Andernach. Ob sich der Biorhythmus der Menschen, Tiere und Pflanzen genau an den kalendarischen Frühlingsanfang am 20. März hält, ist sicherlich zweifelhaft. Gewiss darf aber Andernachs Kaltwassergeysir noch einmal für fünf Tage, bildlich gesagt, „die Snooze-Taste seines Weckers drücken“. Erst mit dem „Geysir Frühling“-Sonntag am 25. März wird sich der „Weltgrößte seiner Art“ wieder Gästen aus nah und fern in seiner ganzen Pracht präsentieren. Und dieser Saisonauftakt muss natürlich gefeiert werden. „Mit 141.000 Besucherinnen und Besucher war die Geysir-Saison 2017 unsere bisher erfolgreichste. Damit ist der Geysir mit dem Erlebniszentrum in Deutschland eines der wenigen interaktiven Erlebniszentren, die von Kommunen betrieben werden und einen positiven Deckungsbeitrag leisten – eine wichtige Botschaft für den Steuerzahler“, stellte Oberbürgermeister Achim Hütten anlässlich der Vorstellung des Festprogramms nicht ohne Stolz fest. Man habe damit zwar das Limit erreicht, mit Blick auf die neuen Anmeldezahlen sei er aber zuversichtlich, dieses Niveau halten zu können, so Christian Heller, Geschäftsführer der Geysir.info gGmbH. In Kooperation mit Andernach.net und der Stadt Andernach wurde für den „Geysir Frühling“, an dem nachmittags (13 bis 18 Uhr) auch der Einzelhandel seine Türen öffnet, ein frühlingshaftes Programm für Alt und Jung zusammengestellt.

Während der „Winterpause“ installierte das Geysir-Zentrum den neuen Ausstellungsbereich „Auswege“. Den Besuchern ist es nun möglich, einen frisch erbohrten Tunnel in verschiedenen Ausbaustufen zu erkunden und sich dabei einem überdimensionalen und sanft rotierenden Bohrkopf zu nähern. Exponate von Gesteinsarten, auf die man beim Bohren stößt, Signale bei einer Sprengung – das Abenteuer „Geysir“ erfährt einmal mehr eine spannende und lehrreiche Ergänzung. Für diese Gestaltungsmaßnahme und diverse Verbesserungen hat die Geysir.info gGmbH 160.000 Euro investiert, überwiegend aus Eigenkapital.

Wer zum Saisonstart das Geysir-Zentrum und, mit dem Motorschiff „Namedy“, den Geysir auf dem Werth besuchen möchte, wird an diesem Sonntag ab 11 Uhr in den Genuss ermäßigter Eintrittspreise kommen. In und um das Geysir-Zentrum tragen dann ein Zauberer, eine Hüpfburg, ein Ballon-Modellist und Infostände zur sonntäglichen Kurzweil bei. Um 14.45 Uhr startet am Zentrum die Stadtführung „Andernach in 1000 Meter und 135 Stufen“ (6,00 Euro Erwachsene/3,00 Euro Kinder). Das Stadtmuseum in der Hochstraße lädt zum Besuch der Ausstellung „Im Westen nichts Neues?“. Vom Museum startet um 14 Uhr die Stadtführung „Auf kurzem Weg durch die Andernacher Geschichte“ (6,00 Euro Erwachsene/3,00 Euro Kinder). Eine Augenweide bietet die Ausstellung alter Fahrzeuge der Oldtimerfreunde Andernach in der Läufstraße. Außerdem informieren dort die Stadtwerke zum Thema „Energie“, und Messdiener der Pfarreiengemeinschaft freuen sich über die Genießer ihrer frischen Fruchtsäfte.

In der Bahnhofstraße und auf dem Marktplatz wird wohl das bunte Markttreiben mit Frühlings-, Garten- und Osterartikeln jahreszeit-gemäße Gefühle wecken. Erstmals wird auf dem Marktplatz eine Idee des Künstlerstammtischs zur Umsetzung kommen. Im Rahmen eines freien Kunstmarkts werden Künstler der Region ihre Werke präsentieren und zum Kauf anbieten. Teilnehmen können alle Kunstschaffenden, egal ob sie malen, Keramik oder Skulpturen herstellen, fotografieren oder anderweitig künstlerisch tätig sind. Bei entsprechender Resonanz könnte dieser Kunstmarkt regelmäßig zum Wochenmarkt durchgeführt werden.

In den Rheinanlagen findet vom 23. bis zum 26. März eine kleine Frühlingskirmes statt. Zudem ermöglicht dort der Reitstall Zuber kleinen Pferdefreunden am Sonntag wieder das beliebte Ponyreiten. Personenspürhunde (Mantrailer) stellen ebenfalls in den Rheinanlagen wieder ihr Können unter Beweis.

Um 13 Uhr öffnen die Einzelhändler in der Innenstadt ihre Geschäfte und freuen sich über einen regen Besuch. Für die musikalische Unterhaltung am „Geysir-Frühling“ zeichnet die Gruppe „Happy Gangstas“ verantwortlich.