Allgemeine Berichte | 11.03.2022

Altenahr, Mayschoß, Rech und Dernau laden auf den Rotweinwanderweg ein

„Wandern für den Wiederaufbau“

Einsatz für den Tourismus an der Mittelahr: (vorne von links) Eva Flügge, Alina Sonntag und Ingrid-Näkel-Surges mit (hinten von links) Helmut Fischer, Sebastian Sonntag, Martin Schell und Rudolf Mies.  Fotos: GS

Mittelahr. Eines der bedeutendsten wirtschaftlichen Standbeine der Mittelahr mit den Weinorten Dernau, Rech Mayschoß und Altenahr ist bei der Flutkatastrophe im Juli 2021 bis ins Mark getroffen worden. Der Tourismus hat durch das verheerende Ereignis Verluste in einem nahezu unvorstellbaren Ausmaß zu beklagen: Alle Hotelbetriebe sind betroffen, die Gastronomie zu 80 Prozent. Alle Campingplätze wurden zerstört, 90 Prozent aller Ferienwohnungen wurden zerstört oder werden nicht weiter vermietet, weil dort Flutopfer aufgenommen wurden. Allein in Dernau sind alle zehn Weingüter „abgesoffen“, viele selbstvermarktende Winzer auch in Rech, in Mayschoß wurde die älteste Winzergenossenschaft der Welt fast völlig zerstört und auch in Altenahr gab es massivste Schäden bei Winzern. „Unfassbare Zahlen, hinter denen Eigentümer, ganze Familien und Mitarbeiter stehen, die zu einem Großteil unmittelbar in ihrer Existenz bedroht sind“, sagte Ingrid Näkel-Surges für den Verkehrsverein Dernau.

Die Folgen der Flut haben die Verkehrsvereine der Weindörfer initiativ werden lassen. Unter dem gemeinsamen Motto „Wandern für den Wiederaufbau“ gab es bereits im vergangenen Herbst eine Inititialzündung für den Tourismus. Bei der Aktion im Oktober mit den Verkehrsvereinen Dernau, Rech und Mayschoß waren allein durch den Verkauf von SolidAHRitäts-Armbändern (fünf Euro) und SolidAHRitäts-Weingläsern (sechs Euro) 130000 Euro für die Verkehrsvereine und Ortsgemeinden zusammengekommen. „Geld, das ohne Abzüge in den Tourismus fließt“, sagte Näkel-Surges bei einem Treffen der Verkehrsvereinsspitzen mit der neuen Aufbaugesellschaft „Zukunft Mittelahr“, einer Anstalt des öffentlichen Rechtsvertreten durch Martin Schell und Sebastian Sonntag im Weingut Kloster Marienthal.

Der Erfolg beim Einsatz um die Gunst der Gäste (Stammgäste, Neutouristen und auch ehemalige Fluthelfer) hat die Verkehrsvereine angespornt, Altenahr und „Zukunft Mittelahr“ mit ins Boot gebracht. Gemeinsam stark laden die ehrenamtlichen Touristiker daher vom 23./24. April sowie an allen Maiwochenenden zum gemeinsamen „Wandern für den Wiederaufbau“ auf den Rotweinwanderweg ein. An den insgesamt sechs, jeweils wechselnden Motto-Wochenenden präsentieren sich heimische Weingüter und Gastronomiebetriebe und sorgen entlang des Höhenwanderweges für ein kulinarisches Highlight.

„Was bereits im Oktober und somit bereits kurz nach der Flutkatastrophe zu einer Erfolgsveranstaltung geworden ist, soll auch in diesem Jahr wiederholt werden. Gemeinsam mit der ‚Zukunft Mittelahr‘ und den vier Verkehrsvereinen wollen wir unseren stark betroffenen Weingütern und Gastronomiebetrieben die Möglichkeit geben, sich wieder bei unseren Gästen zu präsentieren. Es soll gleichzeitig aber auch ein Zeichen an unsere Gäste sein, dass wir die Herausforderung des Wiederaufbaus annehmen und das Ahrtal wieder zu einem Paradies mit Wein und Genuss machen wollen“, so die Verkehrsvereinsvorsitzende aus Dernau, Ingrid Näkel-Surges.

