DEHOGA sammelt fast 600.000 Euro Spendengelder

Gastronomen zeigen große Solidarität mit flutbetroffenen Kollegen aus dem Ahrtal

Gereon Haumann: Ahrtal soll beste Tourismusdestination in Rheinland-Pfalz werden

02.11.2021 - 13:12

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die grenzenlose Solidarität mit dem von der Flutkatastrophe betroffenen Ahrtal ist nach wie vor ungebrochen. Auch die Gastronomie an der Ahr wurde von der Flut regelrecht zerstört. Rund 80 Prozent der Betriebe sind direkt, der Rest zumindest indirekt betroffen. Elf von insgesamt dreizehn Campingplätzen wurden vollständig vernichtet. Das alles ist umso dramatischer angesichts der Tatsache, dass Hotels und Restaurants bedingt durch die Corona-Auflagen vor der Flut erst seit gut vier Wochen wieder geöffnet hatten. Die Not der Gastronomen des Ahrtals ließ auch die Mitglieder des Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) nicht kalt – weder auf Landes – noch auf Bundesebene. Auf ein schnell eingerichtetes DEHOGA-Spendenkonto zahlten Branchenkollegen aus ganz Deutschland ein, so dass bislang schon fast 600.000 Euro zusammengekommen sind. Darüber hinaus halfen Gastronomen von praktisch überallher direkt im Tal auf vielfältige Weise – vom ehrenamtlichen Helfer bis hin zum Verteilen von Essen im Flutgebiet. Zahllose Hotels, vor allem in der Region Köln/Bonn, stellten Hochwasseropfern unentgeltlich Hotelzimmer zur Verfügung.


Schaffung einer„Modellregion Ahr“


Diese erfreulichen und Mut-machenden Zahlen und Fakten konnten Gereon Haumann (Präsident DEHOGA Rheinland-Pfalz) und Ingrid Hartges (Hauptgeschäftsführerin DEHOGA Bundesverband) im Rahmen eines Ortstermins in der Kreisstadt verkünden. „Kein Bürger, kein Gastgeber soll nach der Flut schlechter gestellt sein, als vorher. Uns ist bewusst, dass das kein Sprint ist, sondern ein Marathonlauf. Deshalb haben wir schon früh das Versprechen abgegeben, dass wir diesen Marathon gemeinsam mit den Menschen und den Gastgebern an der Ahr auch laufen und sie nach allen Kräften unterstützen werden. Im Rahmen des Wiederaufbaus muss eine ‚Modellregion Ahr‘ geschaffen werden mit dem Ahrtal als beste Tourismusdestination von Rheinland-Pfalz – mit bestem Hochwasserschutz und ganz viel Innovation“, so Gereon Haumann. Noch bis Ende November können von der Flut betroffene Betriebe bei der DEHOGA Anträge stellen, die dann schnell bearbeitet werden und rasch zur Auszahlung kommen.


Auch nach der Flut: Nicht direkt betroffene Betriebe freuen sich über Gäste


Christian Lindner, Vorsitzender des Ahrtal Tourismus e.V. und Inhaber des Privat Hotel „Villa Aurora“ betonte, dass sich die Betriebe, die nicht direkt vom Hochwasser betroffen sind, sehr über Gäste freuen. „Natürlich sollte man sich vorher informieren, welche Betriebe zur Verfügung stehen und wo man hin kann, aber die Betriebe brauchen Gäste und empfinden dies auch nicht als Gaffer-Tourismus“, so Lindner, dessen Hotel in Bad Neuenahr ebenfalls stark von der Flut beschädigt wurde. Dies trifft auch auf die Betriebe von Michael Lenz (Hotel Central/Bad Neuenahr) und Günther Uhl (Hotel Krupp/Bad Neuenahr) zu, die den Vertretern von DEHOGA und Medien die Flutschäden und die daraus resultierenden, enormen Herausforderungen direkt vor Ort zeigen konnten.

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
K. Schmidt:
In der Pressekonferenz ging man auch auf die Warnungen und Hinweise dort, wo es sie gab, ausführlicher ein. So wurden Feuerwehrleute mancherorts belächelt, ignoriert, gar beschimpft. Dann frage ich mich, was soll dann irgendwer noch anderes tun? Wie will man denn jemanden regelrecht evakuieren, der...
Amir Samed:
Es sind nicht die Migranten, die Deutschland über Gebühr belasten, im Gegenteil, es sind die falschen, die mutwillig falsch hereingelassenen Migranten, und es sind die richtigen, die integren, fleißigen Migranten, die versuchen, mit den restlichen Deutschen dagegenzuhalten....
juergen mueller:
Liebe Frau Friedrich. Den werden weder Sie noch meine Wenigkeit überzeugen, ändern noch zum Schweigen bringen, einen, der doch fast nur von (vielleicht) klugen Sprüchen/Zitaten anderer lebt, das Internet auf der Suche nach Informationen durchforstet, die seine/r Meinung entsprechen/unterstützen u....
Amir Samed:
Zum Kommentar von Gabriele Friedrich einige (kluge) Worte von Margaret Thatcher: „Je lächerlicher, weit hergeholter und extremer ihre Versuche sind, uns zum Schweigen zu bringen, desto mehr freue ich mich darüber“...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service