Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz zu Besuch im Ahrtal

Ahrweiler: Malu Dreyer eröffnet provisorische Turnhalle

„Was die AHRche auf die Beine gestellt hat, kann man gar nicht hoch genug einschätzen“

Ahrweiler: Malu Dreyer eröffnet provisorische Turnhalle

Ministerpräsidentin Malu Dreyer (Mitte) schnitt bei ihrem Besuch gemeinsam mit Sabine Schenke (links) und Nadine Wenigmann (rechts) vom TuS Ahrweiler das Band zur Eröffnung der provisorischen Turnhalle auf dem Gelände des Vereins „Die AHRche“ durch. Foto: JOST

04.12.2021 - 09:49

Ahrweiler. Bei einem Besuch vor Ort auf dem Gelände des Vereins „Die AHRche“ informierte sich Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) über den Stand der Dinge beim Wiederaufbau des Ahrtals. Sie betonte bei ihrem Besuch, es sei der Landesregierung ein zentrales Anliegen, für alle Betroffenen ansprechbar und vor Ort präsent zu sein, um mit den Menschen im Gespräch zu bleiben. „Es ist absolut toll, was hier auf die Beine gestellt worden ist, das kann man gar nicht hoch genug einschätzen“, lobte sie die Arbeit des Vereins.

Der Verein für Katastrophenhilfe und Wiederaufbau wurde nach der Flutkatastrophe von Anwohnern und Helfern aus ganz Deutschland gegründet. Auf dem Gelände auf dem ehemaligen Campingplatz Am Ahrtor gibt es unter anderem ein Beratungsbus, ein „Hof“ mit Waschsalons und Friseur, eine Podologin und ein Handwerkerteam sowie ein Versorgungszelt. Erst am Tag ihres Besuches wurde eine provisorische Turnhalle fertig, die von Ministerpräsidentin Malu Dreyer auch gemeinsam mit Nadine Wenigmann und Sabine Schenke feierlich eröffnet wurde. Hier können die Sporttreibenden die kalte Jahreszeit überbrücken, bis die regulären Hallen wieder nutzbar sind. Die Halle umfasst 180 Quadratmeter Sportfläche mit Sportbodenbelag, Heizung sowie einen Vorraum mit Umkleide und Lagerraum für Turn- und Sportequipment. Hier sollen künftig Gymnastikstunden und Turnübungen möglich sein, wofür auch ein Barren und eine Sprossenwand angeschafft wurden. „Damit können wir auch Kindern wieder zumindest ein kleines Sportangebot machen“, freute sich Wenigmann. Die Halle soll solange Ansatz bleiben, bis die von der Flut in Mitleidenschaft gezogenen Sportstätten in Ahrweiler wieder nutzbar sind.


Zentrale Anlaufstation für das gesamte Viertel


Der Verein „Die AHRche“ startete am Donnerstag nach der Flut mit einem Lichtmast, einer Stromquelle zum Laden von Handys, einer Dusch- und Waschmöglichkeit sowie einer kleinen Verpflegungsstation. Diese inmitten von Trümmern errichtete Hilfsstation entwickelte sich fortlaufend weiter und ist mittlerweile zu einer zentrale Anlaufstation für das gesamte Viertel und zu einer von mehreren übergreifend wirkenden Hilfsstationen geworden. Dabei steht sie auf breiten Schultern von freiwilligen Helfern aus ganz Deutschland. Der Verein wurde am 13. August gegründet und ist seit dem 8. September im Vereinsregister eingetragen. Auch nach der Gründung entwickelt sich die „AHRche“ ständig weiter, die Versorgungsstation ist bereits auf den kommenden Winter vorbereitet, versichert der Vereinsvorsitzende Lukas Bornschlegl. „Darüber hinaus passen wir unsere Hilfsangebote an die jeweiligen Bedarfe an.“

So hat der Verein in den vergangenen Wochen nahezu eintausend Wärmepumpen beschafft und als Ersatz für die vielerorts vollständig zerstörten Heizungen verteilt. Anfangs wurden im Versorgungszelt bis zu 1200 kostenlose Mahlzeiten ausgegeben, mittlerweile sind es immer noch um die 400 Mahlzeiten. In einem kleinen Kino laufen jeden Freitag Filme für Kinder. In einem vom Zentralverband Karosserie und Fahrzeugtechnik (ZKF) gesponserten Beratungsbus werden psychologische Beratungen und seelsorgerische Unterstützung angeboten, und das in einem gemütlich eingerichteten Aufenthaltsraum. Künftig wird der Bus von Dorf zu Dorf entlang der Ahr fahren und vor Ort seine Hilfeleistung anbieten, mindestens bis zum kommenden August wollen Sozialpädagogin Tamara L. Orschler und Pastor Arndt Kulla von der evangelischen Kirche im Rheinland im Katastrophengebiet unterwegs sein. JOST

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