Die rheinland-pfälzische Ministerratsklausur tagte zum vierten Mal im Ahrtal, unter anderem im Hotel Villa Aurora in der Kreisstadt, von links Innenminister Michael Ebling, Landrätin Cornelia Weigand, Ministerpräsident Alexander Schweitzer, Kreisstadt-Bürgermeister Guido Orthen, Umweltministerin Katrin Eder und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt.  Foto: DU

Am 26.06.2025

Politik

Ahrtal: Fortschritte und Herausforderungen im Fokus

Bad Neuenahr-Ahrweiler/Ahrtal. Bereits zum vierten Mal kam vor Kurzem die rheinland-pfälzische Landesregierung zu einer Ministerratsklausur im Ahrtal zusammen. Neben Gesprächen mit Landrätin Cornelia Weigand und den hauptamtlichen Bürgermeistern des Ahrtals, nahmen Ministerpräsident Alexander Schweitzer sowie einige Minister auch verschiedene Ortstermine zum Stand des Wiederaufbaus wahr. So besuchte der Ministerpräsident die Baufortschritte der Konversionsmaßnahme auf dem ehemaligen Betriebsgelände von „Brohl Wellpappe“ in Ahrbrück, wo er auch einen Bewilligungsschein übergab, sowie das Schulzentrum in Altenburg. Umweltministerin Katrin Eder besichtigte die Gewässerwiederherstellung in der Ortslage Altenahr, Gesundheitsminister Clemens Hoch war in der Ehrenwallschen Klinik in Bad Neuenahr-Ahrweiler zu Gast. „Wir hatten einen sehr guten, konstruktiven und vertrauensvollen Austausch. Über alle Förderbereiche hinweg wurden bislang zum Stichtag 15. Juni 2025 insgesamt 3,06 Milliarden Euro für die Region bewilligt. Das ist nicht nur eine stattliche Zahl, man sieht es auch an vielen Projekten, dass der kommunale, der private und der gewerbliche Aufbau vorangeht – aber wir sehen natürlich auch, was wir noch vor uns haben. Deshalb bleiben der Wiederaufbau und das enge Miteinander mit der Region und deren Menschen ein Schwerpunkt der von mir geführten Landesregierung“, so Ministerpräsident Alexander Schweitzer.

Wunsch nach Gründung eines Zweckverbandes zur Errichtung geplanter Rückhaltebecken

Umweltministerin Katrin Eder rückte den Schutz vor zukünftigen Katastrophen in den Vordergrund: „Wir haben die Grundlagen für verbesserte Hochwasservorsorge geschaffen, vor allem im Bereich der Gewässerwiederherstellung. Hinzu kommt der überörtliche Maßnahmenplan und der Fokus auf die Rückhaltebecken. Daher haben wir gemeinsam entschieden, dass wir uns die drei wichtigsten Becken vornehmen und als Land sowohl bei der Umsetzung, als auch bei der Finanzierung stark unterstützen werden. Wir brauchen jedoch einen Träger dieser Maßnahmen, weshalb wir den dringenden Wunsch zur Bildung eines Zweckverbandes haben um diese Großprojekte mit Gesamtkosten von rund zwei Milliarden Euro stemmen zu können.“

„Demut vor der Aufgabe bleibt“

„Es wurde hier schon Unglaubliches geschafft, geleistet und realisiert – ein aktuelles Beispiel ist die soeben eröffnete, neue Weinbaubrücke in Dernau. Der Fortschritt ist an vielen Stellen im Ahrtal sichtbar, aber natürlich haben wir noch viel vor der Brust, weshalb die Demut vor der Aufgabe bleibt. Antragsverfahren wurden inzwischen verschlankt und vereinfacht und sind auf einer digitalen Plattform beantragbar“, sagte Innenminister Michael Ebling. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt wies auf die Förderung des Tourismus im Ahrtal durch das Land in Höhe von 1,5 Millionen Euro hin, womit zahlreiche innovative Projekte angestoßen würden. „Überschlägig wurden bislang aus Versicherungsleistungen, öffentlichen Förderungen, privaten Investitionen und Spenden bereits 13 bis 14 Milliarden Euro an Aufbauleistungen erbracht. Wir wissen aber auch, dass noch sehr viel Aufbauarbeit vor uns liegt, weshalb wir weiter einen langen Atem brauchen“, betonte Landrätin Cornelia Weigand, die auch die sowohl 2024 als bislang auch 2025 gestiegenen Gästezahlen im Ahrtal positiv hervorhob.

Weiterer Bürokratie-Abbau notwendig

Kreisstadt-Bürgermeister Guido Orthen dankte der Landesregierung für die intensive Begleitung und den „spürbaren Willen zu unterstützen“ und fügte an: „Wir sind auf einem guten, aber noch langen Weg. Deshalb sprechen wir auch jene Dinge an, die verbessrungswürdig sind. Das ist beispielsweise der Hochwasserschutz. Wir müssen sicherstellen, dass die Finanzierung des Hochwasserschutzes perspektivisch da ist. Zudem müssen wir weiter daran arbeiten, dass wir Verfahrensvereinfachungen hinbekommen. Denn wenn wir mit den gleichen Verfahren- und Genehmigungs-Procederen die überall gelten in diesem Tal arbeiten, dann werden Wiederaufbau- und Hochwasserschutz nicht gelingen.“ DU

Die rheinland-pfälzische Ministerratsklausur tagte zum vierten Mal im Ahrtal, unter anderem im Hotel Villa Aurora in der Kreisstadt, von links Innenminister Michael Ebling, Landrätin Cornelia Weigand, Ministerpräsident Alexander Schweitzer, Kreisstadt-Bürgermeister Guido Orthen, Umweltministerin Katrin Eder und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt. Foto: DU

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