Traditionelles großes Schützenfest in Bendorf-Sayn
Manfred Knefels ist zum sechsten Mal Schützenkönig
Sportlicher Wettkampf um die Königkrone
Bendorf-Sayn. Gemeinsam feiern und sportlich messen, unter diesem Motto stand das jährlich größte Fest der Schützen in Bendorf-Sayn, das traditionelle Schützenfest. Bereits seit 174 Jahren besteht die Schützengesellschaft Sayn 1843 e.V., da kann man mit Fug und Recht von einer langen Tradition sprechen.
Dementsprechend hatten sich zum Auftakt der Feierlichkeiten trotz der widrigen Wetterverhältnisse wieder viele Besucher und Gäste am Samstagabend an der Abteikirche in Sayn eingefunden, darunter auch der Landtagsabgeordnete Josef Dötsch. Nach dem obligatorischen Schützengottesdienst gab es ein außergewöhnliches Platzkonzert, gestaltet von dem Musikverein Heimbach-Weis, dem Männergesangverein Sayn sowie den Überraschungsgästen die Dudelsackgruppe „RhineCircle Pipes and Drums“.
Einen festlichen Rahmen um die Akteure bildeten die Mitglieder des Sayner Schützenvereins, die Schützendamen im feschen Outfit, Abordnungen vieler Ortsvereine sowie befreundeter Schützengesellschaften in ihren prächtigen Uniformen. Danach kommandierte Geschäftsführer Sven Kremer für den erkrankten Schützenhauptmann Timo Emmerich eine Abteilung der Sayner Schützen, die zum traditionellen Salutschießen angetreten waren. Für dieses Schießen benutzen die Schützen Salutgewehre (Karabiner), die hierfür mit Platzpatronen geladen werden. Das macht zwar eine Menge Krach ist aber völlig ungefährlich.
Den Höhepunkt des Abends bildete zur späten Stunde vor der einmaligen Kulisse der Abtei Sayn die Aufführung des Großen Zapfenstreiches zu Ehren der amtierenden Majestäten der Schützengesellschaft Sayn unter Mitwirkung des Musikvereins Heimbach-Weis, der Feuerwehr Bendorf, des Löschzugs Sayn und aller anwesenden Schützendamen und Schützen in Uniform, bevor dieser Festabend mit einem großen Überraschungsfeuerwerk zu Ende ging.
Königsschießen am Sonntag
Der Sonntag stand ganz im Zeichen des Königsschießens auf der Schießanlage im Brexbachtal, die im nächsten Jahr gemäß den gesetzlichen Bestimmungen umgebaut werden wird. Schützen, Jugend, Schüler und Bürger lieferten sich den ganzen Nachmittag spannende Wettkämpfe. Dabei wurde das gewohnt vielfältige gastronomische Angebot in der Schützenhalle sowohl von den Teilnehmern als auch von den vielen Besuchern gerne angenommen. Die Damen hatten ihren Wettbewerb bereits beendet und hielten frischen Kaffee und selbstgebackenen Kuchen auf dem Schützenplatz bereit.
Alle hatten mit Spannung lange auf den neuen Schützenkönig gewartet, um 17 Uhr fiel dann endlich die Entscheidung. Mit dem 93. Schuss auf den Königsadler errang Manfred Knefels die Königswürde, damit haben die Sayner ihren neuen Schützenkönig. Dieses Amt bekleidet Knefels in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal in seiner langen Vereinszugehörigkeit, zur Seite stehen ihm seine Königin Monika Knefels und als Adjutanten Marc Barthel und Ralf Ballmann. Martina Stutzke übergab das Amt der Damenkönigin an Ruth Jung, die mit dem 48. Schuss den Vogel von der Stange schoss, sie wählte Dorothea Endres und Ruth Ullmann zu ihren Adjutantinnen. Zum Bürgerkönig schoss sich das Mitglied der Sayner Feuerwehr Stefan Kuhnen und den Titel des Schülerprinzen erstritt sich letztendlich Leon Pöpping, dafür benötigte er lediglich 20 Schuss auf die Scheibe.
Die Proklamation der neuen Amtsinhaber übernahm Hermann Thieme in Vertretung des 1. Vorsitzenden Dieter Ullmann, der sich nach einer Verletzung am Vormittag in Krankenhausbehandlung begeben musste und nicht anwesend sein konnte. In seiner Ansprache bedankte sich Thieme zunächst bei den scheidenden Majestäten, Schützenkönig Jens Christand, Damenkönigin Martin Stutzke und Bürgerkönig Dominik Bretz für ein erfolgreiches Schützenjahr und wünschte den neuen Würdenträgern ein ebenso fruchtbares Jahr in ihren neuen Ämtern. Sein besonderer Dank galt allen Helfern des Vereins, die im Vorder- oder Hintergrund mit ihrem unermüdlichen Engagement dafür sorgen, dass Veranstaltungen dieser Art überhaupt erst möglich sind.
Nach der Übergabe der Königsinsignien an den Schützenkönig und die Damenkönigin gab es Gratulationen von Abordnungen einiger Ortsvereine, bevor die neuen Majestäten und ihre Partner mit einem zünftigen Ehrentanz den gemütlichen Teil der Schützenproklamation eröffneten.