Freiwillige Helfer koordinieren sich und wünschen sich mehr Unterstützung seitens der Behörden

Helfer-Stab: „Wir brauchen weiterhin Helfer im Ahrtal“

Helfer-Stab: „Wir brauchen weiterhin Helfer im Ahrtal“

(v.l.): Stephan Jost, Thilo Vogel, Ralf Heil und Sascha Neudorf. Fotos: ROB

Helfer-Stab: „Wir brauchen weiterhin Helfer im Ahrtal“

Im Konferenzsaal des Hotels „Am Rossberg“ herrschte reger Andrang.

Helfer-Stab: „Wir brauchen weiterhin Helfer im Ahrtal“

Stephan Jost (l.) von der Offroader Fluthilfe und Missy Motown.

Altenahr. Erstmals hatte der Helfer-Stab Hochwasser Ahr zu einer Pressekonferenz geladen. Das Ziel war es, nach 100 Tagen ein erstes Fazit zu ziehen. Die Koordinatorin, Missy Motown, informierte dabei über das bisher Geleistete, Herausforderungen und Probleme, die die freiwilligen Helfer bei ihrem Einsatz erfuhren. Der Helfer-Stab ist eine gemeinnützige Organisation, die zum Zweck des Wiederaufbaus des vom Julihochwasser zerstörten Ahrtals gegründet wurde. Angeschlossen sind etwa 90 Organisationen jedweder Art, darunter Fluthilfevereine, Seelsorger oder Caterer. Motown erklärt den Zweck der Zusammenkunft im Hotel „Am Rossberg“ in Altenahr: Man möchte künftig enger mit örtlichen Behörden kooperieren um die Hilfestellung noch engmaschiger aufzustellen. Die Resonanz war da: So war beispielsweise Cornelia Weigand, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr ebenfalls vor Ort wie Vertreter des Landes Rheinland-Pfalz. Exemplarisch nahmen fünf Vertreter der Hilfsorganisationen auf dem Podium Platz. Einer davon war Ralf Heil von der Hochwasserhilfe Aar-Einrich aus dem Rhein-Lahn-Kreis. Mit 25 Helfern war Heil täglich vor Ort um anzupacken. Heil betonte vor allem die Bedeutung von Essensangeboten und die psychologische Betreuung von Kindern in den Flutgebieten. Beim letztem Punkt wünsche er sich mehr Initiative vom Kreis. Entsprechende Angebote müssen erstellt werden, und dies durchgehend. Auch Sascha Neudorf, evangelischer Pastor, vom „Hoffnungswerk“ pflichtet dem bei. Er zieht mit Kaffeewagen durch die Flutgebiete. Das Ziel: Betroffenen ein offenes Ohr bieten. Der Gesprächsbedarf sei riesig. „Viele Menschen leiden unter Traumata“, so Neudorf. Die zu behandeln, braucht Zeit.“ Stephan Jost sprach für die Initiative Offroader Fluthilfe erläuterte die grundsätzlichen Schwierigkeiten, die seinem Team seit der Flut aufgefallen sind. Es sei schwierig Material- Baumaschinen oder Werkzeugbedarf zu koordinieren. Dies geschehe derzeit in Eigeninitiative. Hier wünsche man sich mehr Koordination und Mithilfe seitens der Behörden.

Thilo Vogel von den „Dachzeltnomaden“ betonte, dass Helfer nach wie vor dringend im Tal benötigt werden. Generell merke man, dass der Zulauf von Helfern weniger werde. Aber gerade jetzt brauche es Fachkräfte wie Handwerker um das Tal voran zu bringen. Aber auch ungelernte Kräfte können hier unterstützen, so Vogel.

Seitens der Verbandsgemeinde Altenahr und des Landes Rheinland-Pfalz wurde signalisiert ein offenes Ohr für das Engagement der Helfer zu haben und die Angebote zu unterstützen. ROB