Kita St. Josef am Taubenberg in Mayen ist Thema bei Stadtratssitzung

Eltern kämpfen mit Petition um Erhalt von Kita-Standort

Elternausschuss der Kita übt Kritik an favorisierter Einstandortlösung

16.07.2023 - 21:26

Mayen. Erst durch die Berichterstattung in den lokalen Medien wurde der Elternausschuss der Kindertagesstätte St. Josef am Taubenberg in Mayen auf die offenbar gravierenden Mängel am Gebäude der Kindertagesstätte aufmerksam. Der Stadtrat soll in seiner nächsten Sitzung entscheiden, ob und wie lange Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahren künftig noch ihre Zeit vor der Einschulung am Taubenberg verbringen können. Der Elternausschuss der Kindertagesstätte kam nach einer gemeinsamen Sitzung vorab zu einem klaren Ergebnis. 

„Es muss etwas passieren, denn bei einem so großen Einzugsgebiet muss ein Kindergarten erhalten bleiben“, so der erste Vorsitzende Patrik Thönnes im Gespräch mit Blick aktuell.

Dass das Kita-Gebäude stark sanierungsbedürftig ist, war für die Eltern der Kita-Kinder zuvor kein Thema. 

„Wir hatten zwar einige Baustellen, die auch im Elternausschuss besprochen wurden, aber mehr war bisher nicht bekannt“, so Patrik Thönnes.

Ein Gutachten über den tatsächlichen Zustand und die vorhandenen Mängel der Kita St. Josef liegt dem Elternausschuss bis heute nicht vor.

„Wir können nicht sagen, ob sich eine Sanierung lohnt oder nicht.“

In einer Mitteilung der Freien Wähler heißt es: „...die Kita St. Josef am Taubenberg befindet sich in einem weitaus desolateren Zustand“.

Als Ersatz für die von massiven Feuchtigkeitsschäden betroffene Kita St. Barbara am Erdwall ist derzeit ein größerer Neubau im Gespräch. Mit diesem will die Stadt künftig Platz für bis zu 150 Kinder schaffen. Ein weiterer Neubau oder gar eine Sanierung der Kita im Bereich Hinter Burg wird jedoch aus Kostengründen nicht favorisiert. Für viele betroffene Eltern stellt dies keine adäquate Alternative zum jetzigen Standort dar.

„So ein kompakter Kindergarten ist viel familiärer und schöner für die Kinder. Die geplante Größe finden viele Eltern nicht so prickelnd“, äußert sich Patrik Thönnes zum Vorhaben der Stadt.

Ebenso kritisch wird die Entfernung gesehen, die eine Verlegung des Kita-Standortes für Eltern und Kinder bedeuten würde.

„Wer setzt sein 3-jähriges Kind in einen Shuttlebus? Kein Mensch!“, äußert Patrik Thönnes sein Unverständnis über eine solche Idee zum möglichen Transport der Kinder.

Wie der EA-Vorsitzende weiter berichtet, bringen hier fast 80 Prozent der Eltern ihre Kinder zu Fuß zur Kita. Bei einer Standortschließung wäre dies künftig nicht mehr möglich.  Für den Erhalt der Kita St. Josef hat der Elternausschuss am 11. Juli eine Online-Petition gestartet, die innerhalb weniger Tage mehr als 200 Menschen unterzeichnet haben.

„Wir wollen damit zeigen, dass viele Menschen gegen einen Standortwechsel sind und der Kindergarten im Bereich Hinter Burg bleiben muss.“

Unterstützt werden die Mitglieder des Elternausschusses bei ihrem Vorhaben auch von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kita. Von Seiten des Trägers, der katholischen KiTa gGmbH Koblenz, hat der Elternausschuss nur eine ernüchternde Rückmeldung erhalten. Mit Briefen an alle Fraktionen und an Oberbürgermeister Dirk Meid haben sich Patrik Thönnes und seine Mitstreiter an die Verantwortlichen gewandt. Ein weiterer Weg, um in der Kommunalpolitik für den Kita-Standort am Taubenberg zu werben und dessen Bedeutung herauszustellen.

„Wir haben 80 Kinder in diesem Kindergarten und die gehen nicht von heute auf morgen. Den kann man nicht einfach so auflösen!“, macht Patrik Thönnes klar.