Die circa 15 Kilometer lange Strecke entlang der Rebhänge zwischen Marienthal und Altenahr gestaltet sich kurzweilig, denn sie wird jeweils zwischen zehn Uhr und Sonnenuntergang immer wieder von einem der über 20 Wein- und Gastronomieständen unterbrochen. Gäste haben hier die Möglichkeit, sich durch die verschiedenen Wein- und Ortslagen durchzuprobieren und verschiedene Weingüter kennenzulernen. Auch wenn das Event grundsätzlich auf dem Wanderweg stattfindet, wird es für die und Besucher auch Angebote in den einzelnen Orten geben. „Welche Restaurants und Straußwirtschaften schon wieder geöffnet haben, ist in den Wanderkarten, die online und vor Ort für die Gäste bereitgestellt werden, entsprechen vermerkt“, betonten unisono Rudolf Mies für Mayschoß und Eva Flügge aus Altenahr und schlossen damit auch ihre Kollegen aus Rech mit ein.

„Als Andenken und Zeichen der Unterstützung werden auch in diesmal Jahr wieder SolidAHRitäts-Armbänder sowie SolidAHRitäts-Weingläser verkauft, welche an jedem der Stände erworben werden können. Der Erlös der verkauften Gläser und Armbänder kommt dem touristischen Wiederaufbau der vier Weinbaugemeinden zugute“, erläutert Schell für die „Zukunft Mittelahr“, der mit 5000 bis 8000 Teilnehmern pro Wanderwochenende rechnet.

Der Startschuss am 23. April, der in die Traditionsveranstaltungen Rebenwandertage und den Dernauer Weinfrühling eingebunden ist, wird zudem majestätisch daherkommen. „In Kooperation mit dem Deutschen Weininstitut wird es eine „Royale Wanderung“ geben“, so Rudolf Mies, der sich auf die Teilnahme der Deutschen Weinkönigin Sina Erdrich aus Baden, ihre Prinzessin Saskia Teucke aus der Pfalz und das Heimspiel der Deutschen Weinprinzessin Linda Trarbach aus Dernau freut. Für diese geführte Wanderung in zwei Gruppen ist jedoch die Teilnehmerzahl begrenz. Infos dazu bei den Verkehrsvereinen.

Unterstützt werden die Organisatoren bereits zum zweiten Mal vom Reparaturnetzwerk, welches sich um Grafiken, Beschilderung, Social Media und die Organisation des Shuttle-Verkehrs kümmert.

Anreise per Shuttle-Service

„Da eine Anreise mit dem eigenen Pkw aufgrund der teilweise noch zerstörten Verkehrsinfrastruktur nicht möglich ist, wird für die Veranstaltung - wie bereits im Herbst - ein eigener Shuttle-Service angeboten. Unsere Gäste haben somit die Möglichkeit, ihre Wanderung an verschiedenen Startpunkten und im Ort ihrer Wahl beginnen oder enden zu lassen“, so der Vorstandsvorsitzende der „Zukunft Mittelahr“, Martin Schell.

Beginnen werden die Wanderwochenenden unter dem Motto „Weinfrühling und Rebenwandertage“. Am zweiten Maiwochenende heißt es dann pünktlich zum Monatswechsel „Wandern in den Mai“. Weitere Veranstaltungshighlights, die Wanderkarten sowie Shuttlebus-Routen und alle weiteren Informationen rund um das Wandern finden Interessierte in Zukunft unter https://zukunft-mittelahr.de/projekte/wandern-fuer-den-wiederaufbau/ . GS

Der Erlös aus dem Verkauf der SolidAHRitäts-Armbänder und -Weingläser fließt zu 100 Prozent in den Wiederaufbau des Tourismus an der Mittelahr.

Der Erlös aus dem Verkauf der SolidAHRitäts-Armbänder und -Weingläser fließt zu 100 Prozent in den Wiederaufbau des Tourismus an der Mittelahr.

Einsatz für den Tourismus an der Mittelahr: (vorne von links) Eva Flügge, Alina Sonntag und Ingrid-Näkel-Surges mit (hinten von links) Helmut Fischer, Sebastian Sonntag, Martin Schell und Rudolf Mies. Fotos: GS

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