Nahe Monreal wurden dutzende tote Forellen gefunden - Behörden erstellen Gutachten

Elzbach: Tote Fische beschäftigen Behörden

Elzbach: Tote Fische beschäftigen Behörden

Pächter Herbert Schäfer fotografierte die toten Forellen. Foto: privat

Monreal. Für Herbert Schäfer bot sich am Mittag des 5. August kein schöner Anblick: Tote Fische lagen überall in seinem gepachteten Abschnitt des Elzbachs im Wasser. Schäfer sammelte die Tiere ein, insbesondere Bachforellen, aber auch Schmerlen fand er verendet vor. Und das nicht zum ersten Mal. Vor zwei Jahren gab es bereits ein Fischsterben in der Elz. Die klimatischen Bedingungen des 5. August ähnelten den von 2020 sehr. Über Tage gab es keinen Niederschlag und dann regnete es nicht zu knapp. Schäfer bekam einen Tipp von einem Bekannten, der die meteorologischen Verhältnisse korrekt einordnete und ein erneutes Fischsterben vermute. Schäfer schaute nach und wurde tatsächlich wieder fündig.

Ähnlicher Vorfall im Jahr 2020

Bei dem Vorfall vor zwei Jahren wurden bereits Gewässerproben aus dem Elzbach genommen. Ein anschließend angefertigtes Gutachten derSGD Nord wies auf erhöhte Werte von Ammonium und Nitrit hin. Beide Stoffe sind für Fische giftig. Das auch heute jener Stoff für den Tod der Tiere verantwortlich sein könnte, liegt für Herbert Schäfer nahe. Die toten Fische trieben nicht im Elzbach, sondern lagen tot am Grund. Dies wertet er als wichtiges Indiz. „Ist es zu heiß, suchen Fische tiefere Wasserschichten, da diese kühler sind, auf“, sagt Schäfer. Das sei ganz normal, denn bei bei höheren Temperaturen ist die Sauerstoffsättigung in kühleren Wasserschichten höher. Eine erhöhte Konzentration von Ammonium und Nitrit führt schließlich dazu, dass die Tiere trotzdem ersticken.

Kläranlage als Auslöser?

Der Fischereipächter hegt einen Verdacht und vermutet die nahe Kläranlage bei Monreal als Auslöser des Fischsterbens. Denn bei starken Regenfällen fließe das Wasser schneller durch die Anlage, meint Schäfer. Folglich gelangen auch mehr Schad- und Giftstoffe in den Bach. Nun stelle sich die Frage, ob die Anlage, die laut Schäfer nicht mehr allzu gut in Schuss sei und eine Sanierung vertragen könnte, überhaupt den heutigen Ansprüchen gerecht werde. Folglich informierte Schäfer die Behörden. Ob und wie die Kläranlage mit dem Fischsterben in einem Zusammenhang stehe, möchte nun die Unter Wasserbehörde klären. Am 5. August war bereits ein Gutachter vor Ort und hat Proben entnommen. Das Ergebnis steht allerdings noch aus, wie die Kreisverwaltung Mayen-Koblenz auf Nachfrage mitteilte. Auch die Verbandsgemeindeverwaltung Vordereifel hat eine Stellungnahme angekündigt.

Nun wartet auch Herbert Schäfer mit Spannung auf das Ergebnis der Analyse. Dies auch unter dem Gesichtspunkt, dass eine saubere Wasserqualität der Elz für die Zukunft der Lachse eine große Rolle spielt. Denn der Bach wird regelmäßig als einziger Moselzufluss von der SGD Nord mit Lachsen besetzt.