Mit Flugblättern und Handzetteln versuchen die Mitglieder des Elternausschusses, die Mayener Bürgerinnen und Bürger auf das Thema im Stadtrat aufmerksam zu machen und weitere Unterzeichner für die Petition zu gewinnen.

„Wir werden nicht aufgeben. Wir sind der Meinung, dass man die Sanierung und einen Anbau wirklich prüfen lassen sollte“, sagt Patrik Thönnes im Interview.

In Zeiten von überfüllten Kindergärten, Fachkräftemangel und knappen Krippenplätzen ist die Verunsicherung bei vielen Eltern groß. Sie fragen sich, wie es um die Zukunft der Kita St. Josef wirklich bestellt ist.

„Mein Sohn (3 Jahre) kommt in zwei Jahren in die Schule. Dann macht man sich schon Gedanken, was passiert. Muss der Kindergarten vorher schließen, weil das Hintergrundwissen nicht da war? Was ist baufällig, was ist so marode an dem Kindergarten?“, drückt Patrik Thönnes seine Sorgen aus.

Viele besorgte Eltern, aber auch Vertreter des Elternausschusses der Kita St. Josef werden die Stadtratssitzung am Mittwoch, 19. Juli, sehr aufmerksam verfolgen. Schließlich entscheiden die Stadträte nicht nur über den Fortbestand der Kita, sondern auch über die Zukunft der rund 80 Kinder, die dort bisher betreut werden.

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Geldautomatensprengungen in Andernach und Montabaur

Polizei schnappt Automatensprenger: 20-Jähriger erbeutete mehrere hunderttausend Euro

Region. Nach einer Serie von Geldautomatensprengungen führten die Staatsanwaltschaft und die Polizei Köln am Morgen des 24. April Durchsuchungen in mehreren Privatwohnungen und Büros in Köln, Rheinbach und Heimerzheim sowie in einer Justizvollzugsanstalt in Nordrhein-Westfalen durch. Die umfangreichen Ermittlungen konzentrierten sich auf einen 20-jährigen Mann, der seit Februar 2024 in Haft ist und eine Strafe für ein Raubdelikt verbüßt. mehr...

Angeklagte sollen Frau schwer misshandelt, zur Prostitution gezwungen und getötet haben

Nach Mord im Koblenzer Rotlichtmilieu: Anklage gegen zwei Personen erhoben

Koblenz. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz mitteilt, wurde nach dem Tötungsdelikt im Koblenzer Rotlichtmilieu vergangenen November nun Anklage gegen eine 40-jährige Frau und einen 48 Jahre alten Mann (beide bulgarischer Nationalität) erhoben. Den beiden Beschuldigten wird zur Last gelegt, eine mit ihnen zusammenlebende 31-jährige Bulgarin grausam und aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben.... mehr...

Regional+
 

Einbruch in Andernacher Kiosk

Andernach. Am 28. April, zwischen 2:30 und 3 Uhr, drangen unbekannte Täter in einen Kiosk auf der Ecke Hochstraße / Steinweg ein und entwendeten Tabakwaren und Bargeld in einem dreistelligen Bereich. Der oder die Täter verloren bei der Flucht mehrere Gegenstände, u.a. angebissene Snacks. Zeugen die Hinweise zu der beschriebenen Straftat geben können, werden gebeten sich bei der Polizei in Andernach zu melden. mehr...

Einbruchdiebstahl in Dernbach

Dernbach. Im Zeitraum von Freitag, 26. April, 17 Uhr bis Samstag, 27. April, 08:50 Uhr, drangen bislang unbekannte Täter durch Aufhebeln einer Kellertür in ein Mehrfamilienhaus in der Mittelstraße ein. Die unbekannten Täter entwendeten Werkzeug, unter anderem eine Stihl Motorsäge. Zeugen werden gebeten, mögliche Hinweise der Polizeiinspektion Straßenhaus unter Tel. 02634/9520 oder per E-Mail: pistrassenhaus@polizei.rlp.de. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
Weitere Berichte
Verkehrsunfall mit alkoholisiertem Radfahrer

Verkehrsunfall mit alkoholisiertem Radfahrer

Vallendar. Am Samstag, den 27. April, gegen 15 Uhr, kam es in der Hellenstraße in Vallendar, im Bereich des REWE Marktes, zu einem Verkehrsunfall. Ein, wie sich im Nachgang herausstellte, alkoholisierter Radfahrer fuhr hierbei auf ein stehendes Fahrzeug auf und kam zu Fall. mehr...

