütigen Veranstaltungen sollen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD), Kreisstadt-Bürgermeister Guido Orthen (CDU) als Vertreter der betroffenen Kommunen, Landrätin Weigand und auch Betroffene sprechen. In den Folgejahren sollen die Flutkommunen abwechselnd die zentrale Gedenkveranstaltung ausrichten.


Eigene Gedenkveranstaltungen in den betroffenen Kommunen


Daneben solle es am Folgetag auch in allen betroffenen Gebietskörperschaften eigene Gedenkveranstaltungen geben, so Weigand. „Vielen Betroffenen ist es wichtig, an diesem Tag in der Erinnerung an die Flut vor Ort zu sein und in diesem Moment im kleinen Kreis die Erinnerung zu begehen.“ Als Zeichen der gemeinsamen Trauer und Hoffnung sollen zudem an diesem Abend in allen Ortsgemeinden die Kirchenglocken läuten. Aufgrund des gemeinsamen Antrages habe Weigand am vergangenen Freitag ein dreistündiges Gespräch mit den Fraktionsvorsitzenden und den hauptamtlichen Bürgermeistern geführt. „Wir haben dort miteinander beschlossen, am offenen Veranstaltungskonzept festzuhalten und ansonsten den Antrag so zu beschließen“, fasste sie kurz und knapp zusammen. Wilhelm Busch (CDU) Nachfrage, ob im Ablaufplan auch ein Beitrag der Kirchen vorgesehen sei, verneinte Weigand. Auch dieser Punkt sei diskutiert und „von vielerlei Seite“ der Wunsch geäußert worden, die Kirchen außen vor zu lassen. Denn die würden am nächsten Tag ihrerseits einen Gottesdienst im Bereich der Verbandsgemeinde Altenahr anbieten. Auf Nachfrage von Wolfgang Huste (Die Linke), ob er in einem Statement seine Bauchschmerzen über die Entscheidung erläutern könne, machte Weigand klar, dass eine Diskussion nicht erwünscht sei und man direkt zur Abstimmung kommen wolle, was dann auch geschah. JOST

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

„Von der Wiege bis zur Bahre“

S. Bull:
Die Nordart ist eine absolut empfehlenswerte und grandiose internationale Ausstellung von hohem Niveau! Wer in der Region Urlaub macht oder aus sonstigen Gründen in den Norden reist, sollte sich für einen Besuch der Nordart unbedingt Zeit nehmen! Oder auch nur deswegen dorthin fahren - es lohnt sic...

Er träumte von einer Künstlerkolonie in Mendig

ämge:
Peter Mittler war ein großer Träumer mit großen Träumen. Er war ein Getriebener, ein Schaffer ein Erschaffer. Ich sehe ihn immer noch vor mir, in seiner Werkstatt, egal ob an heißen Sommertagen oder im tiefsten Winter bei minus Graden, fortwährend an irgendwelchen Objekten modelierend oder mit dem Schweißgerät...
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service