Diebstahl an Pferdeanhänger in Windhagen

Diebstahl an Pferdeanhänger in Windhagen

Windhagen Ortsteil Rederscheid. Am Samstag, 27. April wurde im Zeitraum von ca. 05:50 - 06:15 Uhr die Anhängevorrichtung inklusive Stützrad eines Pferdeanhänger der Marke „Böckmann“ entwendet. Der Anhänger... mehr...

Tödlicher Unfall bei Bornheim BAB 555

Tödlicher Unfall bei Bornheim BAB 555

Bornheim. In der Nacht zu Sonntag, den 28. April ist ein 65 Jahre alter Mercedes-Fahrer auf der Bundesautobahn 555 in Höhe des Rastplatzes „Im Eichkamp“ bei einem Verkehrsunfall tödlich verletzt worden. Ersten... mehr...

FWG Andernach e.V. lädt ein

Infostände am 4. und 11. Mai

Andernach. Die Freie Wählergruppe Andernach e.V. (FWG) lädt die Bürgerinnen und Bürger von Andernach zu ihren Infoständen ein. Diese finden am 4. und 11. Mai am Historischen Rathaus in Andernach statt. mehr...

Erfolgreiche Saisoneröffnung

TC Rengsdorf

Erfolgreiche Saisoneröffnung

Rengsdorf. Jüngst startete der TC Rengsdorf in die Saison. Viele Interessierte jeden Alters fanden den Weg zu dem Verein, um den Tennissport einmal auszuprobieren oder um wieder einzusteigen. Alle SpielerInnen... mehr...

Jetzt für Läufe der LG Rhein-Wied anmelden

Andernach/Neuwied. Die Saison der Laufveranstaltungen beginnt, und damit auch die Anmeldephase für die Großveranstaltungen der LG Rhein-Wied. Der „Deichlauf präsentiert von Rhodius“ (Freitag, 14. Juni)... mehr...

LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Amir Samed :
Eine im Wesentlichen auf die Medien, nicht auf die Wähler gestützte Regierung verteidigt ihre Vormacht durch Tricks, die einer demokratischen Gesellschaft nicht würdig sind, dies gilt auch für Hr. Kühnert, denn, wer in der Demokratie anderen eine Grube gräbt, wird darin selbst beerdigt. Denn Demokratie...
Amir Samed :
HR Kühnert, auch Talkshow-Kevin genannt, ist allgemein bekannt für seine Forderungen nach Verstaatlichung. In seinem Weltbild ist es Diebstahl, wenn ein Mensch sein Leben lang hart arbeitet und sich zur Altersvorsorge ein Haus baut. Stattdessen sollte dieser sein hart verdientes Geld dem Staat überlassen,...
Anonym:
Ich bin hier gerade sehr im Zwiespalt. Das ist doch der Gnadenhof wo auch bei die Harten Hunde mit Ralf Seeger gesendet wurde und der dort auch geholfen hat. Da Ralf Seeger sich dem Tierschutz mit ganzer Seele verschrieben hat kann ich mir nicht vorstellen daß er dort geholfen hätte und auch eine...
Anonym:
Ich bin hier gerade sehr im Zwiespalt. Das ist doch der Gnadenhof wo auch bei die Harten Hunde mit Ralf Seeger gesendet wurde und der dort auch geholfen hat. Da Ralf Seeger sich dem Tierschutz mit ganzer Seele verschrieben hat kann ich mir nicht vorstellen daß er dort geholfen hätte und auch eine...
MARGIT S.:
Wie krank mal einfach ohne eine 2 Meinung sowas zu beschließen???!!! Sorry aber das hier ist jein Rechtsstaat mehr !!! 15 Jahre hat diese Frau alles gegeben für diese armen Seelen..Und da behauptet eine Person etwas und wer leidet darunter???? DIESE ARMEN SEELEN!!!! Statt Auflagen und diese unangemeldet...
Ralf Dutine:
Hansen, die für meine Statistik wichtigste Info war dabei ;-)...
Hansen:
Korrektur: Das war grausanste Folter und ein Femizid. Benennt es als das, was es ist. Wir schreiben das Jahr 2024 und nicht 1980....
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service